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„Alles zunichte gemacht“

Julia Unterberger bezeichnet die Entscheidung der Regierung, die Steuererleichterungen für die Rückkehr von im Ausland erwerbstätigen Personen nach Italien zu reduzieren, als Fehler.

Julia Unterberger hat keine Zweifel: „Die Entscheidung der Regierung, die Steuererleichterungen für die Rückkehr von im Ausland erwerbstätigen Personen nach Italien zu reduzieren und diejenigen für nicht hochqualifizierte Arbeitskräfte zu streichen, ist ein Fehler.“

Bereits jetzt sei in Italien ein großer Mangel an Fachkräften spürbar, der durch dieses Dekret noch verschärft werde, so die SVP-Senatoinr am Donnerstag.

Die Streichung der Anreize könne dazu führen, dass all jene Arbeitskräfte, die nach Italien zurückkehren wollten, nun davon Abstand nehmen, zum Schaden der Wirtschaft, die von der Rückkehr dieser Personen profitiert hätte. „Und zum Nachteil der Personen, die in der Planung ihrer Zukunft auf die steuerlichen Anreize vertraut haben“, so Unterberger weiter.

Immer laut der SVP-Senatori sehe es nun so aus, dass die Steuererleichterungen ab 2024 auf die so genannten „klugen Köpfe“ (Akademiker, Forscher, hochqualifizierte Arbeitnehmer) beschränkt werden, mit einer 50 %igen Reduzierung der Steuerbemessungsgrundlage für fünf Jahre, im Vergleich zur derzeit geltenden Regelung, die zehn Jahre dauert und zwischen 70 und 90 % Reduzierung der Steuerbemessungsgrundlage vorsieht.

Die Frist der Mindestdauer für den Auslands-Aufenthalt,  um in den Genuss der Leistung zu kommen, wird von zwei auf drei Jahre erhöht.

Außerdem werden die Leistungsempfänger verpflichtet, mindestens 5 Jahre lang in Italien zu arbeiten, da sie sonst den Anspruch auf die Leistung verlieren und die erhaltene Begünstigung zurückgeben müssen.

Dazu Julia Unterberger:

„Es liegt auf der Hand, dass sich viele, angesichts der Leistungskürzungen, dafür entscheiden werden, nicht nach Italien zurückzukehren. Und die Fünf-Jahres-Beschränkung entmutigt all jene, die in sehr mobilen Sektoren arbeiten, wie z. B. ForscherInnen, die an internationalen Projekten beteiligt sind und einen weiteren Umzug ins Ausland in 2-3 Jahren nicht ausschließen können.“

Die SVP-Senatorin erinnert daran, dass die Rückkehrer-Regelung nach Angaben des MEF im Jahr 2021 die Rückkehr von 21.200 Personen begünstigte, die im Durchschnitt 121.241 Euro an Einkommen angaben und somit einen nicht zu vernachlässigenden Effekt auf die Steuereinnahmen hatten.

„Jetzt besteht die Gefahr, dass all dies zunichte gemacht wird“, so Unterberger.

Auch in diesem konkreten Fall breche die Regierung ihre Versprechen und tue genau das Gegenteil von dem, was das Land bräuchte. Angesichts des Mangels an Fachkräften und an qualifizierten Arbeitskräften in verschiedenen Sektoren, wäre es unabdingbar, Anreize für die Rückkehr junger Menschen zu schaffen, so die SVP-Senatorin.

Vor allem in Gebieten wie Südtirol, das mit den besseren Arbeitsbedingungen im deutschen Ausland konkurrieren muss, sei die Problematik spürbar.

Da laut Amt für Arbeitsmarkterhebung noch dazu 8 von 10 im Ausland Ausgebildeten nicht nach Südtirol zurückkehren, sollte die Regelung auf StudentInnen ausgedehnt werden, fordert Julia Unterberger. Vor allem bei sogenannten Mangelberufen wie Medizin, Pflege und Bildung mache sich das Phänomen bemerkbar, das viel auch mit den langwierigen Studientitelanerkennungen in Italien zu tun hat.

Die Autonomiegruppe im Senat werde alle nötigen Schritte unternehmen, um diese drastischen Kürzungen zu verhindern, so die Senatorin abschließend.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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