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Überlasteter „Click-Day“

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Der „Click-Day“ für die Vergabe der Heimplätze in Südtirol musste aufgrund technischer Probleme verschoben werden. Die SH fordert ein Umdenken bei den Kriterien.

Am 22. Juni um 15 Uhr hätte der sogenannte „Click-Day“ stattfinden sollen – also der Tag, an dem aktuelle und künftige Studierende das Gesuch für einen Heimplatz in Südtirol stellen können. „Ausschlaggebend für das Erhalten eines Heimplatzes ist die Schnelligkeit der Gesuchstellung – die Vergabe erfolgt in chronologischer Reihenfolge. Wer also als erstes den Antrag stellt, bekommt einen Heimplatz“, erklärt die Südtiroler Hochschülerschaft.

Am diesjährigen „Click-Day“ kam es zu einer Überlastung der Website, da so viele Studierende sich für einen Heimplatz bewerben wollten. „Die Seite brach zusammen und die Antragsstellung musste bis auf weiteres verschoben werden“, so die SH.

Das bestätgt auch das Land: „Aufgrund technischer Probleme wird der Termin für die Online-Antragstellung um einen Heimplatz in einem Wohnheim für Studierende in Südtirol verschoben. Der neue Termin wird so bald wie möglich auf der Homepage des Amtes für Hochschulförderung Dienst | CIVIS, das neue Südtiroler Bürgernetz: Wohnmöglichkeiten für Studierende in Südtirol bekannt gegeben. Das Landesamt für Hochschulförderung und die Abteilung Bildungsförderung bedauern diesen Umstand und entschuldigen sich für die Unannehmlichkeiten.“

Laut SH kam es auch letztes Jahr schon zu Problemen und einer Überlastung am „Click-Day“. „Solche Situationen erschweren die ohnehin prekäre Unterkunftssituation der Studierenden in Südtirol insofern noch weiter, als sie für zusätzliche Aufregung und unnötigen Stress sorgen – wo doch ohnehin schon große (auch emotionale) Anspannung herrscht“, so die Südtiroler HochschülerInnenschaft (sh.asus).

Zur Erinnerung: Im letzten Jahr wurden laut SH 1.200 Anfragen für die begehrten 719 Plätze in ganz Südtirol gestellt. „Die Studierenden müssen nun auf den neuen Termin warten und bleiben weiterhin in Unsicherheit über eine Unterkunft – das frustriert viele Studierende. Zudem ist es für viele aktuelle und künftige Studierende unverständlich, dass die Zeit das ausschlaggebende Kriterium für die Vergabe darstellt, wobei andere Kriterien ausgespart bleiben“, so die SH.

Die Südtiroler Hochschülerschaft fordert deswegen, dass die Kriterien überarbeitet werden. „Es muss in Zukunft ein soziales Kriterium für die Vergabe von Heimplätzen her: die ökonomische Situation eines Studierenden und nicht die Schnelligkeit des „Clickens“ auf der Website sollte darüber bestimmen, wer einen Heimplatz bekommt. Es braucht für die Vergabe von öffentlich mitfinanzierten Heimen in Zukunft nicht mehr einen „Click-Day“, sondern vor allem eine Bewertung der sozio-ökonomischen Situation der Antragstellenden, damit die Zimmer nach Bedarf und nicht nach Chronologie der Gesuche vergeben werden“, fordert die sh.asus. „Die Heimplätze kosten mit 300 Euro im Einzelzimmer und 230 Euro im Doppelzimmer nämlich viel weniger als ein WG-Zimmer auf dem freien Markt, das in Bozen von Preisen von ca. 500 bis 750 Euro reicht. Es sollte deshalb auch so sein, dass diejenigen, die aufgrund ihrer sozio-ökonomischen Ausgangslage am meisten Bedarf nach einem Heimzimmer haben, auch ein Zimmer erhalten, unabhängig davon, ob sie als erstes das Gesuch gestellt haben oder nicht“, so die sh.asus abschließend.

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