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Geschützte Kreuze

Foto: SSB

Der Landtag hat die Gipfelkreuze auf Südtirols Bergen zu schützenswerten Kulturgütern erklärt.

In den letzten Wochen ist eine lebhafte Diskussion über die Bedeutung und Berechtigung von Gipfelkreuzen entstanden. Zuletzt hatte sich sogar der Bergsteiger Reinhold Messner in einer großen deutschen Tageszeitung gegen neue Gipfelkreuze ausgesprochen. „Es ist langsam an der Zeit, mit dem Kreuz-Wahn aufzuhören“ wird Messner zitiert. Die Süd-Tiroler Freiheit verurteilt die Aussagen von Reinhold Messner. Sie hat im Landtag einen Antrag eingebracht, damit die Gipfelkreuze auf den Bergen Südtirols als schützenswerte Kulturgüter anerkannt werden. Der Antrag wurde genehmigt, damit stellt sich auch der Landtag gegen die absurden Aussagen von Messner.

Vor den Gegnern wird argumentiert, dass die Gipfelkreuze angeblich nicht mehr zeitgemäß seien, anachronistisch wirken und Andersgläubigen nicht zumutbar seien. Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, möchte dieser Behauptung entschieden widersprechen und betonen, dass Gipfelkreuze keine religiöse Aneignung der Berge darstellen, sondern vielmehr Ausdruck eines gelebten Brauchtums und persönlichen Glaubens sind.

„Gipfelkreuze wurden nicht angeordnet, sondern sind das Ergebnis des Engagements zahlreicher freiwilliger Vereine und Verbände, denen wir für ihre ehrenamtliche Tätigkeit unseren Dank aussprechen möchten“, schreibt Knoll.

„Diese wundervollen Gipfelkreuze sind eine charakteristische Besonderheit unserer Berge und nicht umsonst ein beliebtes Motiv für Fotografien und Erinnerungen. Aus diesem Grund sollten die bestehenden Gipfelkreuze erhalten oder erneuert werden und auch das Aufstellen neuer Kreuze ermöglicht werden. Die Gipfelkreuze sind ein Teil unseres Landes und unserer Kultur, die es zu schützen gilt.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (7)

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  • brutus

    Bravo!
    Gipfelkreuze sind gleich schützenswerte Kulturgüter wie faschistische Kasernen!

    …da sieht man wieder mit welchem Maßstab ihr messt!

  • maximiliankollmann

    Messner hat recht!
    Im Zeichen des Kreuzes wurden jahrhundertelang schreckliche Dinge an Menschen in der ganzen Welt verübt, die Amtskirche hat die Barmherzigkeit erst entdeckt als sie in Bedeutungslosigkeit zu versinken drohte. Demzufolge ist das Aufstellen des Kreuzes an bald jedem Gipfel eine Verhöhnung der zahllosen Opfer und eine Unsitte unserer kritiklosen Zeit.

  • gerhard

    Die Gipfelkreuze sind Kulturgüter, die in vergangenen Jahrhunderten gläubige Menschen auf ihrem Rücken da hoch geschleift haben.
    Eine alpinistische Höchstleistung.
    Mal abgesehen von irgendwelchen Edelstahlkreuzen, die mit dem Helikopter da hochgeflogen wurden.

    Es käme doch auch niemand auf die Idee, irgend eine Kirche abzureißen, nur weil dort irgend welche Götzen angebetet werden.
    Auch wenn beides unnütz ist, so dürfen und müssen wir Beides gleichermaßen respektieren.

  • ummagumma

    Das Kreuz wird in den nächsten Jahren noch mehr an Bedeutung verlieren und die größte Lüge der Menschheit in Vergessenheit geraten. Messner hat diesemal Recht.

  • robby

    Mich persönlich stört ein ein einfaches Gipfelkreuz nicht. Was mich stört ist wenn Bergsteiger/innen ein Gipfelkreuz besteigen , besonders wenn es sich – wie gesehen – um Bergführer handelt.

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