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Hochwasser und Starkwind

Foto: Landesfeuerwehrverband

Der aktuelle Warnlagebericht bringt eine leichte Veränderung: Die Hochwasserproblematik ist nicht mehr flächendeckend Stufe Orange, dafür kommt das Gefährdungspotential Starkwind dazu.

Ganz Südtirol ist derzeit von dem Niederschlagsereignis betroffen, fasst der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger zusammen. Bei der Bewertungskonferenz am Montag Mittag wurde die Aufrechterhaltung des Zivilschutzstatus Alfa-Aufmerksamkeit bestätigt. Am Dienstag Mittag wird eine Aktualisierung bei einer neuerlichen Bewertungskonferenz vorgenommen.

Der aktuelle Warnlagebericht bringt eine leichte Variation der Einschätzung, berichtet der Direktor des Landeswarnzentrums Willigis Gallmetzer: Die Hochwasserproblematik ist nicht mehr flächendeckend Orange, dafür kommt das Gefährdungspotential Starkwind dazu. Ein mäßiges, mit der Farbe Orange angezeigtes Gefährdungspotential weisen die Südstaulagen Ulten und Passeier und das Wipptal im Hinblick auf Hochwasser und hydrogeologische Risiken auf.

Vom Wetterbericht ausgehend haben die Bereitschaftsdiensthabenden des Landesamtes für Hydrologie und Stauanlagen, der Wildbachverbauung, der Landesforstabteilung, der Geologie sowie der Berufsfeuerwehr, der Landesnotrufzentrale, der Landesverkehrsmeldezentrale, des Landesstraßendienstes in der Bewertungskonferenz ihrse Einschätzung der Lage abgegeben.

Die Prognosen von Sonntag haben sich mengenmäßig und zeitlich bestätigt, unterstrich Meteorologe Günther Geier vom Landesamt für Meteorologie und Lawinenwarnung bei der Bewertungskonferenz: Am Montag Nachmittag und in der Nacht wird der Regen vom Süden her häufiger, das Hauptereignis ist in der Nacht auf Dienstag zu erwarten, bis Dienstag Mittag wird mit 40 bis 60 Litern pro Quadratmeter landesweit gerechnet mit Spitzen bis zu 80 Litern in den Südstaulagen, also im Ultental und Passeiertal. Am wenigsten wird es voraussichtlich Richtung oberes Vinschgau regnen. Die Schneefallgrenze, die aktuell bei 3.000 Metern liegt, bleibt auch während des Hauptereignisses im Hochgebirge aufrecht. Der Wind wird stellenweise etwas auffrischen, es werden aber keine Sturmböen erwartet. Für dieses Ereignis ist der Niederschlag maßgeblich.

In dieser Woche stehen zwei weitere Niederschlagsereignisse bevor: das zweite Tief wird von Donnerstag auf Freitag erwartet mit etwa der Hälfte an Niederschlägen, also 20 bis 40 Liter pro Quadratmeter. Ein ähnliches Ereignis wird von Samstag auf Sonntag erwartet. Da sukzessive kältere Luft in den Alpenraum hereinströmt, wird die Schneefallgrenze sinken.

Die großen Niederschlagsmengen werden zu einem deutlichen Ansteigen der Pegelstände führen, fasst der Direktor des Landesamtes für Hydrologie und Stauanlagen Roberto Dinale zusammen. Aus aktueller Sicht wird aber das Hochwasserereignis nicht ganz so stark wie in den Vorjahren ausfallen. Somit wird das Gefahrenpotential als mäßig (Orange) für die Passer, die Etsch im Burggrafenamt und den Eisack im Wipptal eingestuft. Bei den restlichen Hauptgewässern wird das Gefahrenpotential als gering (Gelb) eingestuft. Die Pegel werden laufend beobachtet. Die örtlichen Zivilschutzorgane, die Freiwilligen Feuerwehren sind vorgewarnt und werden laufend informiert.

Laut den Bereitschaftsdiensten des Landesamtes für Geologie und der Wildbachverbauung sind oberflächliche Rutschungen zu erwarten, mäßiges Gefährdungspotential (Orange) besteht in den Gebieten, wo es am meisten regnet. Also in den Südstaulagen von Ulten bis zum Brenner. Steinschläge treten immer zeitlich versetzt auf, Steinschlagphänomene sind demnach Mitte der Woche zu erwarten. Da die Böden derzeit gesättigt sind, können sich größere Rutschungen reaktivieren, oberflächliche Rutschungen sind zu erwarten, das muss beobachtet werden.

Der landesweite Zivilschutzstatus wurde nach der Sitzung am Sonntag von Zero-Normalzustand auf Alfa-Aufmerksamkeit hochgestuft, das bedeutet: Ein aus Sicht des Zivilschutzes relevantes Ereignis erfordert eine eingehende Beobachtung. Alle Beteiligten wurden vorgewarnt, um die notwendigen Vorkehrungen treffen zu können. Auch die Bevölkerung wurde auf das bevorstehende Ereignis hingewiesen, damit es sie nicht unvorbereitet trifft.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (2)

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  • rubhel

    Gebührender Dank an die 7 Direktoren und 3 Wetter Professoren.

  • andreas1234567

    Hallo zum Abend,

    diese Wetterwarnungen sind mir einfach zu schrill, es regnet halt und an den Bergketten staut es sich und es regnet gern derb.

    Viele Bergeinkehren haben noch geöffnet und wer sich getraut findet bei solchem Wetter eine urgemütliche und besinnliche Gaststätte vor mit entspannten Wirten wegen der wenigen Gäste und Speis und Trank wo Preis und Leistung noch im Einklang sind und sich Einheimisches wie Lamm und Kitz auf der Karte findet.
    Auch morgen, auch trotz Warnstufe alfa

    Es ist schade und unverständlich warum die Tourismustreibenden die noch zahlreich vorhandenen Gäste nicht vehement auf diese Möglichkeit hinweisen, oft sind die Gaststuben selbst wenige Gehminuten neben den Aufstiegsanlagen leer und es tummelt und staut sich sich um Meran und Bozen.

    Vielleicht auf Wiedersehen morgen an einem gemütlichen Stubenofen auf einer Bergeinkehr, so schlecht ist das Wetter nun wirklich nicht und es gibt wirksamen Kleidungsschutz dagegen.

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