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„Wir helfen uns selbst“

Günther Sommia (Dienststelle für Selbsthilfe), Marion von Sölder, Federica Dalla Pria, Patrizia Gfader (beide Dienststelle für Selbsthilfe), Edmund Senoner (Bad Bachgart)

Sich selbst helfen, im Team mit anderen. Genau das passiert in Selbsthilfegruppen. Diese bieten in schwierigen Lebenslagen große Unterstützung. Voraussetzung ist jedoch immer Eigeninitiative. Im Rahmen der Tagung „Mach dich stark“, im Therapiezentrum Bad Bachgart, wurden Erfahrungen ausgetauscht.

In Zusammenarbeit mit dem Therapiezentrum Bad Bachgart hat der Dachverband für Soziales und Gesundheit am 27. September die Tagung „Mach dich stark“ organisiert.

Bei diesem Netzwerktreffen zum Thema Selbsthilfe wurden Erfahrungen ausgetauscht und künftige Herausforderungen diskutiert.

Mit dabei waren neben mehreren Fachleuten auch 24 Vertreter/innen von insgesamt 14 Selbsthilfegruppen und Vereinen aus den Bereichen psychische Gesundheit und Abhängigkeitserkrankungen.

Jede Selbsthilfegruppe hatte dabei die Möglichkeit, wichtige Aspekte der eigenen Selbsthilfearbeit vorzustellen. Alle betonten dabei, wie sehr die persönliche Entscheidung zur Teilnahme an einer Gruppe den Selbstwert stärkt und den Umgang mit Schwierigkeiten erleichtert. Das gegenseitige Verständnis und die Begegnung auf Augenhöhe machen den Alltag spürbar leichter bewältigbar. Dies gilt sowohl für direkt Betroffene aber auch für Angehörige, welche sich auch in Selbsthilfegruppen zusammenfinden.

Marion von Sölder, bis vor kurzem langjährige Leiterin des Dienstes für Abhängigkeitserkrankungen in Bruneck, unterstrich in ihrem Referat „Hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott“, wie wichtig es ist, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.

Es gehe darum, regelmäßig die Gruppe aufzusuchen und dabei zu bleiben. Sie belegte die Wirksamkeit von Selbsthilfegruppen auch anhand von Zahlen. So bleibt aus Erfahrung gut die Hälfte der Alkoholiker, die regelmäßig eine Selbsthilfegruppe besuchen, nach einem Jahr noch abstinent, im Gegensatz zu jenen, die eine Therapie durchlaufen: hier sind lediglich 30% nach einem Jahr rückfallfrei. „Diese Zahlen unterstreichen auf eindrucksvolle Weise den Wert von Selbsthilfegruppen,“ so Marion von Sölder.

Es gibt jedenfalls viele Gründe, weshalb man sich einer Selbsthilfegruppe anschließt, doch in einem waren sich die Teilnehmer/innen der Veranstaltung einig: für eine Verbesserung des eigenen Befindens bedarf es immer der Eigeninitiative und Selbstverantwortung.

Interessierte können sich bei der Dienststelle für Selbsthilfegruppen im Dachverband für Soziales und Gesundheit informieren und erhalten dort auch Unterstützung bei der Gründung einer Selbsthilfegruppe. Informationen: Tel. 0471 1888110 oder unter www.selbsthilfe.bz.it.

Günther Sommia (Dienststelle für Selbsthilfe), Marion von Sölder, Federica Dalla Pria, Patrizia Gfader (beide Dienststelle für Selbsthilfe), Edmund Senoner (Therapiezentrum Bad Bachgart)

 

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