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„Echte Regulierungspläne“

Foto: lpa

Die Regionen des italienischen Alpenbogens fordern eine Senkung des Schutzstatus von Großraubwild und Delegierungen oder staatliche Managementpläne.

von Sandra Fresenius

Für die Alpenregionen steht fest: Beim Thema große Beutegreifer besteht dringender Handlungsbedarf.

Bei einem Treffen im Rahmen der Regionenkonferenz in Rom hat Landeshauptmann Arno Kompatscher gemeinsam mit den anderen italienischen Regionen des Alpenbogens Aosta, Piemont, Lombardei, Venetien und Friau-Julisch Venetien festgestellt, dass die Populationen von Wolf und Bär im Alpenraum in den vergangenen Jahren stark gestiegen ist. Von einer Gefahr der Ausrottung könne somit nicht mehr die Rede sein. Stattdessen sei die traditionelle Almwirtschaft in Gefahr und immer mehr Bären und Wölfe würden auch unweit von Siedlungen auftauchen. „Das wirkt sich auf die gesamte Bevölkerung aus, und viele Menschen haben mittlerweile Angst“, erläutert Landeshauptmann Kompatscher die Position der Regionen nach dem Treffen.

Die italienischen Regionen des Alpenbogens wollten aber nicht nur auf das mittlerweile gravierende Problem des Großraubwilds in allen alpinen Regionen aufmerksam machen, sondern einigten sich überdies darauf, sich gegenseitig laufend über den Erhaltungszustand der Populationen zu informieren, um ihn gemeinsam auch zu dokumentieren. Gemäß der europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) ist nämlich genau dies eine Voraussetzung für Maßnahmen und Großraubwild-Managementpläne.

Zudem äußerten die alpinen Regionen gegenüber der Regierung Meloni die Forderung, sich auf EU-Ebene in zwei Schritten für ein echtes und praxisnahes Management des Großraubwildes auf lokaler Ebene einzusetzen. Dem Vorbild Finnlands folgend ist dabei das Hauptanliegen, eine grundsätzliche Herabstufung des Schutzstatus im Alpenbogen. In Erwartung dessen solle es inzwischen möglich sein, nach dem Vorbild Schwedens und Frankreichs bereits Managementpläne zu erlassen. Dies solle mittels Delegierung an die Regionen erfolgen. „Sofern eine solche Delegierung nicht möglich ist, fordern wir zumindest einen staatlichen Plan, der nicht nur die Entnahme von Problemtieren, sondern tatsächlich die Regulierung der Population ermöglicht“, so Kompatscher.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (5)

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  • robby

    Was tut man nicht alles für Wählerstimmen. Nach den Wahlen werden die Politiker wieder weit weniger Engagement an den Tag legen.

  • pingoballino1955

    So langsam wird es langweilig und peinlich,der Sommer ist schon da und alles nur blabla! Hoffentlich merken sich alle Älpler im Oktober bei den LW das leere blabla!

  • svea

    Endlich ergreift man die geeigneten Schritte, um das Problem auf institutioneller Ebene anzugehen.
    Die Ausrede man könne sowieso nichts tun, da die EU dafür zuständig sei, wird leider allzu oft benutzt, um die eigene Untätigkeit zu entschuldigen.
    Dass es ein langer Weg ist, bis ein Thema bei der Eu auf die Agenda kommt, entspricht den Tatsachen.
    Deshalb ist es höchste Zeit, dass die Alpenländer endlich gemeinsam auftreten und auf das Problem aufmerksam machen.

  • heinz

    Herabstufung des Schutzstatus ist nur eine Seite der Medaille, effektiver Herdenschutz die andere.
    Und da besteht in Südtirol großer Aufholbedarf!

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