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„Große Hitze“

Der SVP-Landtagsabgeordnete Helmut Renzler hat genug von den Vorwürfen zu seinem Vorstoß zur Gäste-Karte: „Gäste-Karte ja, aber nicht zum Nachteil der Einheimischen“.

von Sylvie Debelyak

Helmuth Renzlers (SVP) Aussagen im Hinblick auf den Massentourismus sorgten vergangene Woche für eine hitzige Debatte. Auch Brigitte Foppa von den Grünen äußerte sich zu der Polemik rund um die Sinnhaftigkeit der Gästekarte und ihre Folgen für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV): „Man muss sich schon sehr wundern, was Wahlkampf mit den Menschen macht. Ich weiß kein einziges Mal, dass uns die Grünen oder andere Kräfte der Opposition im Kampf gegen das Zuviel an Tourismus unterstützt hätte“, betont Renzler.

Der SVP-Landtagsabgeordnete zeigt sich über die Kritik Foppas an ihm – sie hatte ihm vorgeworfen, das Thema punktgenau für den Wahlkampf zu nutzen, enttäuscht und entsetzt: „Die Stellungnahme von Kollegin Foppa ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass sie unter der großen Hitze leidet – oder schnell vergisst“. Renzler und verweist hier auf eine seiner Pressemitteilungen, die das Datum 27. Juli 2019 trägt. Dort habe er bereits deutlich auf das Problem der überfüllten Busse und Züge hingewiesen.

Bereits in der Vergangenheit seien ihm mehrere Beschwerden zugetragen worden, die öffentlichen Verkehrsmittel seien von Touristenströmen überflutet: „Es beklagen sich landauf und landab immer mehr Einheimische über überfüllte Busse. In der Hochsaison, und insbesondere an Schlechtwettertagen, sind die Verkehrsmittel häufig randvoll und so passiert es immer wieder, dass Busfahrer an den Zwischenhaltestellen keine Fahrgäste mehr einsteigen lassen dürfen und somit müssen die einheimischen Pendler oft mit dem eigenen Auto fahren. Das ist weder ökologisch noch bürgerfreundlich und für die Einheimischen bedeutet dies Mehrkosten, um ihren Arbeitsplatz zu erreichen“, schrieb Renzler in der genannten Pressemitteilung von vor vier Jahren.

Seine Position, so betont Renzler, sei damals wie heute dieselbe: Gäste-Cards ja, aber nicht zum Nachteil der Einheimischen“. Es sei erforderlich, nachhaltige Lösungen zu finden, die sowohl den Bedürfnissen des Tourismus, aber vor allem auch jenen der Lokalbevölkerung entgegenkommen. Aus diesem Grund hätten Tourismuslandesrat Arnold Schuler und Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider infolgedessen mit den Touristikern die heute geltende Tarifpolitik der Touristenkarte vereinbart.

Für Renzler ist ist der Vorwurf Foppas, er wechsle aus Wahlkampfgründen die Opposition, demnach völlig unverständlich: „Dieses Thema hat nichts mit dem Wahlkampf zu tun, sondern ist nur eine logische Fortsetzung meiner 2019 gestellten Forderung. Kollegin Foppa scheint hier einiges bewusst oder unbewusst zu übersehen“.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (12)

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  • artimar

    „In der Hitze“ verwechseln manche was. Die STZ jedenfalls „Opposition“ offenbar mit Position:
    „Für Renzler ist ist der Vorwurf Foppas, er wechsle aus Wahlkampfgründen die Opposition, demnach völlig unverständlich“

  • andreas

    Würden Alfreider und Schuler zu dem Thema nicht kontinuierlich ihre lächerlichen Milchmädchenrechnungen präsentieren, um uns zu erklären, dass die Touris mit den paar Euros die Öffis finanzieren, könnte man wenigstens sachlich über die Situation diskutieren.

    Schon der Umstand, dass Touris Mendel- oder Rttnerbahn für eine Lappalie nutzen können und Einheimische den vollen Preis zahlen müssen, zeigt, dass die beiden eine recht eigenartige Wahrnehmung von Ehrlichkeit haben.

  • sougeatsnet

    Den Rechenweg der IDM gehen sehr viele auf den Leim. Diese Rechnung ist aber leider falsch.
    1.) Man muss von den Gesamtkosten der Öffis ausgehen. Die 75% Steuerfinanzierung bezahlen vorwiegend die Arbeitnehmer, Unternehmen und Tourismus (Bauern total null) sind da kaum dabei.
    2.) Ohne Öffis bricht der Verkehr an bestimmten Tagen zusammen. Also ohne Öffis geht es auch nicht, die Parkplatzgebühren sind erheblich.
    3.) Die derzeitigen Kontrollsystem funktionieren derzeit mehr schlecht als recht. Erlebe derzeit häufig, dass Touristen mit ungültigen/abgelaufenen Touristenkarten unterwegs sind. Da man dem Tourismus nicht schaden soll, wird nicht genau hingeschaut, es wird ja eh alles von der Provinz finanziert. Aktuelle Zahlen bezüglich Anzahl der Mitfahrer sind daher in großem Stil falsch.
    4.) Der Wert wird meist über den Preis bestimmt. Dh nichts dafür bezahlt, bedeutet es ist nichts wert.
    5.) Früher haben Einheimische immer erhebliche Preisvorteile bekommen, derzeit scheinen wir die Melkkühe zu werden.
    Folgerung: Ich will sicher sein, dass jeder Tourist, welcher mit mir fährt gleich viel oder mehr bezahlt (als ich). Die Kosten für Touristen müssen zu 100% berechnet werden, dies gilt auch für Museen und allen weiter Touristenunterhaltungseinrichtungen. Derzeit wird sehr viel über Beiträge querfinanziert aber in den Kosten nicht einbezogen. Letztlich sind dies alles Werbebeiträge für den Tourismus.
    Der Tourismus hat Ausmaße angenommen, welcher für viele Einwohner nur mehr Nachteile bringt.

