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Brauchen wir Fleisch?

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Fleisch gilt als ausgezeichnete Eisenquelle – entsprechend groß sind nach wie vor die Zweifel, ob durch eine vegetarische oder vegane Ernährung der Eisenbedarf gedeckt werden kann.

Im Blut ist Eisen Bestandteil des Hämoglobins, des Farbstoffs in den roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Hämoglobin wird für den Transport von Sauerstoff im Blut benötigt. Eisen ist außerdem an der Immunabwehr, der Bildung von Hormonen und anderen Botenstoffen sowie der Energiegewinnung in den Zellen beteiligt. Wie andere Mineralstoffe und Vitamine auch, ist Eisen für den Menschen essenziell, also unentbehrlich, und muss mit der Nahrung zugeführt werden.

Symptome wie Kopfschmerzen, Erschöpfung, verminderte Leistungsfähigkeit und Abgeschlagenheit können auf eine zu geringe Eisenzufuhr hindeuten. Ein Eisenmangel wird als Anämie oder Blutarmut bezeichnet. Bei einer Anämie sind die Hämoglobinwerte im Blut erniedrigt.

Personen, die sich vegetarisch ernähren, verzichten auf Fleisch, Fisch und daraus gewonnene Produkte; Personen, die sich vegan ernähren, essen gar keine Produkte tierischen Ursprungs. Studien, unter anderem des Forschungsinstituts für pflanzenbasierte Ernährung, zeigen, dass auch bei einer Ernährung ohne Fleisch bzw. ohne tierische Lebensmittel der Eisenbedarf gedeckt wird – wenn die Ernährung vollwertig, vielseitig und abwechslungsreich ist und Lebensmittel geschickt kombiniert werden.

„Gute pflanzliche Eisenquellen sind Linsen und andere Hülsenfrüchte, Sesam, Mohn, Kürbiskerne und andere Samen und Nüsse sowie Vollkorngetreide und Pseudogetreide. Hier sind in erster Linie Hirse, Hafer(flocken), Quinoa und Amaranth zu nennen“, weiß Silke Raffeiner, die Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Südtirol. „Auch bestimmte Gemüsearten wie Fenchel, Grünkohl, Feldsalat und Rucola sowie Trockenfrüchte wie getrocknete Marillen und Datteln tragen zur Eisenzufuhr bei.“

Doch hat pflanzliches Eisen gegenüber tierischem Eisen einen Nachteil: dieses so genannte Nicht-Hämeisen ist für den menschlichen Körper weniger gut verwertbar als das Hämeisen, welches in Fleisch und Fisch vorkommt. Wenn allerdings Vitamin-C-reiche Lebensmittel wie Gemüsepaprika, Kiwi, Zitrusfrüchte oder Orangensaft dazu kombiniert werden, wird Eisen aus pflanzlichen Quellen besser aufgenommen. Auch fermentiertes Gemüse verbessert dank der enthaltenen Milchsäure die Eisenaufnahme. Zu beachten ist außerdem, dass Getreide, Nüsse und Hülsenfrüchte Phytinsäure enthalten. Diese Säure bindet Eisen und andere Mineralstoffe und reduziert so deren Verfügbarkeit. Mahlen und Schroten, Einweichen in Wasser, Keimen oder Sauerteigführung fördern jedoch den Abbau der Phytinsäure und verbessern dadurch die Verfügbarkeit von Eisen in diesen Lebensmitteln.

Vor allem für Frauen ist eine ausreichende Eisenzufuhr von Bedeutung. Zum Einen verlieren sie durch die Menstruation regelmäßig Blut, zum Anderen ist der Eisenbedarf während Schwangerschaft und Stillzeit erhöht.

 

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Kommentare (5)

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  • sukram

    Das sind sehr veraltete Ansichten. Heute können alle Nährstoffe in richtiger Dosierung ohne Fleisch zur Verfügung gestellt werden.
    Due Fleischlobby treibt unser Klima in den Abgrund, füttert die Arzneiindustrie mit Herz-Kreislaufkrankheiten und versteckt sich hinter wissenschaftlich veralteten Begründungen und Erklärungen. Es erinnert mich an die Tabaklobby, welche es geschafft hat 50 Jahre lang den Tabak als cool und gesund darzustellen, nachdem schon klar war wie elendlich die Tabakopfer an Kehlkopf- und Lungenkrwbs krepieren.

  • sougeatsnet

    Tageszeitung: warum schreibt jemand so einen Blödsinn? Wie wäre es mit sich infomieren? ZB.: https://de.wikipedia.org/wiki/Eisenmangel

  • andreas1234567

    Hallo zum Sonntag,

    und jeden Tag steht ein Missionar auf und startet seine Bekehrungsversuche.

    Die Verbraucherzentrale Südtirol „berät“ schon seit einiger Zeit immer wieder mit Aussendungen wie diesen der dumme Bürger möge doch den weisen Pfad des Vegetarismus bestreiten, wahlweise stirbt sonst der Planet oder man geht selbst vorschnell zu den Ahnen.

    Persönlich scher ich mich nicht darum und speziell in Südtirol gibt es eine reichhaltige Auswahl an regional produzierten Kleinviehprodukten von denen man absolut sicher sein kann es ist weder Massentierhaltung noch sind elend lange Lieferketten vorzufinden.

    Wenn die Verbraucherzentrale Südtirol auf diese Ernährungsquelle hinweisen würde könnte man die Ratschläge als ausgewogen bezeichnen, das hier ist nur Ernährungsartistik damit durch allerlei ernährungstechnische Verrenkungen
    doch das Traumziel vom pflanzenfressenden Menschen erreicht wird.

    Von einer Verbraucherzentrale Südtirol darf man doch wohl Ausgewogenheit und nicht ideologische Propaganda erwarten ansonsten sind staatliche Fördergelder in Frage zu stellen.Vielleicht stellen sich ja Fleischersatzproduktehersteller als Sponsoren zur Verfügung, deren Pampe mit dem grundsätzlichem Hauptbestandteil Wasser dürfte genug klingende Münze abwerfen

    Auf Wiedersehen auf Alm und Berggasthof bei lokal produziertem Frisch von Schaf, Ziege und Rindvieh

  • dn

    Muss noch mein Schnitzel aufessen. Tschüss.

  • gerhard

    Wenn ich in so manchen Stall hineinschaue und sehe, wie armseelige Kreaturen an einer einmeter langen Eisenkette angebunden ihr Dasein fristen müssen, leide ich mit diesen Tieren , die durch seelenlose und rücksichtslose Landwirte geqält und misshandelt werden.
    Wenn ich dann auf der Alm oder auch im Laufstall mit viel Platz Kühe sehe, dann ist das schon in Ordnung für mich.
    Eigentlich.
    Denn glückliche Kühe gibt es trotzdem nicht, denn sie werden aufgezogen um dann getötet und gefressen zu werden. Vom Raubtier Mensch.
    Ja, Vegetarier wäre eigentlich die Konsequenz daraus.
    -wenn nur der Leberkäs Semmel nicht so gnadenlos gut schmecken würde,
    der Speck so verführerisch und das Steak so herzhaft.
    Ich grüße Euch mit einem durchaus schhlechten Gewissen ob dieser Tatsache

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