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Das Schock-Plakat

Die Südtiroler Freiheit sorgt mit einem eindeutig auf Einwanderer mit schwarzer Hautfarbe gemünzten Gewalt-Plakat für Empörung: Die 5 Stelle erwägen eine Eingabe bei der Staatsanwaltschaft, der PD fordert die Entfernung des Plakats.  

Von Thomas Vikoler

In den finalen Wochen des Landtagswahlkampfs werden die (vielleicht letzten) Karten auf den Tisch gelegt. Die Bewegung Südtiroler Freiheit, die diesmal insbesondere die Konkurrenz der neuen Liste JWA fürchtet, setzt offenbar voll auf das Thema Ausländer – speziell auf einem nun verbreiteten Schock-Plakat, das für empörte Reaktionen von Mitbewerbern aus der linken Sphäre sorgt.

Zu sehen ist auf dem Plakat ein Mann schwarzer Hautfarbe, der ein Messer in der Hand hält. Dahinter: Eine weißhäutige Frau, die, offenbar traumatisiert, am Boden kauert und ihr Gesicht verdeckt.

Die Botschaft des Plakats, das die drei Slogans „Kriminelle Ausländer abschieben“, „Einwanderungsstopp“ und „Südtirol wieder sicher machen“ enthält, ist nicht schwer zu entziffern und ähnelt Kampagnen der AfD in Deutschland: Dunkelhäutige Männer sind eine Gefahr für „unsere“ Frauen, und sind – grundsätzlich – gewalttätig.

„In Südtirol gab es zuletzt Morde, Vergewaltigungen und Körperverletzungen, die Täter waren Einwanderer. Das ist die Realität und wir sollten uns dieser Realität nicht verschließen“, sagt STF-Spitzenkandidat Sven Knoll. „Es geht uns nicht um die Hautfarbe, sondern darum, wo die Täter herkommen“.

Alle aus Afrika? Eine etwas verquere Interpretation Knolls, die den Rassismus-Vorwurf alles andere als entkräftet.

„Ich finde das Plakat schäbig und verachtenswert, es hat mir den Magen umgedreht. Wie tief können, wie tief wollen einige Parteien eigentlich noch sinken?“, schreibt der grüne Co-Sprecher und Landtagskandidat Felix von Wohlgemuth auf Facebook, ohne die Südtiroler Freiheit namentlich zu nennen.

Weit dezidierter reagiert die Fünf-Sterne-Bewegung auf das Plakat: „Es enthält eine gefährliche Bildsprache jenseits jeden Anstandes“, heißt es in einer Stellungnahme. Die Grillini um Spitzenkandidat Diego Nicolini kündigen eine Eingabe bei der Staatsanwaltschaft zu dem Plakat an. Ein möglicher Strafbestand, der nun von einem beauftragten Anwalt näher untersucht werde, sei eine Verletzung von Strafrechtsartikel 604bis, „Propaganda und Anstiftung zu einer Straftat aus rassistischen, ethnischen und religiösen Gründen“. Darauf steht eine Höchststrafe von einem Jahr und sechs Monaten.

Die Demokratische Partei (PD) fordert über ihren Vorsitzenden Carlo Bettio die zuständigen Stellen auf, die Plakat der Südtiroler Freiheit unverzüglich zu entfernen.

„Hier geht es nicht um freie politische Meinungsäußerung, sondern um eine bewusste Gleichstellung von Ausländern und Kriminalität. Das Bild des schwarzen Mannes mit dem Messer und der verängstigten Person mit weißer Hautfarbe hinter ihm ist die krasseste Darstellung der übelsten und rückständigsten Propaganda, die einer rassistischen Gruppe würdig ist“, heißt es vom PD. „Verbale und bildliche Gewalt muss aus der politischen Propaganda verbannt werden und darf den Wahlkampf in keiner Weise vergiften. Es gibt Regeln, die Diskriminierung in jeder Form verbieten.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (41)

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  • erstklassler

    Im 6. Absatz hat sich ein Fehler eingeschlichen. … grüne Co-Sprecher und Landtagskandidat (Namen)

  • wm

    Weshalb denn Schockplakat, wenn es alle wissen und es stimmt?

