Du befindest dich hier: Home » Wirtschaft » „Biomasse statt Kohle“

„Biomasse statt Kohle“

Hanspeter Fuchs (Präsident SEV), Prof. Franco Cotana (CEO RSE), Rudi Rienzner (Direktor SEV)

Biomasse statt Kohle und Gas, Wasserstoffbusse bei Olympia: Die Spitzenvertreter des Südtiroler Energieverbands SEV treffen den neuen Geschäftsführer der staatlichen Forschungsinstitution RSE Franco Cotana – und legen eigene Projektvorschläge vor.

Die Führungsspitze des Südtiroler Energieverbands SEV hat in Mailand mit dem neuen Geschäftsführer der bedeutendsten italienischen Forschungseinrichtung im Bereich der erneuerbaren Energien RSE (Ricerca sul sistema energetico), Professor Franco Cotana, über die künftige Zusammenarbeit gesprochen.

Dabei schlugen SEV-Präsident Hanspeter Fuchs und SEV-Direktor Rudi Rienzner in Absprache mit dem italienischen Verband der Biomasse-Produzenten und Biomasse-Heizwerke FIPER neue Forschungsvorhaben über die mögliche Ersetzung fossiler Brennstoffe durch Biomasse oder andere regenerative Energien bei der Fernwärmeversorgung vor. Ein weiteres Thema war die Produktion von „grünem“ Wasserstoff in italienischen Biomasseheizwerken.

Die SEV-Delegation regte dazu ein Pilotprojekt für die Olympischen Winterspiele 2026 in Mailand und Cortina d’Ampezzo an. Wasserstoff aus einem regionalen Biomassefernheizwerk könnte im Personentransport zum Einsatz kommen und Dieselkraftstoff ersetzen. Hanspeter Fuchs: „Das sind die ersten Schritte zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit in einem sich ständig wandelnden Wirtschaftssektor, der in die Zukunft blicken muss und für dem Forschung und Innovation von grundlegender Bedeutung sind.“

Professor Franco Cotana lehrt an der Universität Perugia angewandte Physik und gehört seit vielen Jahren zu den einflussreichsten Wissenschaftlern im Bereich der erneuerbaren Energien in Italien. 2003 gründete er das italienische Biomasse-Forschungszentrum CRB (Centro di Ricerca sulle Biomasse) und nahm im Frühjahr 2023 an einer von SEV und FIPER organisierten Fachtagung über ökologische Waldbewirtschaftung und Bioenergie in Bozen teil. „Schon seit vielen Jahren kooperiert der Südtiroler Energieverband mit dem Wissenschaftsbetrieb in Italien und im europäischen Ausland, um das dort erworbene Wissen im eigenen Land erfolgreich einsetzen zu können“, erklärt dazu SEV-Direktor Rudi Rienzner.

Bereits 2020 arbeitete der SEV mit dem RSE im Rahmen einer Studie über die Einrichtung und Führung von Energiegemeinschaften eng zusammen. Der SEV hatte damals die E-Werk-Genossenschaft in Prad als Forschungsgebiet vorgeschlagen.

In diesem „Versuchslabor“ wurden Zukunftstechnologien und regulierende Rahmenbedingungen simuliert, die eineerfolgreiche Integration von Stromproduktion und Verbrauch in einer Energiegemeinschaft gewährleisten sollten.

Einige Ergebnisse des wegweisenden Projekts wurden später bei der Ausgestaltung der Förderungsrichtlinien für Energiegemeinschaften in Italien übernommen.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentar abgeben

Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.

2024 ® © Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH/Srl Impressum | Privacy Policy | Netiquette & Nutzerbedingungen | AGB | Privacy-Einstellungen

Nach oben scrollen