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Die „Geschäftsführer“

Wegen eines Staatsratsurteils müssen 32 Primararztstellen im Südtiroler Sanitätsbetrieb neu ausgeschrieben werden. 32 komplexe Strukturen werden aktuell nur geschäftsführend geleitet.  

Von Matthias Kofler   

Großes Aufsehen hat die Nachricht der Ausschreibung der Wettbewerbe für jene 52 Primare ausgelöst, die wegen eines Fehlers beim Ablauf des Bewertungsgespräches neu ausgeschrieben werden müssen. Noch größer ist die Unsicherheit für sie, was ihre Gehälter betrifft. Sie werden nach Ablauf des Fünfjahresauftrag bis zur Abwicklung des regulären Wettbewerbes in „geschäftsführende Abteilungsleiter“ umfunktioniert. Kommt es dadurch für sie zu einer Einbuße ihres Gehaltes?

Die Landesregierung sucht derzeit nach Lösungen, die es erlauben, ihre Gehälter als Primare beizubehalten und eine Rückstufung als „geschäftsführende Primare” mit entsprechender Gehaltskürzung zu verhindern. Trotz der Zusicherungen des Generaldirektors Florian Zerzer in diese Richtung, stehen die Primare diesen Aussagen sehr skeptisch gegenüber, denn auch nach einer eventuellen Neubesetzung der Primariate nach den Wettbewerben könnten jederzeit Gehaltskürzungen und Rückstufungen durchgesetzt werden und somit bereits erworbene Rechte beschnitten werden.

Wie Landeshauptmann Arno Kompatscher in Beantwortung einer Anfrage des Team-K-Politikers Franz Ploner mitteilt, werden aktuell 32 komplexe Strukturen nur geschäftsführend geleitet: sieben davon fallen in den Zuständigkeitsbereich des Betriebes, zehn in jenen des Gesundheitsbezirks Bozen, sieben in jenen des Gesundheitsbezirks Meran, fünf in jenen des Gesundheitsbezirks Brixen und drei in den Zuständigkeitsbereich des Gesundheitsbezirks Bruneck. Aufgrund der Urteilssprüche von Verfassungsgerichtshof und Zivilgerichtsbarkeit und der darauffolgenden Reformen der Gesetzgebung der Auswahlverfahren wurden für längere Zeit keine Ausschreibungen vorgenommen. 19 geschäftsführende Abteilungsleiter sind laut Kompatscher länger als 12 Monate im Amt, wobei der SVP-Politiker nicht näher darauf eingeht, wie lange die einzelnen geschäftsführenden Abteilungsleiter bereits im Amt sind.

Ein weiteres Problem im Südtiroler Gesundheitswesen stellen die seit Jahren als „geschäftsführende Primare” eingestuften Ärzte und Ärztinnen dar, deren Stellen nie ausgeschrieben wurden, obwohl ihre Aufträge und Einstufungen lediglich für sechs Monate bis maximal zwölf Monate arbeitsrechtlich laufen dürften. Aufgrund der Staatsratsurteils wegen des fehlerhaft durchgeführten Auswahlverfahrens müssen bis zum Jahr 2026 insgesamt 32 Primararztstellen erneut ausgeschrieben werden, schreibt Arno Kompatscher in Beantwortung der Team-K-Anfrage. Eine Verlängerung ist durch eine Bewertungskommission nicht möglich. Die Bewertung der geschäftsführenden Primare obliegt – in Erwartung der Namhaftmachung der zuständigen Gremien – der direkten Vorgesetzten bzw. dem direkten Vorgesetzten, also in der Regel der ärztlichen Krankenhausleiterin bzw. dem ärztlichen Krankenhausleiter. „Dies bedeutet, dass für viele Primare eine Verlängerung ihres Vertrages wegen des anstehenden Wettbewerbs unsicher ist“, resümiert Franz Ploner.

Aus Kompatschers Antwort geht weiters hervor, dass im Sanitätsbetrieb direktbeauftragte Abteilungsleiter zweiter Leitungsstufe (Primare) mit einem Sondervertrag über einen längeren Zeitraum angestellt wurden: Sanitätsdirektion: wohnortnahe Grundversorgung und Chronic Care (3 Jahre), Gesundheitsbezirk Bozen: Dermatologie (12 Jahre), Innere Medizin (5 Jahre), Medizinische Onkologie (halbes Jahr), HNO (6 Jahre) und Gesundheitsbezirk Brixen: Orthopädie und Traumatologie Brixen (7 Jahre). Laut Aktenstand des Sanitätsbetriebes sind zwei Führungskräfte im Besitze eines Zweisprachigkeitsnachweises Niveau C1.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (17)

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  • andreas

    Dr. Ploner in seinem Element.
    Er sorgt sich primär um die Gehälter der leicht über dem Mindestlohn verdienenden Primare.

