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„Impfung wird empfohlen“

Eine Zecke (Foto: 1213rf)

Mit den wärmeren Temperaturen steigt auch die Aktivität von Zecken. Wie man sich vor den Blutsaugern schützen kann. 

von Lisi Lang

Sie leben an Waldrändern, im Unterholz oder auf Gräsern und warten auf Menschen oder Tiere: Zecken. Die Blutsauger sind mittlerweile zwar fast ganzjährig unterwegs, mit den wärmeren Temperaturen steigt aber ihre Aktivität. „Da Zecken am Boden und auf bodennahen Sträuchern von 30 bis maximal 150 cm Höhe leben, lassen sie sich nicht von Bäumen fallen – das ist ein verbreiteter Irrglaube“, erklärt Pamela Visani, Ärztin für Allgemeinmedizin in Latsch und Mitglied des Institutsrates des Institutes für Allgemeinmedizin und Public Health Bozen. Daher sei es sinnvoll, bei einem Ausflug im Frühling und Frühsommer lange und gut abschließende Kleidung zu tragen. Auch das Tragen eines festen Schuhwerks ist empfehlenswert.

Die Stiche dieser Blutsauger können nämlich das FSME-Virus als auch Borreliose übertragen. FSME steht für Frühsommer-Meningoenzephalitis, dabei handelt es sich um eine Erkrankung des Nervensystems, bei der sich die Gehirnhäute und das Gehirn entzünden können (Meningitis). „Durch Zecken kann dieses Virus auf uns Menschen übertragen werden“, erklärt die Allgemeinmedizinerin. Fieber und Kopfschmerzen sind die häufigsten Anzeichen für eine Ansteckung mit FSME. „Diese Symptome treten zumeist zehn Tage, mindestens aber fünf Tage nach dem Stich durch eine infizierte Zecke auf. Auch Gliederschmerzen und ein allgemeines Krankheitsgefühl sind möglich“, erläutert Visani. „Daraufhin kommt es zu einer Besserung des Zustandes, doch nach ein paar Tagen steigt das Fieber an und es kommt zur gefürchteten Hirnhaut- oder Hirnentzündung.“

Allerdings überträgt nicht jede Zecke FSME, in Südtirol werden jährlich rund drei bis fünf Infektionsfälle verzeichnet. Die Allgemeinmediziner raten dennoch zu einer Impfung. „Die Impfung ist natürlich vor allem für jene Menschen sinnvoll, die sich im Frühling und Frühsommer häufig im Freien aufhalten oder in einem Gebiet leben, wo sehr viele Zecken vorkommen und bereits FSME-Fälle aufgetreten sind“, bekräftigt Pamela Visani.

Um in der ersten Saison einen ausreichenden Schutz zu erreichen, sollten mindestens zwei von drei Impfungen gegen FSME erfolgt sein. „Diese werden im Abstand von ein bis drei Monaten verabreicht“, erklärt Visani. Der vollständige Impfzyklus wird nach der dritten Impfung (fünf bis zwölf Monate nach der zweiten) abgeschlossen. „Es ist durchaus möglich, dass sich eine geimpfte Person mit FSME anstecken kann, aber die Impfung führt normalerweise zu einem milderen Krankheitsverlauf“, erklärt die Allgemeinmedizinerin.

Gegen Borreliose kann man sich nicht impfen lassen. „Borreliose ist eine bakterielle Erkrankung, die mit Antibiotika behandelt wird“, erläutert Adolf Engl, Präsident des Instituts für Allgemeinmedizin.

Die Schutzimpfung gegen FSME erfolgt bei allen Diensten für Hygiene des Gesundheitsbetriebs und bei einigen Ärzten für Allgemeinmedizin.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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