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„Mehr Nachteile als Vorteile“

Myriam Atz Tammerle

Die Sasa will 15 neue Busfahrer aus Spanien einstellen, um dem Personalmangel entgegenzuwirken. Die Süd-Tiroler Freiheit kritisiert diese Pläne.

Das Personennahverkehrsunternehmen Sasa hat angekündigt, 15 neue Busfahrer aus Spanien einzustellen, um dem langjährigen Mangel an lokalem Personal entgegenzuwirken. Diese Maßnahme stößt auf scharfe Kritik von Seiten der Süd-Tiroler Freiheit und insbesondere der Landtagsabgeordneten Myriam Atz Tammerle.

Myriam Atz Tammerle ist der festen Überzeugung, dass diese Maßnahme insgesamt mehr Nachteile als Vorteile mit sich bringt. „Zugleich darf nicht außer Acht gelassen werden, dass diese Entscheidung im Widerspruch zu den grundlegenden Prinzipien der Zweisprachigkeit in Südtirol steht. Bereits jetzt können viele Busfahrer kein Deutsch, worüber sich Südtiroler und Gäste gleichermaßen ärgern“, sagt die Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit.

Die Süd-Tiroler Freiheit fordert entschieden, dass im öffentlichen Nahverkehr die Arbeitsbedingungen für das bereits bestehende Personal verbessert werden, anstatt vermehrt auf ausländische Arbeitskräfte zurückzugreifen. „Eine nachhaltige Investition in die Schulung und Wertschätzung der bestehenden Mitarbeiter würde nicht nur den lokalen Arbeitsmarkt stärken, sondern auch dazu beitragen, neue Probleme zu vermeiden“, so Atz Tammerle.

Die Süd-Tiroler Freiheit appelliert eindringlich an die Sasa, die langfristigen Auswirkungen dieser Entscheidung zu berücksichtigen und alternative Wege zur Bewältigung des Fachkräftemangels zu prüfen, die im Einklang mit den Prinzipien der Zweisprachigkeit und der Wahrung lokaler Arbeitsplätze stehen: „Die Mitarbeiter des öffentlichen Nahverkehrs müssen mit den örtlichen Gegebenheiten gut vertraut sein und ein höchstes Maß an Sicherheit garantieren. Der Süd-Tiroler Freiheit liegen eine Reihe von Beschwerden vor, wo dies in der Vergangenheit nicht immer der Fall war“.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (17)

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  • andreas

    Glaubt diese Frau wirklich, dass nur bodenständige Südtiroler Bus fahren können?

    Diese Tammerle ist an Einfalt und Vorurteilen gegenüber Ausländern kaum zu überbieten.

  • opa1950

    Das ist wohl der letzte Witz der Scheidenten SVP Landesregierung.Haben diese Personen ein Doppel Sprachen Zeugnis? Nein,aber so etwas wird nur von Einheimischen gefordert.

  • opa1950

    Frage mich nur,wie konnte diese SVP Partei noch 30% der Stimmen erhalten.Bleibt wohl ein Rätsel.

  • sukram

    Wir alle können froh sein, wenn Busfahrer gefunden werden. Meines Wissens ist es ohnehin gesetzlich verboten, mit den Busfahrern während der Fahrt zu sprechen. Daher sollte Feau Atz Tammerle auch still sein.

  • bananajoe

    Wenn Wasser durchs Dach ins Haus dringt, dann löst man das Problem nicht einfach damit, indem man das Wasser wegwischt. Die Zustände der Öffis bleiben damit weiter besorgniserregend, auch wenn jetzt neue ausländische Busfahrer zu Niedriglöhnen angeheuert werden. Tammerle hat (wieder einmal) absolut Recht.

  • svea

    Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass Betriebe gut daran tun den bestehenden Personalstand zu halten, indem sie ein offenes Ohr für die Belange der Belegschaft haben. Wenn nämlich altgediente und engagierte Mitarbeiter das Handtuch werfen dann sollte die Betriebsführung kritisch hinterfragt werden. Da in Südtirol außerdem die Pflicht zur Zweisprachigkeit dazukommt, ist es umso schwieriger Mitarbeiter*innen zu ersetzen.
    Bevor man jedoch ausländische Busfahrer anheuert, die weder die beiden Landessprachen beherrschen noch die örtlichen Straßenverhältnisse kennen, sollte man vielleicht die Zweisprachigkeitspflicht überdenken. Es gibt nicht wenige Südtiroler, die sich mit dieser Prüfung schwertun und das aus unterschiedlichen Gründen. Trotzdem könnten sie sich wesentlich besser verständigen, als beispielsweise spanische Busfahrer.

    Als das Südtirol-Paket 1972 in Kraft getreten ist, war es ein unverzichtbarer Schutz für die deutsche und ladinische Sprachgruppe und die rigorose Anwendung von Proporz und Zweisprachigkeit gerechtfertigt. Fünfzig Jahre später könnte man über eine Flexibilisierung nachdenken, angesichts des Personalmangels auch bei sehr wichtigen Diensten. Wenn die optimale Lösung nicht möglich ist, dann sollte abgewogen werden, welcher Schutz für die Bevölkerung wichtiger ist. Mir wäre wichtiger der Busfahrer kennt die Straßenverhältnisse gut und bringt mich sicher und wohlbehalten ans Ziel, als dass er zweisprachig ist.

    Wenn man bedenkt, dass in Südtirol viele alte Leute von einer „Badante“ versorgt werden, die nur selten die Muttersprache der Betreuten gut beherrscht, dann sieht man daran, dass es zur Not auch ohne große Sprachkenntnisse geht.
    Genauso ist es bei der medizinischen Versorgung, obwohl dort die Kommunikation für die Patientensicherheit doch sehr wichtig ist. Aber was nützt es mir wenn mein Hausarzt zwar meine Muttersprache beherrscht, aber wegen der hohen Patientenzahl und der vielen Bürokratie kaum Zeit für ein Gespräch hat.
    Aufgrund des Personalmangels in vielen Sektoren, wird man nicht umhinkommen eine Abwägung der Risiken zu machen und gegeben falls auch herrschende Gesetze abzuändern.

  • sepp

    I frog mi zu wos brauch a busfohrer a zweisprachigkeits prüfung die meisten Unternehmen sein privatunternehmen

  • paul1

    Alles was getan wird, wird nur mehr kritisiert, aber Lösungen haben diese Damen und Herren KEINE!!

  • meintag

    Wahrscheinlich hat der Sven gesagt „komm das machst du, so bist du auch wieder mal in den Medien“. Hätte Er die Eva gefragt , die hätte als Erstes mal gefragt „Spanien, wenn Sie aus dem Norden kommen kein Problem. Denn Die haben denselben Freiheitsgedanken wie wir. Da ist die Sprache zweitrangig“.

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