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Holzeisens Tränen

Die Südtiroler Autonomie wird abgeschafft und keinen interessiert es. Das behauptet Vita-Spitzenkandidatin Renate Holzeisen auf einer Pressekonferenz, die zeigt, dass die No-Vax-Partei in einem großen Dilemma steckt.

von Markus Rufin

Tränen füllen Renate Holzeisens Augen, als sich die Pressekonferenz dem Ende neigt. Die Spitzenkandidatin der Impfskeptiker-Partei Vita ist sichtlich gerührt. Der Grund: Sie befürchtet, dass Italien seine Souveränität und Südtirol seine Autonomie verliert – und sieht vor allem, dass sich niemand dafür interessiert.

Gar einige Stühle blieben gestern im Römersaal in Schloss Maretsch unbesetzt. Für Holzeisen ein Zeichen von Zensur. Viel wahrscheinlicher: Die Medien sind nicht erschienen, da Holzeisen mal wieder ein Thema der Corona-Verschwörungstheoretiker aufgegriffen hat und die Einführung einer Diktatur befürchtet – durch die Weltgesundheitsorganisation.

Bei der Pressekonferenz wurde deutlich, dass die Liste Vita ein großes Problem hat. Die Partei war bei den Parlamentswahlen im vergangenen Jahr noch die große Überraschung in Südtirol. In manchen Gemeinden wurde sie zweitstärkste Kraft. Sie war die einzige Partei, die sich im Wahlkampf der Impfskeptiker und Coronamaßnahmen-Gegner annahm und dafür belohnt wurde. Doch mittlerweile hat sie ihr Alleinstellungsmerkmal verloren.

Mit Enzian, der Süd-Tiroler Freiheit und teilweise dem Team K und den Grünen gibt es mehrere Parteien, die die Aufklärung von Corona zum Wahlkampfthema gemacht haben. Vor allem die Liste von Jürgen Wirth Anderlan ist es aber, die den Querdenker-Parteien den Rang abläuft. Das ist unter anderem daran erkennbar, dass Susanne Singer, die bei den Parlamentswahlen noch für Vita im Senatswahlkreis Burggrafenamt kandidiert hat, mittlerweile zur Liste JWA übergelaufen ist. Jürgen Wirth Anderlan konzentriert sich nicht nur auf das Thema Corona und erhält somit mehr Zuspruch.

Lesen Sie mehr dazu in der Donnerstagsausgabe der TAGESZEITUNG.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (15)

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  • steve

    Die Dame, welche sich im Schattenkabinett als Justizministerin präsentiert hat, fürchtet das Abdriften in die Diktatur.

    JWA wird das Rennen machen, kann er doch, als Zusatzqualifikation, im Skilehrerstyle auch noch Klatschsingen, womit einige Skihäschen in der Wahlkabine wohl schwach werden.
    „Na isch des a cooler!“

    Leider ist die Impfung gegen Dummheit noch nicht erfunden!

  • asd

    Die Dame lebt in einer Blase. Sie ist vollkommen überzeugt davon, von dem was sie selber denkt.

    Man kann es ihr also nicht extrem übelnehmen. Es ist sicherlich nur gut gemeint.
    Nur schlecht getroffen.

  • erstklassler

    So weit waren wir ja schon wie jeher vor Landtagswahlen. Jedes Medium pusht ihre WerBringtMehr Partei. Am Zahltag wie jeher die Watschen für beide. Es tut so gut, ein Original zu sein.

  • iatzreichts

    Liebe Tageszeitung! Ist es euch nicht zu blöd, so herablassend tu schreiben? Schämt euch!

  • placeboeffekt

    Liebe Frau Holzeisen,

    Die Möglichkeit diese Wahlveranstaltung abhalten zu dürfen und ihre Kandidatur widerspricht ihrer Behauptung, wir würden in eine Diktatur abdriften

    Wir alle leben als privilegierte Schneeflöckchen in einmalig guten Zeiten

    Warum denken Sie wohl versuchen so viele Menschen aus allen Winkeln der Erde hierher zu kommen

  • andreas1234567

    Hallo zum Morgen,

    diese Vita-Bewegung als Impfgegnerprotestpartei abzustempeln hatte letztes Mal den Erfolg die haben bei den Nationalwahlen eben abgesahnt, es gab nun mal genug Leute die durch den komplett ausgeuferten Massnahmenblödsinn bis auf die pure Existenz geschädigt wurden und schieren Protest wählten. Hätte man sich einmal ausgiebig mit dem komplettem Programm dieser italienischen Partei befasst dann wäre man auf eine bunte Mischung aus Tagträumereien, schieren Spinnereien und Absurditäten gestoßen und wenn das ausgiebig so berichtet worden wäre dann wären die Wahlergebnisse anders ausgefallen.

    Das mit der WHO-Diktatur mag im Übrigen so überspitzt formuliert sein aber es gibt tatsächlich massive Bestrebungen dahingehend bei den nächsten Pandemien eine weltweite Steuerung zu installieren die allen Ländern weltweit vorschreiben will was an Maßnahmen zu ergreifen ist wenn die WHO gedenkt eine erneute Pandemie auszurufen.
    Das muss natürlich wirklich kritisch diskutiert werden zumal die WHO doch über eine Menge an eher zweifelhaften Geldgebern zurückgreift, der umtriebige Bill Gates und seine Foundation sei hier als sehr wichtiger Geldgeber genannt.

    Die genannten Splitterparteien gehören meiner Meinung nach aber allesamt in den Landtag, in der letzten Legislatur hat der Landtag wie fast alle Paralamente sofort und widerstandslos sämtliche Kompetenzen auf die Mistlege geschmissen, unvergessen wohl der Jippieh-Sprung von der Landtagstreppe um das freie Corona-Wochenende.
    Allein wegen dieser Unverschämtheit seinen Wählerauftrag so respektlos zu behandeln gehören mindestens 4 oder 5 kritische Paradiesvögel und Nervensägen in den Landtag, gibt es eben 4 Sesselchen weniger für Klatschhasen und Abnickpuppen..

    Auf Wiedersehen in Südtirol

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