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Werbung für Skigebiet?

Foto: Facebook/ Ski World Cup Kronplatz

Bereits zum zweiten Mal bietet Skirama Kronplatz Grundschülern an, vorab gratis Saisonkarten abzuholen. Ein Mittel, um das Image des Skigebietes aufzubessern?

von Markus Rufin

Wer Skifahren möchte, der muss mittlerweile tief in die Tasche greifen. Vor allem für Familien ist ein Skiausflug zu einem Luxus geworden. Die Preise für Tickets steigen jedes Jahr. Während im letzten Jahr die hohen Energiekosten als Grund genannt wurden, haben die Skigebiete ihre Preise auch heuer nach oben korrigiert. Vielen fehlt dafür das Verständnis.

„Nicht jeder hat Einblick in die Kostenstruktur eines Seilbahnunternehmens“, erklärt Thomas Reiter Direktor des Skirama Kronplatz. „Selbst mit den Preissteigerungen des letzten und heurigen Jahres sind wir nicht im Stand, die gestiegenen Kosten zu kompensieren.“

Nichtsdestotrotz schwindet in der Südtiroler Bevölkerung die Akzeptanz für die teuren Skikarten. Die Skigebiete haben dadurch bereits einen Imageschaden erlitten.

Wohl auch um dieses Image aufzubessern hat das Skirama Kronplatz im vergangenen Jahr die Möglichkeit geschaffen, dass Grundschüler ihre Saisonskipässe gratis erwerben können.

Heuer wird diese Aktion fortgesetzt. Vom 10. Bis zum 23. November können sich Kinder unter elf Jahren aus den Gemeinden Bruneck, Percha, Gais, St. Lorenzen, Kiens, Pfalzen, Terenten, Enneberg, St. Martin in Thurn, Olang, Rasen-Antholz, Gsies und Taisten-Welsberg an den Talstationen einen kostenlose Saisonkarte für den Kronplatz abholen.

„Das Angebot wurde im letzten Jahr gut angenommen. Gerade für die lokale Bevölkerung ist es eine Option, das Skifahren erschwinglicher zu machen. Für Kinder gibt es ja ohnehin Vergünstigungen, aber hier möchten wir den Familien noch mehr entgegenkommen“, meint Reiter.

Im selben Zeitraum gibt es auch für andere Skifahrer die Möglichkeit vergünstigte Saisonkarten vor Ort abzuholen. Zum einen sollen Einheimische so günstiger davonkommen, zum anderen sollen die Kassen vor Saisonstart entlastet werden.

Zwar sind durch diese sogenannten Early-Bird-Angebote Einsparungen möglich, vor allem garantieren die Skigebiete damit aber auch eine gewisse Akzeptanz der Bevölkerung vor Ort.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (9)

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  • andreas

    Wenn Familien sich das Skifahren nicht mehr leisten können, fallen deren Kinder in Zukunft als Gäste aus.
    Auch kaufen sich so ev. die Eltern eine Saisonskarte, da die Kinder ja nicht alleine hinkönnen.
    Das ist kein sozialer Akt, sondern strategische Überlegungen.

    Wenn die Kostenstruktur durch x Investitionen dermaßen steigt, dass der lokale Markt ausfällt, ist es wohl etwas lächerlich zu meinen, dass die lokale Bevölkerung sich erbarmen müsste, wenn sie die Kostenstruktur kennen würde.
    Und wenn er das schon behauptet, soll er sie halt offenlegen, was er aber gewiß nicht macht.

    Mir geht es nicht mal um das Leisten können oder nicht, aber ich zahle aus Prinzip keine 70-80 Euro für die Tageskarte, 15-18 Euro für 3 Nudel und 4-5 Euro für ein kleines Getränk.

    Dies sind halt die Folgen des hochpreisigen Tourismus und da diese 300 Euro Buden heuer im Sommer teilweise halbleer waren, wird sich zeigen, ob sie mit den oberen 10.000 genügend Geld machen oder doch wieder froh wären, wenn ihnen auch der Pöbel ein paar Euros bringt.

  • gulli

    Die Skigebiete wollen sich Kunden für morgen sichern.
    Durch das stetige Wachstum und Streben nach immer mehr gehen ihnen die lokalen Nutzer aus.
    Durch Corona fehlen ihnen einige Jahrgänge, außerdem ist für etlichen Familien das Skifahren ein, nicht mehr finanzierbarer Luxussport, geworden. Junge Leute denken zudem immer mehr nachhaltig und weichen daher auf Alternativen aus.
    Wie erwähnt, mit solchen Initiativen probiert man Kunden groß zu ziehen, es wird aber nur begrenzt funktionieren!

  • robby

    Die Verantwortlichen der Südtiroler Skigebiete haben den Bezug zur Realität komplett verloren. Vielleicht sollten sie in die Politik wechseln. Dort ist das normal.

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