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„Herz Jesu, hilf“

Das „Sarnerblatt“ ruft das Herz Jesu an und bittet: Es möge uns von Unfriedenstiftern, Tierschützern und Klimaaktivisten befreien.

von Artur Oberhofer

Der echte Sarner würde sagen: „Iatz hosch nimmr olle Fünfe groud.“

Dass viele Sarner Witze stimmen und die Sarner ein eigenes und ein stolzes Völklein sind, ist hinlänglich bekannt. Auch mit dem Zeitgeist ist es so eine Sache, der verpufft oft auf dem Weg ins Sarntal in einem der vielen Tunnels.

Und wer gemeint hat, dass das Tagblatt der Südtiroler in Sachen Großraubwild und Klimakleber ein Revolverblatt ist, muss sich nun eines Besseren belehren lassen.

Gegen das „Sarnerblatt“ sind die „Dolomiten“ ja harmlos, eine Postille für Weicheier.

Ein Beweis für diese These gefällig?

In der Ausgabe Nr. 25 des Sarnerblattes, die am 21. Juni erschienen ist, ruft ein Autor, der mit dem Kürzel „to“ signiert, das Allerheiligste an: „Herz Jesu, hilf!“, so der Titel des Beitrages.

Der Autor berichtet, dass das vergangene Wochenende „ganz im Zeichen des Heiligsten Herzens Jesu gestanden“ habe: Vom Freitag, dem Herz Jesu-Fest bis zu den traditionellen Herz Jesu-Feuern am Abend des Herz Jesu-Sonntags. „Vor den Feuern viele Feiern, Gottesdienste und Prozessionen mit Böllern und Goaßlschnöllern, Erneuerung des Bundes der Tiroler mit dem Herzen Jesu, die Schützen als Traditionsträger und viele sicht- und hörbare Zeichen, Tiroler Land, Herz Jesu-Land.“

Der Autor „to“ wendet sich dann direkt an das Herz Jesu und bittet um Hilfe.

So liest sich dieser Sarner Hilferuf:

„Herz Jesu, steh uns bei in allen Gefahren, auch wenn diese nicht mehr von französischer oder bayerischer Seite kommen, befreie uns von Gefahren für Mensch und Tier, für Männer, Frauen und Mütter, für Leib und Seele, für Freiheit im Tun und im Denken, Gefahren für den Frieden auf der Welt, in der Seele und in den sozialen Medien, befreie uns von Unfriedenstiftern, von Tierschützern und Klimaaktivisten, die ihren Auftrag missverstanden haben …“

Richtig gelesen: Das „Sarnerblatt“ veröffentlicht ein Stoßgebet gegen Tierschützer, Klimaaktivisten und andere Unfriedenstifter.

Auch die Politiker, „die nicht das Wohl des Volkes, sondern nur das eigene Streben nach Macht im Kopf haben“, bekommen im „Sarnerblatt“ ihr Fett ab.

Aufgrund die vielschichtigen Bedrohungslage ist dem Autor des „Sarnerblattes“ durchaus bewusst, dass das Herz Jesu in diesem Jahr „ganz viel zu tun bekommt, wenn es all unsere Bitten erhören will“.

Auf eine schriftliche und telefonische Bitte um Stellungnahme hat das „Sarnerblatt“ nicht reagiert.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (14)

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  • rumer

    Das Revolverblattl ist die Tageszeitung!
    Liest mal genauer, die Sarner haben absolut recht:
    Tierschützern und Klimaaktivisten, die ihren Auftrag missverstanden haben …“

    die ihren Auftrag missverstanden haben !!!! Bravo Sarner.

  • brutus

    Gott schütze uns vor der Tageszeitung, die ihren Auftrag missverstanden hat!!!

  • vinsch

    Eine Bitte fehlt, „bewahre uns vor unfähigen und überbezahlten Politikern/Innen“

  • placeboeffekt

    „Auch mit dem Zeitgeist ist es so eine Sache, der verpufft oft auf dem Weg ins Sarntal in einem der vielen Tunnels.“

    So furchtbar ernst ist dieser Artikel ja Gottseidank nicht gemeint. Zu den Sarnern fallen mir ja spontan zwei Vertreter ein: Professor Gänsbacher, sicher keine Witzfigur, und Franz Thaler. Letzterer trotzte auch dem Zeitgeist, und obwohl ohne „Laurea“, klüger als vieler seiner doch so mit sinnlosem Wissen vollgestopften Zeitgenossen

  • esmeralda

    dieses Gebet ist vergebens, es wird noch viel dicker kommen

  • nobodyistperfect

    Herr Oberhofer: die ihren Auftrag missverstanden haben. … und Medien die ihren Auftrag missverstanden haben

  • robby

    Geil wozu sich der Bauernstand heutzutage erdreistet. Im 30 jährigen Krieg wurde mit dem Völkl anders umgesprungen und kurzer Prozess gemacht. Jaja die gute alte Zeit.

