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Lo straordinario viaggio del mondo

Kein Comic, keine Graphic Novel und auch kein Roman: So ließe sich Marcello Joris neues Buch „Lo straordinario viaggio del mondo“ beschreiben, das Museion in einer nationalen Premiere am Donnerstag, 14. Dezember, um 18.30 Uhr, im frei zugänglichen Raum der Museion Passage vorstellt.

Jori selbst bezeichnet sein Werk als „gemaltes Denken in geschriebener Bewegung: die Geschichte der Welt, die zum Leben erwacht“. Die Moderation übernimmt Antonio Lampis, der Direktor des Ressorts für italienische Kultur, Umwelt und Energie der Autonomen Provinz Bozen. Bei dem Buch handelt sich um das unveröffentlichte Werk eines Künstlers, der in den 1980er-Jahren die Avantgarde der italienischen Comics revolutioniert hat. Erzählt wird die Geschichte eines Mannes der Kunst, der zum Superhelden wird, um die Welt von Krieg, Hass und Tod zu befreien, indem er die wahre Liebe verbreitet und sich zu diesem Zweck auf die Suche nach dem Ur-Orgasmus begibt.

Lo straordinario viaggio del mondo kommt von weit her: Das Werk entstand ursprünglich in den späten 1990er- und frühen 2000er-Jahren für ein bekanntes japanisches Magazin und wurde nun für Italien und Europa neu gestaltet und umgeschrieben. Für den Autor entwickelte es sich zur Geschichte seines eigenen Lebens, zu einer persönlichen Odyssee, in deren Verlauf der „Künstler Jori“ zum „Künstler Superhelden“ wird. Seine Mission besteht darin, die Welt von einigen ewigen Problemen zu befreien, die die Menschheit seit jeher heimsuchen: Das Ergebnis ist eine visionäre und kraftvolle Geschichte, hervorgegangen aus dem Pinsel und der Feder eines großen visuellen Künstlers.

In ihr stellt sich der Protagonist, Capitano Jori, unmöglich zu erfüllenden Aufgaben und riskiert dabei sein Leben. In einer ersten Prüfung soll er die vom Verschwinden bedrohte „Wahre Liebe“ zwischen Männern und Frauen retten. Die Lösung verbirgt sich in Afrika, im Körper einer Watussi-Königin, einer Schwarzen Turandot, die im Besitz des Ur-Orgasmus ist. Für die zweite Aufgabe taucht der Künstler in die Tiefen des Ozeans des Schreckens hinab, wo es ihm gelingt, ein bislang bezwungenes und noch lebendiges Ungeheuer zu töten: Moby Dick! Anschließend verlagert sich der Schauplatz in den Himmel über einer geheimen Insel. Dort wird der Held in die extremste aller jemals geschlagenen Schlachten verwickelt, die an den Zweiten Weltkrieg gemahnt. In der letzten Aufgabe tritt schließlich der Tod als sein Gegenspieler auf. Auch diesmal erscheint die Prüfung unüberwindbar, doch Capitano Joris verzweifelte Liebe zum Leben rettet ihn und somit alle Frauen und Männer.

Marcello Jori lebt und arbeitet als Maler, Schriftsteller, Designer, Comiczeichner und Illustrator zwischen Meran, Mailand und Paris. Er hat an drei Venedig-Biennalen, der Paris-Biennale sowie zwei Quadriennalen in Rom teilgenommen und national wie international in Galerien und Museen ausgestellt. Er arbeitete mit „Vanity“, „Frigidaire“ und „Flash Art“ zusammen und gestaltete Titelseiten für „la Lettura“ und den „Corriere della Sera“, für die er auch wiederholt aus der Perspektive eines Künstlers anstatt eines Journalisten über das Thema Kunst geschrieben hat. Joris Band La storia dipinta dell’arte erschien 2016 bei Rizzoli, und 2017 wurde sein Roman Nonna Picassa (Mondadori) neu aufgelegt. 2019 veröffentlichte er Carlo Collodi. Le avventure di Pinocchio. Dipinte e scritte a mano da Marcello Jori bei Rizzoli.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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