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„Aufs Auto verzichten“

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Weniger Autos als Ziel: Die Landesregierung hat den SüdtirolPlan für die Mobilität 2035 genehmigt. „Damit sind die Weichen für klimafreundliche Mobilität gestellt“, sagt Landesrat Daniel Alfreider.

Es war ein Beteiligungsprozess, der 2022 gestartet ist und den Startpunkt zur Ausarbeitung des SüdtirolPlans für die Mobilität von Morgen markiert hat. 5.500 Südtirolerinnen und Südtiroler haben bei der Online-Umfrage mitgemacht. Bei sechs Treffen mit Vertretenden verschiedener Interessensgruppen, Gemeinden und Bezirksgemeinschaften wurden die Mobilitätsbedürfnisse der Südtirolerinnen und Südtiroler erhoben. Anhand dieser Umfrageergebnisse hatte das Ressort für Infrastruktur und Mobilität gemeinsam mit Technikern und Mobilitätsexperten wie etwa Stefano Ciurnelli der „Landesplan für nachhaltige Mobilität 2035“ erarbeitet.

Als Ziele des SüdtirolPlans, den die Landesregierung am Dienstag genehmigt hat, listet Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider auf: „Wir wollen ein Viertel weniger Individualverkehr mit dem Auto erreichen. Dafür soll mehr als doppelt so viel Verkehr wie bisher über die Bahn abgewickelt und jeweils fast ein Viertel mehr mit dem Bus und dem Fahrrad“.

Daniel Alfreider

Der SüdtirolPlan für die Mobilität von Morgen gibt Südtirol jetzt unter anderem die Möglichkeit, für verschiedene EU-Mittel aus dem Efre, dem Esf und dem Fsc anzusuchen. Ein Großteil der Gelder aus diesen EU-Mitteln wird bereits heute genutzt. So werden bis 2026 rund 700 Millionen Euro in Südtirol für die Umsetzung des SüdtirolPlans eingesetzt worden sein. Weiters soll der Plan die Strategie für die Erreichung der Klimaziele vorgeben, sowie zur Planung einer integrativen Mobilität von morgen beitragen können.

Der Fokus des Plans liegt auf sieben Kernthematiken, die zu mehr nachhaltiger Mobilität beitragen sollen, erklärt Alfreider. Das größte Potenzial gebe es bei der Verlagerung von Verkehr auf Bahn und Rad, weshalb die Mobilität mit Bahn und Rad laut Plan nahezu verdoppelt werden solle, sagt Alfreider. Ebenso soll der Wechsel der Mobilitätsmittel über verbesserte Mobilitätsknotenpunkte noch einfacher werden. Auch das Thema Digitalisierung nimmt im neuen SüdtirolPlan eine zentrale Rolle ein. So soll das Bezahlen auf den Öffis und das Buchen ganzer Mobilitätspakete weiter vereinfacht werden. Weiters hilft die Digitalisierung dabei, Verkehrsflüsse zu erkennen, nachvollziehen zu können und anschließend in sensiblen Gebieten wie den Dolomiten diese Mobilitätsflüsse besser steuern und lenken zu können.

„Unser Ziel ist es, dass das Auto nicht mehr das Verkehrsmittel Nummer eins der Südtirolerinnen und Südtiroler ist“, betont der Landesrat. Bei den Straßeninfrastrukturen liegt der Fokus auf der Resilienz. Auch überregionale und länderverbindende Verkehrsthemen wie die Brennerachse finden sich im SüdtirolPlan wieder. So soll die Brennerachse zum Brenner Digital Green Corridor werden, damit die Orte entlang des Korridors weniger belastet sind.

„Eine nachhaltige Mobilität erreichen wir durch die Änderung unseres eigenen Mobilitätsverhaltens sowie über neue Infrastrukturen, vor allem für die Schiene und das Fahrrad. Dafür sind große Investitionen notwendig, die wir mit Mitteln der Europäischen Union, des Staates sowie aus dem Landeshaushalt finanzieren“, sagt der Landesrat. Die Mobilität jedes Einzelnen werde weiter zunehmen und die Technik sich rasant verändern. „Wir sind deshalb gut beraten, auch weiterhin Akteure der Veränderung zu bleiben und die Infrastrukturen laufend anzupassen und gut instand zu halten“, so Alfreider.

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Kommentare (17)

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  • andreas

    Kommt der ganze Landtag eigentlich ausschließlich mit Bus, Bahn oder Fahrrad oder halten sie sich für zu wichtig und nur der Pöbel soll umsteigen?
    Das Ziel scheint zu sein, motorisierten Individualverkehr zu einem Privileg der oberen 10.000 zu machen.

  • robby

    Als erstes die ganzen Dienstwagen der Politiker und die ganze PKW Flotte der Landesbeamten durch Fahrräder ersetzen. Das selbe für alle Gemeindeverwaltungen.
    Und erst dann habt ihr Politiker das Recht über unsere Mobilität zu schwadronieren.

