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„Eine Bankrotterklärung“

Roland Stauder

Als bildungspolitische Bankrotterklärung eines bereits maroden Systems bezeichnet der Vizeobmann der Freiheitlichen, Roland Stauder, den Vorschlag der Regierung in Rom, wonach Erziehungsberechtigte, die nicht dafür sorgen, dass ihre Schützlinge die Schulpflicht erfüllen, mit bis zu zwei Jahren Gefängnis bestraft werden sollen.

„Der sogenannte Schulabsentismus basiert häufig auf verschiedene Ängste im Hinblick auf die Schule, die bei vielen Schülern –  auch als Leitragende einer zweifelhaften Coronapolitik – zugenommen haben“, so Stauder.

Deutlich zielführender als übertriebene Drohgebärden wäre die Aufstockung der personellen Ressourcen, um Schülern und Familien, die unter Druck stehen, zu helfen und ein Bewusstsein sowie ein Verständnis für dieses Phänomen zu schaffen, so Stauder.

„Der Staat lässt derzeit vermehrt die Muskeln gegenüber den schwächsten Gliedern der Gesellschaft spielen, vergisst aber eine konsequente Haltung gegenüber Straftätern und Kriminellen einzunehmen“, schließt Stauder die Aussendung der Freiheitlichen.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (10)

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  • leser2020

    Gefängnisstrafe ist sicher extrem. Aber Eltern mit in Verantwortung ziehen ist sicherlich an der Zeit. Denn wie viele unter Wasser gesetzte Schulen soll die Gesellschaft noch bezahlen. Eltern haben nicht nur Rechte sondern auch Pflichten und das hat nichts mit Einkommen zu tun. Die Ausrede, dass wenn Eltern den ganzen Tag arbeiten müssen nicht auf die Kinder schauen können ist zu einfach. Früher mussten die Menschen viel mehr arbeiten. Wir haben das Glück sehr gute kostenfrei staatliche Schulen zu haben, also hat jeder die Möglichkeit, was aus seinem Leben zu machen.

    Solange Schüler mit bis zu 25% Fehlstunden trotzdem versetzt werden, d.h. jede Woche einen 1,25 Tage nicht anwesend sein müssen, ist das die falsche Botschaft an die jungen Menschen. Wer will in einem Betrieb arbeiten, wo die Kollegen bei einer 5-Tage-Woche jede Woche 1,25 Tage nicht da sind, weil Kopfweh, Bus versäumt….

    • placeboeffekt

      Gibt es keinen Mittelweg?

      In anderen Ländern in der EU schaltet sich in solchen Fällen das Sozialamt ein.

      Bei grober Vernachlässigung der Elternteile können diese entscheiden, ob das Kind besser in einer Pflegefamilie aufgehoben wäre.

      Hier gleich mit Gefängnis zu drohen scheint ein eher einfacher aber wenig sinnvoller Weg zu sein.

      • leser2020

        Ich sehe auch eine Gefängnisstrafe bedenklich. Das mit dem Sozialamt gibt es bei uns bereits, ändert aber leider trotzdem nichts. Und es sind ja nicht nur manche Pflichtschüler, sondern manche Oberschüler. Die Idee Eltern finanziell zu belasten, wenn Schüler ständig schwänzen finde ich aber nicht abwegig. Schule ist eine Chance, kein Platz wo man möglichst lange bleibt um nicht arbeiten zu gehen. Dieser Streichelkurs geht sonst nämlich zu Lasten derer, die sich bemühen und die Regeln einhalten. Und das finde ich gesellschaftlich bedenklich.

  • tiroler

    Warum macht Stauder seinem Bruder Konkurrenz um einen Sitz im Landtag? War er nicht schon mal bei Knolls Partei?

  • hermannh

    der Herr Stauder scheint keine Kinder zu haben… das Abwesensproblem betrifft eigentlich fast nur die Kinder mit Migrationshintergrund. Also genau steht sich der Stauder genau für die ein, die seine Partei sonst bekämpft. 🙂

    Liebe Freiheitliche: es reicht nicht 5 Jahr zu schlafen und dann 5 Minuten vor der Wahl sinnlose Pressemitteilungen zu versenden!

    • rst

      1. ist es doch mehr als komisch, dass man Kinder haben muss, um über Probleme die Kinder betreffen schreiben zu dürfen! (oder muss ein Herzchirurg mind. einen Herzfehler haben um seine Arbeit machen zu dürfen)
      2. Schulabsentismus (warum auch immer) betrifft nicht nur Kinder mit Migrationshintergrund. Speziell seit Corona sind die Fälle stark angestiegen
      3. 5 Jahre schlafen …..? bin seit 19 Jahren oppositioneller Gemeinderat und seit kanpp 25 Jahren Lehrer und schreibe seit Jahren Presseaussendungen zum Themas Schule und Bildung! guten Morgen!

      • hermannh

        Rst: wenn einer um 14.12 Uhr „guten Morgen“ sagt, dann arme Schüler. 🙁

        19 Jahre Oposition, wo der eigene Bruder Bürgermeister ist, da bravo und so einer wird auf unsere Kids losgelassen 🙁

        Dann kann man Knoll gratulieren, wenn da einer zu der Freiheitlichen abgewandert ist 🙂

  • helgavisintin

    Das sehe ich nicht so. Auch Kinder, die in den Genuss einer frommen und sittlichen typisch südtirolesischen Erziehung kamen, schwänzen die Schule. Man mag es kaum glauben.

  • tschango

    Ich halte mich an Johannes 8,7

  • foerschtna

    Seien wir doch ehrlich: Viele von uns haben früher auch manchmal die Schule geschwänzt, ohne dies unseren Eltern auf die Nase zu binden. Was soll man jetzt seinen Kindern sagen ? Bitte schwänzt die Schule nicht, sonst müssen Papa und Mama ins Gefängnis ? So wie vor 2 Jahren ? Bitte besucht Opa und Oma nicht, sonst müssen sie sterben ?

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