    • heracleummantegazziani

      Nein es stimmt eben nicht, das ist ja das Grundproblem an der Botschaft, die das Plakat vermittelt. Ein weiteres Problem ist, das die STF die betreffende ISTAT-Statistik kennt und das Plakat doch aufgehängt hat.

      • rumer

        Die Grünen und der PD stellen sich hinter die kriminellen Ausländer und verhöhnen somit die getöteten Mädchen. Sie heißen es gut, wenn Frauen geschlagen und gedemütigt werden.
        Macht doch mal ein Praktikum in den Herkunftsländern dieser kriminellen Ausländer, das würde euer Weltbild zurechtrücken. Multikulti funktioniert nur, wenn auch die Gesetze an die Kultur (Gewaltbereitschaft) der Menschen angepasst wird. Das heißt, der wegen Geringfügigem gewaltbereite muss auch schon wegen Geringfügigkeiten bestraft oder, noch besser, abgeschoben werden.
        Ansonsten passiert das, was in der Kölner Silvesternacht passiert ist….und in Meran schon gang und gäbe ist.

        • heracleummantegazziani

          So ein Blödsinn. Diese Ihre Aussage ist strafrechtlich relevant Hilber, verstehen Sie das?
          Jeder, aber auch jeder ist damit einverstanden, dass Kriminelle vollkommen unrassistisch (d.h. unabhängig von Herkunft und Hautfarbe) als solche behandelt werden müssen und dass nach einer Verurteilung eine Abschiebung erfolgen muss (denn vorher ist es gar nicht möglich, das ist ja schon einer der Fehler in der Botschaft). Die Kritik bezieht sich darauf, dass Gewalt wie sie hier dargestellt ist, mit Menschen dunkler Hautfarbe assoziiert wird. Das ist eine rassistische Botschaft und auch strafrechtlich relevant.

      • devils_son

        ah? es stimmt nicht? und wer ist denn so sonst so unterwegs, mit nem Messer – und sofort zur Hand? und wer macht so die Statistiken, der Liebe Gott oder eben doch jemand wo politisch gesteuert ist… Fragen über Fragen , gell – aber da wirst Du nicht weiter wissen , gell

    • artimar

      Diese rassistische Bildsprache geht so in einer Zivilgesellschaft schon gar nicht. Eine grobe Verletzung der Würde.
      Auch jenes von LH Kompatscher auf Facebook gepostete Schaubild
      „Schwarz auf weiß“ – hätte man wohl mit „kurz und bündig“ titeln können. Und wieso eine schwarze Südtirol-Karte?
      Personen, die schwere Straftaten begangen haben, egal ob In- oder Ausländer-innen, gehören ins Gefängnis. Punkt.
      Wenn all die anderen Regionen Italiens und auch Trient, als Hauptstadt der Region, kein Rückführungszentrum wollen, wieso dann Südtirol?
      Wieso will man unbedingt eine fragwürdige Rolle als Erfüllungsgehilfe des it. Staates spielen statt als international geschützte Sonderverwaltungszone Bozen-Südtirol auf Minorisierung der lad. und dt. Bevölkerung und auf Überforderung durch Migration zu verweisen?
      Es gilt wohl eher im Sinne des int. Schutzübereinkommens von 1946 wohl endlich auf völlige Gleichstellung der dt. mit der it. Sprache auch bei der Integration und bei aufrechter Niederlassung in Bozen-Südtirol (Aufenthaltstitel) zu bestehen. Dass die sprachliche Integrationsbemühung, Deutschkenntnisse (A2) in Südtirol, bei der Gewährung des Aufenthalts derzeit nicht anerkannt wird, ist ein Unding. Aber da sehen hingegen von STF, SVP bis „Grüne“ keinen Änderungsbedarf.

