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Umwelt und Region

: Leonhard Hörtmayr, Überschwemmungsplan von Bozen, 1541, Tiroler Landesarchiv Karten&Pläne 162, © Tiroler Landesarchiv

Vom 7. bis zum 9. September wird Bozen zum Treffpunkt junger Regionalhistoriker:innen aus ganz Europa. Heuer drehen sich die „Bozner Gespräche zur Regionalgeschichte“ um ein Thema von großer Aktualität: der Umweltgeschichte. 

Die wechselseitigen Zusammenhänge zwischen dem Menschen und dem Rest der Natur sind angesichts von Klimanotstand und unleugbaren Auswirkungen der menschlichen Eingriffe auf unseren Planeten von brisanter Aktualität; doch spielten sie in der gesamten Menschheitsgeschichte eine entscheidende Rolle.

Der Forschungszweig der Umweltgeschichte untersucht dieses facettenreiche Verhältnis in der Vergangenheit. Auf der einen Seite geht sie der menschlichen Einflussnahme auf die Natur und deren Auswirkungen nach, zum Beispiel in der Forstwirtschaft, im Bau von Wasserkraftanlagen, in Flusslaufkorrektionen, im Bergbau oder in bestimmten Rechtsbestimmungen, die Einfluss auf die Landschaftsgestaltung hatten (wie auf den für unser Land typsichen „geschlossenen Hof“, dem auch ein Vortrag gewidmet ist). Auf der anderen Seite interessiert sich die Umweltgeschichte dafür, wie sich die Natur auf das Handeln der Menschen auswirkte, etwa im Zuge von Umweltkatastrophen wie dem „Vaia-Sturm“, der in unserer Region verheerend gewütet hat. Dass die Ursachen für diese Vaia-Katastrophe hunderte von Jahren zurückliegen, wird ein weiterer Vortrag nachzeichnen. Die Umweltgeschichte fragt auch danach, welche Maßnahmen zur Regulierung des Mensch-Natur-Verhältnisses in der Vergangenheit vorgeschlagen, diskutiert und durchgesetzt wurden und welche Interessensgruppen jeweils dahinterstanden.

Bei den Bozner Gesprächen zur Regionalgeschichte 2023 diskutieren 20 junge Historiker:innen gemeinsam darüber, wie die Anregungen der Umweltgeschichte für die Regionalgeschichte fruchtbar gemacht werden können. Dabei stellen sie ihre laufenden Forschungsprojekte vor und vertiefen Themen von großem Interesse wie Ressourcen und Nachhaltigkeit, Wasser und Boden, Wald und Weiden, das Verhältnis zwischen Umwelt und Architektur sowie zwischen Mensch und Tier.

Der Verein „Geschichte und Region“ richtet gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum für Regionalgeschichte der Freien Universität Bozen 2023 bereits zum dritten Mal die Bozner Gespräche zur Regionalgeschichte aus. Sie bieten jungen Regionalhistoriker:innen die Möglichkeiten, ihre Forschungen zu präsentieren und zu diskutieren, miteinander in Austausch zu treten und sich zu vernetzen.

Gleichzeitig stellen die Bozner Gespräche für alle Interessierten eine Gelegenheit dar, einen Blick in aktuelle Forschungsdebatten der Regionalgeschichte zu werfen und mitzudiskutieren. Die Veranstaltung ist öffentlich und die Teilnahme kostenfrei; es wird eine Simultanübersetzung Italienisch/Deutsch angeboten.

Termin: 7–9. September in der Freien Universität Bozen, Hörsaal D1.02, Universitätsplatz 1. Infos unter: geschichteundregion.eu / storiaeregione.eu

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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