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Spannende Lebenswege

Georg Prast (Foto: Jochen Unterhofer)

Von der Suche nach Identität und Glück: Die neun Filmprojekte, die IDM beim letzten Call fördert, erzählen spannende Lebenswege und -geschichten.

Ungewöhnliche Lebensgeschichten, alte und neue Generationen, Lebenswege, die sich kreuzen und auseinandergehen:

Die neun Filmprojekte, die in der dritten und letzten Förderrunde 2023 von IDM Südtirol finanziert werden, drehen sich um Identität und die Suche danach, um persönliches Glück und Unglück. Sechs der Projekte kommen aus Italien, davon fünf aus Südtirol, eines ist von Deutschland aus eingereicht worden und je eines stammt aus Österreich und Großbritannien.

Gefördert werden drei Spielfilme, vier Dokumentarfilme und zwei Kurzfilme; sie werden Südtirol insgesamt etwa 34 Drehtage bescheren. Dank den Vorgaben der Filmförderung, dass mindestens 150 Prozent der Fördersumme vor Ort ausgegeben werden müssen, bleiben durch die Förderungen über 4 Millionen Euro im Land.

„Die Geschichten, die in den neun Projekten des dritten Calls erzählt werden, sind geprägt von beeindruckenden Charakteren und spannenden Lebenswegen“, sagt Vera Leonardelli, Direktorin Business Development von IDM. „Unserer Erfahrung nach sind das genau die Stoffe, aus denen Teilnehmerfilme wichtiger Festivals gemacht sind. Somit würden sich die Neuproduktionen in die mittlerweile bereits lange Liste von Filmen und Dokus einreihen, die von unserer hochkarätigen Jury ausgewählt wurden und dann auf Filmfesten und Festivals erfolgreich waren.“

Sechs Projekte werden von IDM in der Produktion unterstützt, darunter das Drama „Eden Sonate“, das durch drei miteinander verknüpfte Geschichten die Suche nach dem persönlichen Glück in den Fokus rückt. Regie der römisch-Berliner Produktion führt der Südtiroler Ronny Trocker.

Das Drama „The Ice Tower“ begleitet das Waisenmädchen Jeanne bei einer verhängnisvollen Begegnung mit der Darstellerin der „Schneekönigin“, die sowohl magisch als auch gefährlich ist. Auch dieser Film ist eine internationale Koproduktion, nämlich eines Pariser und eines Kölner Produktionshauses. Lucile Hadzihalilovic führt Regie. In „The last Summer“ werden drei Frauen gezwungen, sich mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen, um über ihre Zukunft zu entscheiden. Regisseur des Dramas ist João Nuno Pinto, für die Produktion arbeitet Albolina aus Bozen mit der Produktionsfirma Wonder Maria Filmes Lda aus Lissabon zusammen.

Der Dokumentarfilm „Im Dienste der Kunst“ unter der Regie des Südtirolers Jochen Unterhofer, der auch das Treatment geschrieben hat, wird produziert von on-media, Eppan, und pre tv aus Wien.

Die Doku beleuchtet die Welt der Kunstrestauration und lässt das Publikum Kunst mit neuen Augen sehen. In der Doku „From Day to Day“ begeben sich zwei junge Männer auf die Suche nach Hoffnung für die Zukunft und werden vom Facettenreichtum ihrer Generation beeindruckt. Regie führt der junge Südtiroler Maximilian Gurschler, Produzent ist Langbein & Partner Media, Wien. Eine der einflussreichsten italienischen Schauspielerinnen der 1960er und 1970er Jahre steht im Mittelpunkt des Films „Monica Vitti – the woman with the gun“. Die Produktion übernehmen Florianfilm aus Köln und Helios Sustainable Films aus Bozen.

Ein Projekt wird von IDM bei der Produktionsvorbereitung mit Förderung bedacht. Der Dokumentarfilm „A mano a mano“ hinterfragt die gesellschaftliche Position und Identität von Frauen am Beispiel der Zirkusbranche. Produziert wird der Film von Korabi Società Cooperativa aus Bozen unter der Regie von Erald Dika.