    Der Oberguru Köllensperger scheint ja mit Gewalt mitregieren zu wollen, da er sich anscheinend für alternativlos hält.

    Team K, welches meinte mit einem „grande fratello“ bei den Wahlen punkten zu können oder Köllensperger mit seinen x Petitionen, Klagen wie beim Flughafen oder Drohungen, den Rechnungshof einzuschalten, ist aber durchaus entbehrlich. Konstruktive Vorschläge, außer alle mit viel fremden Geld zu beglücken, das Steckenpferd der Rieder, habe ich von Team K eigentlich noch keine gelesen.
    Aber was solls, so ist nun mal Politik, jedem das versprechen, was er hören möchte, unabhängig davon, ob es umsetzbar wäre oder nicht.

    • pingoballino1955

      Andreas,meinst du mit : so ist eben die Politik die SVP? Wenn es um das TK geht,kannst du einfach nicht objektiv sein zeugt nicht von Korrektheit! Hast wohl obigen Artikel nur überflogen!

      • hermannh

        Bongobongo: der Andreas hat dies gut beschrieben, Dein Team K ist einfach nur ein Team Nörgeln. Drohen und anzeigen ist anscheinend der Still des Team K. 🙁

        Übrigens sollte der Kölle nach so einer Wahlschlappe als Parteichef zurücktreten 🙂

        • ummagumma

          Unser Kleinkind und Smileyliebhaber HermelineH alias Sumperle1 hat wohl vergessen wer einen Koalitionspartner sucht/braucht. Hihihihihi.
          Also immer schön sachlich bleiben und sich damit anfreunden dass es weiterhin steil bergab geht mit deiner Partei. Schian Tog!

          • summer1

            Ummagumma
            Ja, die SVP braucht einen Koalitionspartner, keine Frage, aber auch keine Frage, dass das TeamK jemals Koalitionspartner werden wird. Und das ist gut so, denn der größte Wahlverlierer mit 33% der Mandate ist und bleibt fas TeamK.
            Schian Tog!

          • hermannh

            umadingspums: Was glaubst Du, was eine Team K in einer Regierung machen würde? Nörgeln geht dannn nicht mehr….

            Moral der Geschichte ist, dass das Team K regierungsunfähig ist. Den Ploner als Gesundheitslandesrat geht nicht, er hatte seinerzeit als Primar schon das Krankenhaus in Sterzing nicht in Grif… und der Wählerauftrag dürfte doch recht eindeutig an den Messner gegangen sein 🙂

  • ummagumma

    Andreas der Langweiler im Forum. Spiegel und Stern lesen reicht halt nicht aus um objektiv und intelligent kommentieren zu können. Also ist es nur mehr Dummheit, Ignoranz und Boshaftigkeit. Denke das hat Dir „Leser“ auch schon mehrmals deutlich gemacht.

    • rumer

      @umma
      hab doch bitte etwas Mitleid….sein großes Idol wurde entzaubert, als Lügner entlarvt, als Mimose hingestellt und vom Wähler abgewatscht. Die nächsten 5 Jahre (wenn er nicht vorher verräumt wird) wird ihm die Opposition keine Lügen, Fehlentscheidungen und Faulheit mehr durchgehen lassen. Der Psychologe würde sagen: bei seiner Empfindlichkeit wäre es angebracht, sich einen ruhigen Beamtenjob zu suchen, z. B. Gemeindebeamter in Völs.

  • andreas

    @rumer
    STFler, irgendwie stimmt das Vorurteil, dass ihr recht primitive Dödel seid.

  • ummagumma

    Ach H. Morandell, deine Geistesblitze ziehen hier genauso wenig wie in FB. You know!!

  • kitt

    Ärtzte mit C doppelsprachigkeit pfleger brauchen die B(deutsche) und müssen wenn sie zur staatsprüfung antreten wollen 280 euro bezahlen, die studenten von österreich machen diese prüfung überhaubt nicht. Also ab nach innsbruck

    • hermannh

      kitt: wobei es in der Innsbruckesanität dann nicht so toll funktioniert…. geschlossene Abteilungen wegen Personalmangel, zum Teil Missorganisation usw.

      Auch bei der Entlohnung sind wir gegenüber Innsbruck im Vorteil.

  • pingoballino1955

    hermannh beruhige dich du hast die Frechheit unwissend dich über das Universitätskrankenhaus in Insbruck negativ zu äussern,du schreibst jeden Tag mehr UNSINN,du bist frustriert wie eine beleidigte Möchtegerndiva, du hast keine Ahnung wie es in der Pilitik wirklich läuft,du bist einfach schon zu lange nur ein kleiner ,unwichtiger Kommentator dem die sachlichen und vernünftigen Diskussionsargumente schon lange ausgegangen sind JUNIOR!

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