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„Entsiegelung als Lösung“


Der Flächenverbrauch in Südtirol ist im Jahr 2022 erneut gestiegen. Die Plattform Land ruft zum sparsamen Umgang mit Grund und Boden auf.

Der sparsame Umgang mit Grund und Boden ist ein allgemein anerkanntes Ziel der Südtiroler Raumordnungspolitik. Schließlich umfasst der am besten nutzbare Teil des Landes, das sogenannte Dauersiedlungsgebiet, laut Landesinstitut für Statistik Astat nur knapp sechs Prozent der Landesfläche.

Im Zusammenhang mit dem Phänomen Flächenverbrauch wird auf die Daten der staatlichen Umweltagentur ISPRA zurückgegriffen. Diese aktualisiert und publiziert die Daten zum „Flächenverbrauch“jährlich auf Gemeinde- und Landesebene mit einer Vielzahl von Indikatoren.

Am 25. Oktober wurden die Daten für das Jahr 2022 veröffentlicht.  Demnach hat es in Südtirol im Vergleich zu 2021 wiederum einen Gesamtzuwachs an versiegelter Fläche im Ausmaß von 75 Hektar gegeben. Die versiegelte Gesamtfläche beträgt nun 20.185 Hektar.

Bei den ISPRA-Daten auf Gemeindeebene zeigt sich, dass die höchsten Zuwächse an Versiegelung zwischen den Erhebungszeitpunkten 2021 und 2022 in den Gemeinden Kiens (+4,4 ha) sowie Vahrn (+3,4 ha), Mühlbach, Mühlwald, Laas, Sterzing, Bruneck, Sand in Taufers, Franzensfeste, Graun, und Villnöss (alle über 2 ha) lagen. In rund einem Drittel der Gemeinden gab es keine Zuwächse beim Flächenverbrauch. Lediglich in einer, nämlich Toblach, sank der Flächenverbrauch (- 0,18 ha).

„Wir möchten die Veröffentlichung der aktuellen Daten, welche vom Institut für Sozialforschung und Demoskopie Apollis für Südtirol analysiert wurden, zum Anlass nehmen, um auf die Notwendigkeit des intelligenten und sparsamen Umgangs mit den begrenzten Flächen in Südtirol hinzuweisen. Nachdem der Flächenverbrauch vorübergehend weniger stark gestiegen ist, ist er nun wieder größer geworden“, erklärt Andreas Schatzer, Präsident der Plattform Land.

Die nun in allen Gemeinden stattfindende Leerstandserhebung im Zusammenhang mit dem Gemeindeentwicklungsprogramm ist eine Gelegenheit, sich das Thema Flächensicherung stärker bewusst zu machen und neue, intelligente Ansätze beim Flächenverbrauch zu wählen. Ulrich Höllrigl, Geschäftsführer der Plattform Land, betont: „Es ist zielführend, vorrangig bestehende Leerstände zu nutzen und Flächenrecycling anzugehen. Entsiegelung kann Teil der Lösung sein.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (2)

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  • treter

    Lese oben im vorletzten Satz: „Es ist zielführend, vorrangig bestehende Leerstände zu nutzen“.
    Wenn es nach dieser Vorgabe geht dann darf der Brixner Auwald nie und nimmer einem 3D-BETON-Drucker Gebäude der Firma Progress geopfert werden!!
    Grund: es gibt in der Brixner Industriezone zwei riesige Leerstände;
    1. die sehr große Freifläche vor der Firma Alupress
    2. das ex-Holz Magagna Areal

  • beigre

    Gemäß diesen Grundgedanken und Notwendigkeiten müsste auch der Neo-LA Brunner schnellstens umdenken und auch manch andere, die den Brixner Auwald für ein zwielichtiges Vorhaben opfern möchten. Sie müssten sich sofort für die weitere Erhaltung des Auwaldes und gleichzeitig auch für die Erhaltung und Erweiterung des Millander Biotops einsetzen. Stehen doch für die industriellen Unternehmen bereits zwei andere Leerstände zur Verfügung, wo sie sofort ohne Umwelteingriffe bauen könnten.

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