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Besetzter Platz

Zum Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November beteiligt sich der Landtag an der Sensibilisierungskampagne „Posto occupato/Besetzter Platz“. Mit dieser wird der Frauen gedacht, die Opfer geschlechtsspezifischer Gewalt durch Männer geworden sind; dazu wird ab Freitag ein mit einer roten Decke umhüllter Stuhl aufgestellt. Landtagspräsident Noggler verweist auf die Wichtigkeit dieses Aufrufs zum Nachdenken und sich Gewalt entgegenzustellen

Der brutale Mord an Giulia Cecchettin hat das traurige Thema der Femizide, der Gewalt gegen Frauen – häufig durch diejenigen, die behaupten, sie zu lieben – einmal mehr ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt. Nur kurze Zeit nach diesem tragischen Ereignis wird nun am 25. November der Internationale Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen (auch Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen) begangen.

Dieser Aktions- und Gedenktag zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt jeder Art gegenüber Mädchen und Frauen wurde 1999 von der UN-Generalversammlung ins Leben gerufen, um allen Menschen bewusst zu machen, dass es diese schrecklichen Ereignisse gibt und dass man sich ihnen entschieden entgegenstellen muss.

Anlässlich des diesjährigen Tages gegen Gewalt an Frauen beteiligt sich der Südtiroler Landtag, wie bereits mehrmals in der Vergangenheit, an der gesamtstaatlichen Kampagne „Posto occupato/Besetzter Platz“.

Dazu wird ein mit einer roten Decke umhüllter Stuhl aufgestellt, auf dem bzw. um den verschiedene weibliche Accessoires verteilt werden. Damit soll die Leere symbolisiert werden, die jede Frau, die Opfer von geschlechtsspezifischer Gewalt wird, meist durch einen Partner oder ein Familienmitglied, in der Gesellschaft hinterlässt.

„Geschlechtsspezifische Gewalt ist ein Phänomen, dass nicht nachlässt“, unterstreicht Landtagspräsident Josef Noggler.

„Das hat uns der Mord an Giulia Cecchettin auf folgenschwere Weise vor Augen geführt. Indem wir ab Freitag, 24. November, am Eingang des Landtags den ‚besetzten Platz‘ der 106 Frauen zeigen, die im Jahr 2023 ermordet wurden, wollen wir die Aufmerksamkeit aller auf die Ausbreitung des Phänomens und die Notwendigkeit lenken, der Gewalt gegen Frauen entgegenzutreten, angefangen bei ihren Erscheinungsformen im Alltag.“

Von den 106 Frauen, die in diesem Jahr in Italien laut Innenministerium (Stand. 19. November 2023) Opfer eines Femizids wurden, ergänzt Noggler, wurden 55 vom Partner oder Ex-Partner ermordet; in 87 Fällen geschah der Mord im familiären oder „gefühlsmäßigen“ Umfeld.

Landtagspräsident Noggler lädt auch dazu ein, sich der von dem Land Südtirol initiierten Aktion „Südtirol steht still“ (https://www.suedtirolstehtstill.bz.it/) anzuschließen.

Diese ruft dazu auf, am Samstag, 25. November, um 12 Uhr mittags in ganz Südtirol zwei Schweigeminuten einzulegen, um die Solidarität mit den Opfern von Gewalt zu bekunden und fordern gleichzeitig ein gesamtgesellschaftliches Umdenken.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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