      • andreas

        Diese Opferrolle Südtirols kauft uns aber keiner mehr ab.
        Weder Deutsch- noch Ladinischsprachige sehe ich irgendiwe unter Druck oder überfordert.
        Eine Sache ist die Sprache und Traditionen zu erhalten, etwas anderes ist aber sich immer wieder als armes schützenswertes Opfer zu präsentieren, was so langsam peinlich wird.

        • artimar

          @Andreas Minderheitenschutz ist Menschenrecht. Das ist nicht verhandelbar.
          Auswirkungen der Zuwanderung, welche die lad. Bevölkerung bereits übersteigt und Migrationspolitik als zentralstaatliches Instrument der Minorisierung, des Ethnozid … gilt es sehr wohl anzusprechen.

          • devils_son

            immer schön am richtigen Problem vorbeilabern, super, bist woll au so a grüner links lauwarmduscher, realitätsfern….

  • andreas

    Billigste AFD Propaganda, da dem Innsbrucker die politischen Themen ausgegangen sind.

    Ein Südtiroler Unternehmer hat eine Strafe dafür gezahlt, da er in einer Stellenanzeige das weibliche Geschlecht vergessen hat und dieser Vertreter der gesetzgebenden Gewalt suggeriert, dass nur Schwarze weiße Frauen töten.

    Er bedient damit wohl die leichtesten Gemüter, welche begeistert zustimmen.

  • chris75

    Die Geschichte wiederholt sich normal nach 100 Jahren.

  • gorgo

    Die STF scheint ganz schön verzweifelt zu sein, wenn sie derart plakativ rassistisch nach den dumpfesten Gemütern fischt.
    Pfui Teufel.. ich denke, dass ist sogar den Patrioten zuviel.
    Purer Rassismus mit für Südtirol nicht umsetzbaren Forderungen. Ist euch das nicht zu blöd?

  • asd

    Es ist das, was gerade in Südtirol passiert.
    Südtirol liefert den Beweis, dass da nichts übertrieben wird.

    Fakten gehören auf den Tisch.
    Kuschelpolitiker welche nicht für die Sicherheit ihrer Bürger sorgen können, sind zu entfernen.

  • romy1988

    Das Plakat zeigt, was Südtiroler denken und wollen….wieder ein sicheres Land zu werden, Kuschelkurs war gestern.

  • robby

    Die zwei die in Meran gerade wegen Raub und Widerstand gegen die Polizei festgenommen wurden waren sicher nur so dunkelhäutig weil sie im Schatten gestanden sind.

  • tiroler

    Auf dem Plakat steht das, was jeder mit ein klein bisschen Vernunft denkt. Jeder, sogar ein Grüner mit Hirn. (falls es ihn gibt)

  • pat

    Die Wahrheit darf man nicht aussprechen? Tolle Scheindemokratie in ganz Europa.
    Hätte man von Anfang an konsequent jeden kriminellen Asylbetrüger abgeschoben, wäre auch der „Hass“ in der Bevölkerung nicht so gewachsen.
    Aber wenn ignorante Gutmenschen das sagen haben, ergibt sich eben eine so gut wie irreversible Situation wie wir sie heute haben.

  • besserwisser

    wahlkampfpanik. sie müssen halt irgendwie noch auffallen.
    die stf wird wohl auf ein mandat schrumpfen und bis zu den nächsten wahlen aufgelöst sein.

  • tiroler

    Die Wahrheit dreht von Wohlgemuth den Magen um. lol. Ein paar Tage fasten scheint er zu überleben…
    Er benutzt das Plakat als Steilvorlage für seine Wahlwerbung. Leider gibt es zuhauf Hirnlose die darauf hineinfallen.

