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Gemischtsprachige Verwirrung

Landesgericht Bozen

Der Prozess zur annullierten Bus-Ausschreibung verliert sich in Übersetzungsproblemen, die Beweisaufnahme startet erst am 16. Oktober.

Hunderte abgehörte Telefonate und Gespräche haben die beiden von einem Richtersenat unter Vorsitz von Stefan Tappeiner beauftragten Gutachter zu transkribieren bzw. übersetzen. Beweismaterial im Prozess gegen den damaligen Verfahrensverantwortlichen Günther Burger und LiBus-Chef Markus Silbernagel zum Verdacht des Amtsmissbrauchs bzw. der Wettbewerbsverzerrung.

Es geht dabei um die ominöse Annullierung der Bus-Ausschreibung durch die Landesregierung im Juli 2018.

Gestern hätte in der Hauptverhandlung die Beweisaufnahme beginnen sollen – doch daraus wurde nichts. Die beiden beauftragten Gutachter teilten mit, dass es ihnen wegen des großen Datenumfangs nicht möglich gewesen sei, alle aufgelisteten Abhörungen zu transkribieren bzw. übersetzen. Und: Weil in manchen durch Wanzen aufgenommenen Gesprächen teilweise deutsch bzw. im Südtiroler Dialekt, teilweise italienisch gesprochen wird, ergab sich eine Zuständigkeitsfrage: Welcher der beiden Gutachter – die für die italienischsprachigen Unterhaltungen Zuständige oder der mit der Transkription der auf Deutsch geführten Beauftragte – sollte diese Gespräche übersetzen?

Das Gericht hat gestern entschieden, dass zweiterer sich der gemischtsprachigen Aufnahmen annehmen soll. Außerdem ordnete es Antrag von Burger-Verteidiger Francesco Coran an, dass bei der Transkription die Sachverständigen der Verteidigung anwesend sein können.

Die Verhandlung wurde schließlich auf den 16. Oktober vertagt. Da soll die Beweisaufnahme mit der Anhörung eines leitenden Ermittlers der Polizei tatsächlich beginnen.

Derweil tickt die Verjährungs-Uhr. (tom)

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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