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Rute im Fenster

Paul Köllensperger

Team-K-Chef Paul Köllensperger rät der SVP davon ab, bei der Besetzung des Landtagspräsidiums die Muskeln spielen zu lassen – denn jetzt habe die „Opposition“ die Mehrheit.

von Matthias Kofler

Das Team K hat sich zur konstituierenden Fraktionssitzung getroffen. Ein formaler Schritt, der keine größeren Schwierigkeiten bereitete. „Wir kennen uns gut und sind ein eingespieltes Team“, berichtete Paul Köllensperger anschließend. Ein Thema, das während der Sitzung angesprochen wurde, betraf die neue Sitzordnung im Plenarsaal. Nach der überarbeiteten Geschäftsordnung darf Sven Knoll nicht mehr am Beginn der ersten Sitzung in den Saal stürmen, um sich die besten Plätze in der ersten Reihe in der Mitte zu sichern. Stattdessen werden die Plätze im Voraus nach der Größe der Fraktion vergeben.

Das Team K, das aus den Landtagswahlen als zweitstärkste Fraktion hervorgegangen ist, wird also gleich nach der SVP wählen dürfen. Da das Edelweiß voraussichtlich in der Mitte sitzen wird, werden die Gelben links daneben Platz nehmen. Das Team K wird erst nach der ersten Landtagssitzung einen neuen Fraktionsvorsitzenden wählen. Große Überraschungen wird es nicht geben. Paul Köllensperger bleibt als Meistgewählter weiterhin der Chef der Fraktion, während Maria Elisabeth Rieder das Amt der Präsidialsekretärin beibehält.

Nächste Woche wird das Präsidium des Landtags nur interimistisch besetzt, da Opposition und Mehrheit zu dem Zeitpunkt noch nicht feststehen. Paul Köllensperger rät der SVP davon ab, bei der Wahl des Provisoriums die Muskeln spielen zu lassen und nur die eigenen SVP-Leute durchzuboxen. „Das kommt für uns nicht in die Tüte“, betont der Team-K-Chef und plädiert für ein breites Interimspräsidium, in dem die größten Fraktionen vertreten sind. Die Gelben warten nun ab, was die SVP konkret vorschlagen wird. Die „Opposition“ wird sich dann untereinander beraten.

Eines ist klar: Mit 13 Abgeordneten kann die SVP nicht mehr allein das schöne Wetter bestimmen. „Wenn sie einen Kreuzzug haben und nur die eigenen Kandidaten durchsetzen will, dann wird sie den Kreuzzug bekommen. Denn jetzt hat die frühere Opposition die Mehrheit im Landtag“, betont der Bozner. Wie seine Kollegin Maria Rieder hält Köllensperger nichts von Machtkämpfen um ein Provisorium. Es gebe im Moment wichtigere Dinge zu tun. Was die Position des Landtagspräsidenten betrifft, favorisiert Köllensperger eine Lösung mit dem derzeitigen Vizepräsidenten Sepp Noggler. Er sei ein „alter Hase“, der das Parlament gekonnt führen könne. Hubert Messner, den die SVP als „Meistgewählten“ aufstellen könnte, habe nicht die nötige Erfahrung, um das Parlament in dieser heiklen Phase zu führen, meint der Team-K-Chef.

Am Donnerstag werden Köllensperger und Rieder im Rahmen von Sondierungsgesprächen mit LH Arno Kompatscher und SVP-Chef Philipp Achammer sprechen. Beide halten die Chancen für das Team K, in die Mehrheit einzutreten, für gering. „Wir werden sehen, wie seriös die SVP diese Gespräche nehmen wird“, sagt Köllensperger und fügt hinzu: „Wir täten gerne regieren, müssen aber nicht.“

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