  • svea

    Da selbst die Regierung Meloni der Flüchtlingsproblematik ziemlich machtlos gegenübersteht, frage ich mich, welche Wirkung eine Südtiroler Kleinstpartei in diesem Bereich wohl haben kann.

    Meines Wissens sitzt kein Vertreter der STF im Parlament in Rom oder in Brüssel, also in jenen Gremien die in dieser Sache über Kompetenzen verfügen.

    Die Wählerschaft der STF wird sich also mit populistischen Slogans oder reißerischen Plakaten begnügen müssen, denn ändern wird sich durch den Einsatz von Sven Knoll in dieser Sache nichts.

  • summer1

    Die STF ist seit der Kandidatur JWA eine kaputte Partei.

  • andreas1234567

    Hallo nach Südtirol,

    ach Gott ja, es kandidieren 16 Listen, manche wollen wenigstens ein Sesselchen, andere wollen ihre zwei oder drei Sesselchen behalten, in wenigen Wochen entscheidet sich manch politisches Schicksal..
    Da wird zugespitzt, polemisiert, es geht darum die mehr oder minder grosse Stammwählerschaft zu mobilisieren.
    Ist eben wie bei den Glühwürmchen im Hochsommer, da zählt auch nur wessen Hintern am grellsten leuchtet.

    Vor einigen Tagen barmte ein anderer Bewerber die Hinzuströmenden wären doch die Schwächsten der Schwachen was sich in der Realität nun auch nicht unbedingt so abbildet.

    Dieses reflexhafte Geschrei nach Strafe und Verbot lässt einen stets im Verdacht zurück man hält den Wähler für zu blöd das selbst an der Wahlurne abzuurteilen. Und wer das Volk im Allgemeinen und an der Wahlurne im Besonderen für blöd hält sollte vielleicht davon absehen sein Leben als Volksvertreter für ein blödes Volk zu vergeuden.

    Auf Wiedersehen in Südtirol egal was da zusammengewählt wird

  • placeboeffekt

    Die Errungenschaft aus 2 Weltkriegen war das Recht auf Asyl, nicht das Recht auf Einwanderung.
    Jahrzehnte linker Politik haben das Asylsystem ausgehöhlt und nun sind wir jetzt da wo wir sind,

    Asyl und Migration wird ständig in einen Topf geworfen, abgelehnte Asylbewerber seit Jahrzehnten im Einstelligen unteren Prozentbereich abgeschoben, schwerstkriminelle Migranten toleriert.
    Dass da irgendwann die Stimmung kippt war absehbar.

    Abgesehen davon finde ich das Plakat absolut geschmacklos und auch irreführend.

    Statistisch gesehen begehen Schwarze Migranten weniger Gewalttaten gegen Frauen als Italiener.
    Eine Durchsicht der Liste der Femminizide der letzten Jahre entlarvt das Plakat als billige Stimmungsmache.

    • heracleummantegazziani

      Kriminelle Migranten werden nicht toleriert. Sie werden genauso und richigerweise verurteilt wie jeder andere und entweder in ein Gefängnis gesteckt (je nachdem, ob sie sich regulär im Land aufhalten oder nicht) oder abgeschoben. Die Abschiebeverfahren kosten Italien jedes Jahr rund 10 Millionen Euro. Was ja an sich kein Problem wäre, wenn die Herkunftsländer, die von Italien dafür bezahlt werden, dass sie ein erneutes Übersetzen nach Europa verhindern (Tunesien z.B. 11 Mio Euro), nicht untätig bleiben würden.

  • dn

    Auge um Auge, Zahn um Zahn. Es sollte die Rechtsprechung der Herkunftländer eingeführt werden, die sind es ja so gewohnt.

  • geggla

    Egal welche Partei das Plakat
    entworfen hat,es spricht dem
    Grossteil der Bevölkerung aus
    der Seele.

  • tirolersepp

    Upps da pangt wohl jemand um seine Stimmen, um zu solchen Mitteln greifen zu müssen !!!

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