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„Umständliche Verfahren“

Heinrich Ferretti

Die Berufskategorien der Planer in der Vereinigung Südtiroler Freiberufler kreiden schon lange die langatmige Bürokratie in der Urbanistik in Südtirol an.

Effizienzsteigerung sei wichtig, um Ressourcen optimal zu nutzen, Kosten zu senken und die Produktivität zu erhöhen. Abhilfe sollte die Teilnahme von Bauherren und Planern durch Bauherrenbesprechungen an der Gemeindekommission für Raum und Landschaft schaffen.

Ein dabei in Echtzeit erstelltes Protokoll sollte von allen Anwesenden unterzeichnet und an alle relevanten Stellen übermittelt werden. Durch diesen effizienten Prozess könne nicht nur Zeit gespart werden, es führe auch zu einer besseren Qualität von Dienstleistungen, was die Wettbewerbsfähigkeit stärkt und langfristig positive Auswirkungen auf Unternehmen, Organisationen und die Gesellschaft insgesamt hat, heißt es in einer Aussendung der Vereinigung Südtiroler Freiberufler.

Die Berufskategorien der Planer in der Vereinigung Südtiroler Freiberufler seientäglich in ihrer Arbeit mit den Nachteilen der langatmigen Bürokratie in der Urbanistik konfrontiert. Der schwierige bürokratische Prozess nehme viel Zeit in Anspruch, was auch zu Verzögerungen bei geforderten Entscheidungen und bei der Umsetzung von Projekten führe. „Die teilweise sehr umständlichen bürokratischen Verfahren führen durch benötigten Mehraufwand an Ressourcen zu erhöhten Kosten. Zudem mit dem Nebeneffekt, dass durch lange Genehmigungsprozesse Innovationen, Ideen und neue Projekte oft auch sehr be- oder sogar verhindert werden“, so die Vereinigung.

Diese Nachteile würden zeigen, dass eine transparente Verwaltung wichtig sei, um die negativen Auswirkungen langatmiger Bürokratie zu minimieren. In diesem Zusammenhang schlägt die genannte VSF-Berufskategorie vor, dass es dringend notwendig ist, dass mittels Bauherrenbesprechungen auch die Bauherren und Planer im Rahmen der Projektbehandlung in der Gemeindekommission für Raum und Landschaft anwesend sein können, wo das vorgelegte Projekt besprochen wird und zu den einzelnen Punkten ein Echtzeitprotokoll verfasst und dieses dann von allen Beteiligten unterschrieben wird. Damit werde eine Vertagung bzw. Ablehnung mit einer Neubehandlung in einer der nächsten Sitzung nicht mehr notwendig. Die Einhaltung der so vereinbarten Punkte werde dann nur mehr vom Gemeindebauamt vor Erteilung der Baugenehmigung kontrolliert.

Diese schriftliche Aufzeichnung von Ereignissen, Diskussionen oder Entscheidungen, sei bei späteren Unklarheiten oder Problemen hilfreich und ermöglicht eine klare strukturierte Darstellung von Informationen, was Missverständnisse minimiert.

Außerdem heißt es in der Stellungnahme:

Anwesenheit und Protokolle schaffen eine verbindliche Grundlage für Absprachen und Vereinbarungen, die von den Teilnehmern anerkannt werden. Sie ermöglichen das Nachverfolgen von Entwicklungen, Fortschritten oder Veränderungen über die Zeit und erleichtern den Austausch von Informationen zwischen verschiedenen Körperschaften, Personen oder Abteilungen. Sie dienen als Entscheidungshilfe, indem sie relevante Fakten und Argumente festhalten. Zudem helfen sie dabei den Verlauf von Prozessen zu überprüfen und gegebenenfalls zu verbessern. In rechtlichen Angelegenheiten können sie als Beweismittel dienen.

Die Teilnahme an den Sitzungen auch von Bauherren und Planern und die schriftliche Erfassung von vereinbarten Entscheidungen tragen also wesentlich dazu bei, die Kommunikation zu verbessern, Wissen zu bewahren, die Transparenz und Effektivität von Abläufen in verschiedenen Bereichen zu fördern und vor allem die Effizienz von Ressourcen in der Umsetzung von Projekten zu steigern, sowie die Zeiten zu verkürzen. Dazu muss nur vonseiten der Landesregierung die Musterbauordnung abgeändert werden, was keinen großen Aufwand bedeuten würde.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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