  • sabine

    Intellektuelle Spitzfindigkeiten vom Feinsten

  • pingoballino1955

    Bei allem Respekt für die “ Sarner“ aber ein bisschen “ dahergeholt“ ist ihre Argumentation schon zu überdenken! Alles Gute Svp Locher und Co.

  • andreas1234567

    Hallo zum Wochenende,

    Nein, falsch gelesen, „to“ und mithin das Sarnerblatt welche es wagt diese Meinung zu veröffentlichen druckt kein Stossgebet gegen „Tierschützer und Klimaaktivisten“

    Ein bisschen genauer lesen hätte geholfen, es wird um Hilfe gegen Tierschützer und Umweltbewegte angesucht welche ihren Auftrag missverstehen., es wird da durchaus differenziert.
    Ich hätte das präziser formuliert und um Juck-und Niespulverregen vom Himmel für das ganze Pack und Gesindel gebeten welche aktuell unter dem Mantel von „Umwelt und Tiere“ ihr arbeitsscheues Tagediebleben aus den Sozialkassen finanziert haben möchten im Kampf für Tiere, Umwelt, Geflüchtete, Geschlechtergerechtigkeit oder was sie immer morgen als Problem erfinden mögen.
    Das kann man mit etwas gutem Willen unterschreiben um sich von sogenannten Tierschützern und Umweltbewegten zu distanzieren welche aus der Gruppe der linksradikalen Berufsempörten entwachsen und eigentlich nur einen Grund für Krawalle suchen.
    Es dürfte noch jedem der mediale Zirkus um den bundesdeutschen Herrn Bär in Erinnerung sein der sich seine Meriten im Kampf gegen die Südtiroler Pestizide verdient hat, nun gepflegt über die Parteiliste der Grünen ( demokratisch gewählt wurde der nie, sein Wahlkreis hatte nichtmal 15 % für ihn übrig) im deutschen Bundestag sitzt und sich dort zum jedem Ersten über ein fünfstelliges Taschengeld freut, Südtirol interessiert den seitdem einen Mistdreck, tolle Freunde haben die Südtiroler Bauernfeinde da.

    Der Mesner von Latzfons (es erinnern sich sicher viele)hatte mit absolut gleichklingenden Zuschriften noch vor einigen Jahren seinen festen Leserbriefplatz im selbsternanntem Heimatblättchen, er durfte sagen was er zu sagen hatte und jeder Leser durfte selbst entscheiden was er davon zu halten hat ohne das ihm ein Redakteur geistige Denkhilfe angedeihen lassen musste.

    Diese Zuschrift in der Redakteurswertung als depperte Zuschrift eines depperten Sarners welcher in einem bemitleidenswerten Druckwerk der hinterwäldlerischen Sarner veröffentlicht vorgesetzt zu bekommen missfällt mir, das ist billiges Bedienen von jahrhundertealten Vorurteilen und Verächtlichmachung von anderer Leute Meinung und wenn es um andere „gute“ Gesellschaftsgruppen und nicht die „Sarner“ gegangen wäre dürfte sich Redaktion und Redakteur jetzt sicher über Volksverhetzungsklagen, „Hausbesuche“ und blockierte Internetseiten freuen.
    Aktuell umfasst das Sarntal weit über 7000 EW die mal eben so pauschal als Rückständige und Trottel dargestellt werden, da ist kein Vorurteil zu platt um nicht angeführt zu werden.

    Und was es da tagesaktuell zu lachen wenn sich jemand beklagt über Politiker „die nicht das Wohl des Volkes sondern ihr eigenes Streben nach Macht im Kopf haben“ kann der Redakteur ja gerne noch einmal vertiefend erläutern..
    Mir fällt da ausser „Sarnermund macht sogar eher diplomatisch Wahrheit kund“ nichts weiter ein.

    Ich persönlich hoffe zudem das war kein redaktioneller Versuch das Herz-Jesu-Fest in die Ecke „Brauch und Tradition von Hinterwäldlern, Dummköpfen, Ewiggestrigen und religiös verblendeten Idioten“ zu rücken..

    Auf Wiedersehen..nein, nicht im Sarntal. Ausser es wird verboten weil die dort die falsche Meinung haben..

  • luis2

    Der Schreiber möge wohl ein frommer sein, sein Gebetsstoß möge erhört werden.
    Ich würde eine andere Zeitung wählen, das „Sarner Blatt“ finde ich etwas zu schwach dafür.

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