Bei der Kurzfilmförderung werden im dritten Call des Jahres zwei Projekte bei der Entwicklung unterstützt. Das Drama „Rosa alchemica“ von Regisseur Pietro Floris erzählt von zwei Männern, die durch surreale Ereignisse daran gehindert werden, eine abgelegene Hütte auf dem Land zu verlassen. In „Torino Torino“ entdeckt ein Sohn nach dem Tod seines Vaters, dass dieser in den 1950er Jahren durch eine Weltreise mit dem Fahrrad zu Weltruhm gelangt war. Bernadette Weber führt in diesem Dokumentarfilm Regie.

Nachstehend folgen die Details zu den geförderten Projekten des dritten Einreichtermins 2023:

Kurzfilmförderung:
1. Rosa alchemica (Arbeitstitel)
2. Torino Torino (Arbeitstitel)

Produktionsförderung:

1. Eden Sonate (Arbeitstitel)
2. The Ice Tower (Arbeitstitel)
3. The last Summer (Arbeitstitel)
4. Im Dienste der Kunst (Arbeitstitel)
5. From Day to Day (Arbeitstitel)
6. Monica Vitti – The woman with the gun (Arbeitstitel)

Produktionsvorbereitungsförderung:

1. A Mano A Mano (Arbeitstitel)

KURZFILMFÖRDERUNG

1. Rosa alchemica (Arbeitstitel)
Inhalt: Zwei junge Männer verlassen die Stadt, um zu einer abgelegenen Hütte auf dem Land zu gelangen, in der einer von ihnen lebt. Dort verbringen sie ihre erste gemeinsame Nacht. Nach einigen vergeblichen Fluchtversuchen, die durch surreale Ereignisse vereitelt wurden, wird dem Gast klar, dass er das Haus nicht einfach so verlassen kann, zu dem er nach und nach eine morbide Anziehung spürt. Nach vielen Jahren sind die beiden immer noch zusammen in der Hütte, die sie nie verlassen haben. Als sie gemeinsam an Altersschwäche sterben, tanzen ihre Geister fröhlich auf dem Rasen vor dem Haus.

Produktion: Undone Theatre private limited company, Orpington, UK
Drehbuch: Gabriele Uboldi
Regie: Pietro Floris
Genre: Drama
Projektart: Kurzfilm
Drehtage in Südtirol: 5
Green Shooting: geplant

2. Torino Torino (Arbeitstitel)
Inhalt: Ein Jahr nach Valentinos Tod beschließt sein Sohn Francesco, endlich alle Gegenstände aus dessen alter Wohnung auszuräumen. Dabei entdeckt er zusammen mit seinem eigenen Sohn eine überwältigende Menge an Gegenständen, die vom größten Abenteuer in Valentinos Leben erzählen: Er und sein bester Freund Adriano waren die ersten Italiener, die zwischen 1956 und 1958 mit dem Fahrrad um die Welt reisten. Der Film erzählt die Geschichte von zwei jungen Männern, die mit 200 Lire und einer Straßenkarte in der Tasche starteten und für eine kurze Zeit internationale Bekanntheit erlangten.

Produktion: Abisso Studio Srl, Mori, Italien; Visioni e.U., Vasoldsberg, Österreich
Treatment: Bernadette Weber
Regie: Bernadette Weber
Genre: Dokumentarfilm
Projektart: Kurzfilm

PRODUKTIONSFÖRDERUNG

1. Eden Sonate (Arbeitstitel)
Inhalt: Im Zusammenhang mit einem schwindenden Gletscher erzählt EDEN SONATE drei miteinander verknüpfte Geschichten über die Suche nach und den Verlust von persönlichem Glück und die Sehnsucht nach dem eigenen kleinen Paradies.