  • romy1988

    Warum soll der Einheimische benachteiligt sein? Der Südtirolpass ist doch zu einem sehr günstigen Preis zu haben, wird von unseren Steuergeldern finanziert. Die Finanzierung der Gäste-Card läuft hingegen über die Kurtaxe, somit bezahlt der Gast sie indirekt selbst. Hören Sie auf mit Ihren ständigen Nörgeleien, Herr Renzler, Sie machen die Menschen damit unzufrieden. Ich hoffe sehr, Sie zukünftig in der Landesregierung nicht mehr zu sehen.

    • andreas

      Die Gästekarte wird nicht über die Kurtaxe finanziert und natürlich zahlt der Gast die Karten, dass ein Hotelier die Kosten umlegt, sollte logisch sein, nur sind diese Karten viel zu billig.

      Ist es so schwer zu verstehen, dass ein Einheimsicher ca. 10 Euro für die einmalige Fahrt mit der Rittnerbahn zahlt und ein Touri eine Karte hat, die für 2 Wochen ca. 15 Euro kostet und damit alle Öffis, 80 Museen und Rittner- und Mendelbahn nutzen kann?

      Eine andere Rechnung, wenn die Touris für die Mobilität € 0,55 am Tag zahlen.
      Bekäme ein Einheimischer diesen Tarif, könnte er für € 200,75 das ganze Jahr Bus und Bahn nutzen, da würden sich einige Pendler eine Menge Geld sparen.

  • robby

    direkt peinlich ist es, wenn die „Gäste“ grinsend an den Einheimischen vorbei in die Mendelbahn einsteigen während die zahlenden Einheimischen eingepfercht wie Schafe warten müssen. Bei genügend „Gästen“ auch mal auf die nächste Bahn. Ist letzten Sonntag an der Talstation geschehen.

  • exodus

    Nachdem in den Bussen keine Kontrollen sind, erlebe ich in den wenigen meiner Fahrten, zahlende, auch nicht zahlende Gäste und vor allem viele Schwarzfahrer die
    dich frech anschauen und die Sitzplätze besetzen. Bei meiner letzten Fahrt war der Bus schon berstend voll, aber alle wurden aufgenommen. Die Bustüre wurde auf meinem Fuß zugemacht, Platzmangel, kam mit Abschürfungen davon, vom Fahrer nicht eine Entschuldigung. Diese Busgesellschaft kann man vergessen, besser mit eigenem Auto fahren….

  • andreas69

    Renzler wird wohl institutionelle Aufgaben im Landtag übernommen haben, als Arbeitnehmervertreter war er aber nie sichtbar. Solche Leute, die ihre eigene Lobby, sprich Arbeiter, verraten haben, haben keinen Anspruch mehr auf Unterstützung mehr. Er kann sich ja als Wirtschaftsvertreter aufstellen lassen! Lieber Renzler sie haben zu wenig geleistet für die Arbeiter! Adieu!

  • positiv-thinking

    Es gibt auch viele Orte in Südtirol, wo die Busse nur halbvoll oder fast leer sind. Es sind weder zu viele Locals noch zu viele Touris drin. Alle fahren dort mit ihrem PKW – viele auch einzeln ohne Fahrgemeinschaft, ein Grund ist, dass die Weiler nicht angebunden werden ans Bussystem. Diese PKW Einzelfahrer und Innen tragen dazu bei, die Straßen unnötig zu verstopfen und darüber wird dann auch gejammert – Bus fahren ist falsch – nicht Bus fahren ist auch falsch. Was ist dann richtig? Probleme gibt es viele, gejammert und besser gewusst auch. Tatsächliche Lösungsansätze fehlen aber in diesen ganzen Debatten. Wenn nur lösungsorientiert diskutiert würde, dann wäre hier recht wenig zu schreiben und zu lesen und das wäre auch kurzweiliger.

  • pingoballino1955

    Herr Renzler,was soll ihre erneute Kanditatur,gehen sie doch bitte in Rente und verschonen sie uns mit ihrer lausigen Erfolgsquote bezüglich Arbeitnehmer!!!Sie können ja nochmals bei der INPS arbeiten,da machen sie weniger Schaden ,wie in der Politik!

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