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„Preise sinken weiter“

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Die Preise für Pellets, Erdgas oder Heizöl sind in den letzten Monaten wieder gesunken. Eine Erhebung der Verbraucherzentrale zeigt aber, dass die Brennstoffpreise nach wie vor deutlich höher sind als noch vor vier Jahren. 

von Sandra Fresenius 

Die Preise sinken wieder: Ein aktueller Preisvergleich der Verbraucherzentrale Südtirol zeigt, dass die Brennstoffpreise in den letzten Monaten wieder etwas gefallen sind – dennoch sind sie immer noch deutlich höher als noch vor vier Jahren. Aber der Trend stimmt die Verbraucherschützer zuversichtlich: „Die Preise sind nach wie vor beim Sinken: Wir haben diese Preiserhebungen mit 31. März vorgenommen und auch bei den Aprilpreisen sieht man, dass sie weiter fallen“, sagt Christine Romen, Energieberaterin für die Verbraucherzentrale Südtirol.

Besonders deutlich zeigt sich die Reduzierung bei einem Blick auf die Preisentwicklung bei Erdgas. Ganze 62 Prozent günstiger konnte dieser Brennstoff im März dieses Jahres eingekauft werden als noch im Oktober vergangenen Jahres. Auch der Preis für Pellets sank in diesem Zeitraum um fast die Hälfte. Immerhin um rund 20 Prozent günstiger konnten Heizöl und Flüssiggas erworben werden. Dahingegen verteuerte sich der Preis von Fernwärme und Hackschnitzel gar um vier Prozent, während die Kosten für Brennholz unverändert bleiben.

Ernüchternd wirkt dagegen jedoch ein Vergleich mit den Preisen von vor vier Jahren. Hier wird deutlich, dass die Preise aller Brennstoffe im März 2023 über denen von März 2019 liegen. Der stärkste Preisanstieg ist bei Erdgas zu verzeichnen. Ein Verbraucher muss trotz der letzten Reduzierungen nach wie vor über ein Drittel mehr bezahlen als noch vor vier Jahren. In diesem Zeitraum ist auch der Preis für Flüssiggas um ein Viertel gestiegen. Preiszuwächse um etwa ein Fünftel verzeichnen die Heizmaterialien Pellets, Heizöl sowie Brennholz, wohingegen der Preisanstieg bei Hackschnitzel mit zehn Prozent und Fernwärme mit sechs Prozent noch gemäßigt ausfallen.

Die VZS zeigt die Preisunterschiede anhand eines konkreten Beispiels auf: 2019 hat eine Familie für den Ankauf von 2.000 Liter Heizöl rund 2.400 Euro bezahlt. Im Oktober 2022 waren es knapp 3.500 Euro und im März 2023, dank Preissenkung, rund 2.900 Euro. Also immer noch rund 500 Euro mehr als noch vor vier Jahren.

Um die finanzielle Belastung durch den Einkauf von Brennstoffen im Rahmen zu halten, weist die Verbraucherzentrale auf verschiedene Einsparmöglichkeiten hin. Diese reichen von altbewährten Tipps wie der Wärmedämmung von Heizungsrohren, dem energiesparenden Lüften und der Reduzierung der Raumtemperatur hin zu Möglichkeiten der Einsparung im Bereich der Heizanlagen selbst. Denn hier kann durch einen hydraulischen Abgleich, für den sogar ein Landesbeitrag zwischen 40 und 80 Prozent oder ein Steuerabzug in Anspruch genommen werden kann, nicht nur Heizenergie gespart werden, sondern darüber hinaus auch Strom für die Umwälzpumpen. Somit ist laut VZS ein Einsparpotential von etwa 15 Prozent nicht ungewöhnlich.

Zusätzliches Sparpotential bieten Sammellieferungen, denn beim Kauf von größeren Mengen werden die meisten Brennstoffe um einiges günstiger angeboten. „Hier lohnt sich eine entsprechende Nachfrage bei den Brennstofflieferanten, denn eine gemeinsame Lieferung von Pellets mit den Nachbarn kann rund 10 Prozent einsparen bei Beststellung der 15-fachen Menge, als wenn nur 1.000 Kilogramm in Auftrag gegeben werden“, so die Verbraucherzentrale.

Ob die Preise künftig noch weiter sinken werden und inwieweit sie sich sogar den Preisen aus dem Jahr 2019 annähern, dazu kann Christine Romen keine Prognosen abgeben, da viele verschiedene Faktoren eine Rolle spielen und diese sich je nach Brennstoff auch voneinander unterscheiden. Rohstoffknappheit, das Schließen von Werken, strenge Winter oder auch die Kriegssituation sind nur einige Aspekte, die die Preisbildung laut der Energieberaterin steuern. Dass die Preise diesen sinkenden Trend jedoch vorerst fortsetzen, erklärt Christine Romen folgendermaßen: „Ein Grund ist mit Sicherheit auch, dass diese Preisunterschiede zum Teil so sind, weil eben auch die Preisentwicklungen sich selber nie so schnell auf alle Brennstoffen auswirken.“

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