Produktion: Dugong Srl, Rom; zischlermann filmproduktion GmbH, Berlin
Drehbuch: Ronny Trocker
Regie: Ronny Trocker
Genre: Drama
Projektart: Kino, Spielfilm
Drehtage in Südtirol: 18
Green Shooting: geplant

2. The Ice Tower (Arbeitstitel)
Inhalt: Ein Bergdorf in den 1970ern. Die 16-jährige Jeanne flieht aus dem Waisenhaus, in dem sie ihre Kindheit verbracht hat, in die hellen Lichter der Stadt. Sie findet Zuflucht in einem Lagerhaus und schläft ein. Am nächsten Morgen wird sie von einer imposanten Erscheinung geweckt: der Schneekönigin. Das Lagerhaus entpuppt sich als Studio, in dem das gleichnamige Märchen verfilmt wird. Cristina, Hauptdarstellerin und Star des Films, hat die Dreharbeiten unter ihrer Kontrolle. Fasziniert von dieser zugleich mächtigen und verletzlichen Frau wird Jeanne zu ihrem Schützling und ihrer Vertrauten. Bis sich die Situation für sie plötzlich zuspitzt…

Produktion: 3B Productions SARL, Paris; Sutor Kolonko e.K., Köln
Drehbuch: Lucile Hadzihalilovic, Geoff Cox
Regie: Lucile Hadzihalilovic
Genre: Drama
Projektart: Kino, Spielfilm
Drehtage in Südtirol: 7
Green Shooting: geplant

3. The last Summer (Arbeitstitel)
Inhalt: Die Hitze brütet über einem alten Bauernhof, der eine lange Familiengeschichte hinter sich hat. Der Hof soll verkauft werden, aber darüber herrscht alles andere als Einigkeit in der Familie. Francisca, die älteste Schwester, lebt dort und ist gegen den Verkauf. Catarina, die zweite Schwester, reist aus der Stadt an und ist entschlossen, zu verkaufen und die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Susana, die Tochter der alten Haushälterin, kommt für einen letzten Sommer zurück, um den Anteil ihrer Familie einzufordern. Als ein Feuer sie auf dem Hof gefangen hält, müssen die drei Frauen entscheiden, was sie mit ihrem Leben unter den schwerwiegenden Umständen anfangen wollen.

Produktion: Wonder Maria Filmes Lda, Lissabon; Albolina Film GmbH, Bozen
Drehbuch: Fernanda Polacow
Regie: João Nuno Pinto
Genre: Drama
Projektart: Kino, Spielfilm

4. Im Dienste der Kunst (Arbeitstitel)
Inhalt: Der Südtiroler Tafelrestaurator Georg Prast ist einer der wenigen Menschen, die in der Lage sind, Werke riesiger Dimensionen wie die Tafelbilder von Caravaggio, Rubens und Rembrandt zu restaurieren und auf künftige Gegebenheiten vorzubereiten. Durch seine persönliche Geschichte, die bescheiden als Schreinerlehrling begann und von seinem Heimatdorf nach Wien und schließlich nach Madrid führt, tauchen die Zuseher ein in die geheimnisvolle Welt der Kunstrestauration, in der fast alchemistische Prozesse, ein immenser Wissenshorizont und eine einzigartige Leidenschaft für die großen Werke herrschen.

Produktion: on-media Einzelfirma, Eppan; pre tv Gesellschaft für Film- und Videoproduktion m.b.H, Wien
Treatment: Jochen Unterhofer
Regie: Jochen Unterhofer
Genre: Dokumentarfilm
Projektart: TV, Dokumentarfilm
Drehtage in Südtirol: 2

5. From Day to Day (Arbeitstitel)

Inhalt: Angetrieben von einer ständigen Skepsis gegenüber populären Zukunftsvisionen reisen Max und Matthias quer durch Europa, um herauszufinden, wie man einer Zukunft entgegensieht, an die man nicht glaubt. Auf ihrer Reise treffen die beiden Filmemacher auf eine Vielzahl junger Menschen. Zunächst identifizieren sie sich stark mit jenen, die apathisch in den Tag hineinleben, doch schließlich lassen sie sich inspirieren von der Vielfalt, die in ihrer Generation zu finden ist: Vom altruistischen Oxford-Studenten über den Zirkus-Nomaden bis zu Kommunisten, Anarchisten, Ukraine-Flüchtlingen und Post-Humanisten reicht die breite Palette.

