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Höhere Einkommen

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Neue AFI-Daten zeigen, dass das Durchschnittseinkommen der Südtiroler auf knapp 26.000 Euro angestiegen ist. Lokaler Spitzenreiter ist Pfalzen – die Vinschger sind Schlusslichter.

von Sandra Fresenius

Das Einkommen der Südtiroler steigt wieder: „Die Südtiroler Wirtschaft meldet einen eindeutigen Zuwachs des Gesamteinkommens und erreicht somit wieder den Stand aus der Vorpandemiezeit“, erklärt AFI-Direktor Stefan Perini. Obwohl die italienweit verzeichnete durchschnittliche Zunahme (+4,5 Prozent) leicht über dem durchschnittlichen Wachstum in der Provinz Bozen liegt (+3,7 Prozent), steht Südtirol in der italienischen Rangliste der Durchschnittseinkommen weiterhin an zweiter Stelle, unmittelbar nach der Lombardei.

Das Arbeitsförderungsinstitut hat die Daten des Wirtschafts- und Finanzministeriums ausgewertet. Untersucht wurden dabei die Einkommen aller natürlicher Personen mit Steuersitz in Südtirol zum 31.12.2021. Insgesamt haben 423.411 Südtiroler Einkommen unterschiedlichster Art für das Jahr 2021 angegeben. Das Gesamteinkommen beläuft sich in Südtirol auf 10,9 Milliarden Euro. Damit ist die insgesamt erklärte Einkommenssumme nach einem Rückgang im Jahr 2020 im Steuerjahr 2021 wieder gestiegen.

Das durchschnittlich erklärte Einkommen in Südtirol liegt bei 25.680 Euro. Im gesamtstaatlichen Vergleich liegt Südtirol damit weiterhin an zweiter Stelle hinter der Lombardei (26.620 Euro), auf Platz 3 folgt die Emilia-Romagna (24.790 Euro). Auf nationaler Ebene liegt das durchschnittliche Gesamteinkommen bei 22.540 Euro.

Betrachtet man die einzelnen Gemeinden hinsichtlich des durchschnittlichen Gesamteinkommens sichert sich Pfalzen mit 30.521 Euro den ersten Platz. Es folgen Bruneck (29.999 Euro), Eppan (29.842 Euro), Vahrn (29.595 Euro) und Brixen (29.040 Euro). Die Landeshauptstadt Bozen (28.473 Euro) fällt im Vergleich zum Vorjahr um zwei Ränge auf den neunten Platz zurück, was mit dem Aufschwung des Tourismus und der Privatwirtschaft im Allgemeinen zu erklären ist. „Höchstwahrscheinlich hatte 2020 das Durchschnittseinkommen in Bozen angesichts des hohen Anteils an öffentlichen Bediensteten weniger unter den pandemiebedingten Schließungen gelitten und erschien daher besonders hoch. Mit der Rückkehr zur Normalität ist Bozen nun in der Rangordnung der Südtiroler Gemeinden wieder auf die unteren Positionen zurückgefallen“, erläutert AFI-Forscherin Maria Elena Iarossi. Auf den letzten Plätzen dieser Rangordnung befinden sich mit Laas (15.045 Euro), Taufers im Münstertal (15.674 Euro), Kastelbell-Tschars (15.920 Euro) und Martell (16.641 Euro) alles Gemeinden ausschließlich aus dem Bezirk Vinschgau.

Lediglich vier Prozent aller Steuerzahler und damit etwas mehr als im vergangenen Jahr fallen in die Kategorie Einkommen über 75.000 Euro. Diese 17.256 Südtiroler erwirtschaften jedoch 21,2 Prozent des Südtiroler Gesamteinkommens. Weitaus größer, nämlich genau ein Viertel, ist die Gruppe an Steuerzahlern bis zu einem Einkommen von 10.000 Euro im Jahr. Die hohe Anzahl an Beziehern niedriger Einkommen schlägt sich natürlich auf die Gesamtsituation, das heißt auf die Durchschnittswerte und auf die prozentuelle Verteilung nieder.

Aufgrund der gestiegenen Einkommen sind auch die Steuereinnahmen für das Jahr 2021 auf 2,2 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr mit 2,0 Milliarden Euro gestiegen.

Eine Analyse des Steuereinkommens nach Bezirken weist Bozen, zugleich die Gemeinde mit der höchsten Anzahl an Steuerpflichtigen, mit 22,4 Prozent auf dem Siegertreppchen aus. Mehr als ein Fünftel der in Südtirol gezahlten Einkommensteuer vereint die Bezirksgemeinschaft Bozen auf sich. Auf den weiteren Plätzen folgen das Burggrafenamt (19,1 Prozent) und das Pustertal (15,6 Prozent). Am geringsten waren die Einzahlungen in die Staatskasse seitens des Wipptals (3,7 Prozent). Allerdings muss berücksichtigt werden, dass dies auch der Bezirk mit der geringsten Anzahl an Steuerzahlern ist.

Am meisten Nettosteuern haben die Gemeinden Pfalzen (7.956 Euro pro Steuerzahler), Gargazon (7.903 Euro), Eppan (7.899 Euro), Vahrn (7.652 Euro), Bruneck (7.577 Euro) und Brixen (7.394 Euro) gezahlt. Am unteren Ende der durchschnittlichen Nettosteuer befinden sich die Gemeinden Martell (3.660 Euro), Taufers im Münstertal (3.714 Euro), Schluderns (4.008 Euro), Graun im Vinschgau (4.087 Euro) sowie Moos in Passeier (4.140 Euro).

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