  • nobodyistperfect

    Damit die hohen Herren und Damen im Landtag noch höhere Fahrtkosten für sich abrechnen können. Witz komm raus du bist umzingelt. Sie sind seit Jahren nicht in der Lage ein gut funktionierendes Bus oder Bahnsystem auf die Reihe zu kriegen.

  • gulli

    So Herr Alfreider, nun haben Sie viel geredet, könnten Sie uns nun bitte anhand von „praktischen“ Beispielen erklären wie genau die „konkreten“ Maßnahmen aussehen?

    • pingoballino1955

      Kann dieser Alfreider nicht,er kann ja auch nicht sagen,wann der Kastelbellertunnel nach fast drei Jahren Stillstand weitergebaut wird,wahrscheinlich kurz vor den LW,ach hurra,es wird weitergebaut??? Wer zahlt die Mehrkosten?? HERR ALFREIDER, SIE????

  • 2xnachgedacht

    mit *beispielhaftem* vorangehen, ließe sich viel mehr umsetzen, (dauerhaft) als über verordnungen, verbote usw.

  • andreas1234567

    Hallo zum Abend,

    da wurde der Tourismusbereich natürlich grosszügig umschifft und die Gäste werden sich auf nicht auf stänkerte Busse und Bahnen verweisen lassen.
    Wer also 25 % weniger Individualverkehr per Auto will und sehr genau weiss bei den Gästen ist da nicht viel zu holen dürfte schnell bei dem Ziel sein die heimische Bevölkerung mit Verteuerungen, Schikanen und „Steuergeldanreizen“ in den öffentlichen Verkehr zu zwingen.
    Soviel Klartext muss sein.

    Und so ein verquirlter Quatsch wie „die Vertretenden verschiedener Interessensgruppen“ liest sich einfach grausam, da will man von Zugewanderten verlangen ein gescheites Deutsch zu lernen und jeder ideologisch Verblödete darf die Sprache fast monatlich mit immer neuen Kreationen umtauschen.
    Gibt es sowas auch im Italienischen, im Französischem? Im Niederländischen weiss ich es genau, da gibt es das nicht einmal ansatzweise..

    Gruss an die Südtirolseienden vom auf Wiedersehenwünschendem. Darauf ein Bi-(er/sie/es/divers)

  • na12

    Herr Alfreider, der von allen Politikern am meisten mit dem Auto unterwegs ist, gibt Nachhilfe in Sachen green mobility. Wir danken..

    • andreas1234567

      Hallo @na12

      da gibt es doch die Episode mit dem „Maskenvergesser Alfreider“ und der Pöbel hat es gleich fotografiert und zur Presse geschleppt.

      https://www.tageszeitung.it/2022/07/09/landesrat-ohne-maske/

      Zur lustigen Erinnerung an total geisteskranke Zeiten, der Artikel ist von Juli 2022 und so ziemlich der komplette Rest Europas war schon zur Normalität zurückgekehrt und ich hab mich im obigen Artikel auch dementsprechend verewigt, in Südtirol hatten Privatsphäre und informelle Selbstbestimmung noch keinen Wert und der Landesrat ist auch pflichtschuldigst zu Kreuze gekrochen.

      Selbst mag ich nicht mit Denunziantenpöbel in einem Verkehrsmittel eingesperrt werden, dem Landesrat Alfreider scheint die Begeisterung für die Massenverkehrsmittel trotzdem nicht abhanden gekommen zu sein.

      Gruss nach Südtirol

      d

  • hallihallo

    unsere tochter weiß jeden zweiten freitag nicht, ob sie mit den öffis nach hause kommt. jeden zweiten freitag ist streik angesagt und niemand weiß wann und wo.
    sehr oft muß sie dann in den öffis stehen.
    mit 18 will sie den führerschein machen um nicht mehr auf die öffis angewiesen sein.
    der artikel schreibt nur von wunschdenken kurz vor den wahlen. aber verarschen können wir uns auch selber.

    • pingoballino1955

      Alfreider hat auch noch anderes zu tun,vor allem mit seinen Almhüttchen,hahaha!

      • summer1

        Pingo
        Mag sein, aber dem Kölle hängen die 600€ bis heute nach.
        Ist bei Alfreider was rausgekommen? Also leise sein, wenn keine zivil- oder strafrechtliche Verurteilung erfolgt ist.
        Also ist Alfreider nicht schlechter als Kölle dran: beides rechtlich nicht relevant, moralisch bei beiden fragwürdig.
        Also was nun?

        • pingoballino1955

          Summer1 sei besser du still,du fällst auf mit deinen nichtssagenden Kommentaren,ausser Beleidigungen in primitivster Art ohne Hand und Fuss! Was mir auffällt: wo bleibt deine Clownaussage Team K kaputti? hahaha,hast selbst gemerkt wie bescheuert solche dummen Kommentare NICHT geschätzt werden!

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