Produktion: Langbein & Partner Media GmbH & Co KG, Wien
Treatment: Matthias Fleischmann
Regie: Maximilian Gurschler
Genre: Dokumentarfilm
Projektart: Kino, Dokumentarfilm
Drehtage in Südtirol: 2

6. Monica Vitti – The woman with the gun (Arbeitstitel)
Inhalt: Monica Vitti war eine der besten, einflussreichsten und vielseitigsten Schauspielerinnen Italiens der 1960er und 1970er Jahre. Nur wenige Künstlerinnen haben das Frauenbild in Italien so sehr geprägt wie sie. Sie war eine „Anti-Diva“ und „zufällige Feministin“, in der Öffentlichkeit sehr zurückhaltend. Sie offenbarte sich nur in ihren beiden biografischen Büchern, eine wichtige Grundlage für diesen Film, der sich ganz auf die Frage nach Monica Vittis außergewöhnlicher Emanzipation und Modernität konzentriert. Das zeigt sich durch Filmausschnitte, Archivmaterial, Nachdrehs an wichtigen Orten und Interviews. Sie selbst wird durch ihre Autobiografien und Auszüge aus Interviews präsent sein.

Produktion: Florianfilm GmbH, Köln; Helios Sustainable Films GmbH, Bozen
Treatment: Katja Duregger
Genre: Dokumentarfilm
Projektart: TV, Dokumentarfilm

PRODUKTIONSVORBEREITUNGSFÖRDERUNG

1. A Mano A Mano (Arbeitstitel)

Inhalt: Eva beschließt nach ihrem Philosophiestudium in Italien, ihr Leben zu ändern und sich in einer Zirkusschule in Frankreich auf Hand-to-Hand zu spezialisieren. Bei der Arbeit im Duo mit einem männlichen Partner erfährt Eva psychische Gewalt. Sie gründet 2018 mit sieben Kolleginnen das rein weibliche Ino Kollektiv, um Frauen sicheres Hand-to-Hand-Training zu ermöglichen. Frausein ist in Zirkusschulen ein problematisches Thema, weil Frauenkörper nie den Erwartungen entsprechen. Mit dem Ziel, einen besseren Weg zu finden, beginnen die Mitglieder des Kollektivs 2023 mit der Arbeit an einer neuen Show, die ihre Positionierung in den Mittelpunkt stellt.

Produktion: Korabi Società Cooperativa, Bozen
Treatment: Annachiara Gislimberti
Regie: Erald Dika
Genre: Dokumentarfilm
Projektart: Kino, Dokumentarfilm

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (2)

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  • andreas1234567

    Hallo zum Abend,

    die IDM finanziert sich zu wesentlichen Teilen aus den Kurtaxen und hier ist bei den Wünschen nach Erhöhungen keinerlei Mass mehr vorhanden, da wird von bis zu 5 Euro täglich phantasiert.
    Gern, sehr gern zahl ich Kurtaxe für touristische Einrichtungen, Wegeerhalt,Hüttenförderung,Dorfgestaltung und freu mich wenn es auch der zugegeben tourismusgeplagten Bevölkerung zu Gute kommt.

    Aber Filmförderung,Nachhaltigkeitskongresse und irgendwelche millionenschweren Werbekampagnen womit deutsche Medienkonzerne gefüttert werden? Nein danke..Hier muss wirklich das ganze Konstrukt zerschlagen werden und es gibt da auch einen Landtagsbeschluss dazu, ich hoffe der neue Landtag wird das endlich umsetzen.
    Hab jedenfalls keine Lust mit der Kurtaxe irgendwelche spinnerten feministischen Zirkuslebenproblemfilme zu fördern, das sollen die Pfaffen aus dem Klingelbeutel und die Grünen und Rotsozialisten aus ihrer Parteikasse zahlen

    Auf Wiedersehen in Südtirol

  • dn

    Der IDM bezahlt. Na dann – passt eh. Woher hat der IDM nur soviel Geld?

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