Der Lawinen-Winter
Der Lawinenwarndienst blickt auf einen unfallreichen Winter mit überdurchschnittlich vielen gemeldeten Lawinenunfällen und Lawinenopfern zurück.
Am Sonntag, 30. April, erscheint um 17.00 Uhr der letzte Euregio-Lawinenreport dieses Winters mit der Prognose für den Feiertag (1. Mai) am Tag darauf.
Auf die gute Zusammenarbeit mit den Partnern in Tirol und im Trentino bei der Erstellung des Euregio-Lawinenreports verweist die Direktorin des Landesamtes für Meteorologie und Lawinenwarnung Michela Munari:
„Im Mai stellen wir vom täglichen Report auf Blog um“, sagt sie und unterstreicht: „Kein Lawinenreport bedeutet nicht keine Lawinengefahr“.
„Wichtige und verlässliche Informationsquelle“
„Der Lawinenreport hat sich in den Wintermonaten als wichtige und verlässliche Informationsquelle sowohl für Wintersportler als auch für zivilschutzrelevante Aspekte bewährt“, unterstreicht Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler.
Im vergangenen Winter wurde der Euregio-Lawinenreport 2,2 Millionen Mal angeklickt. Seit dem Winter 2018/2019 liefert dieser Report aktuelle Daten zur Lawinensituation in den Euregio-Ländern Südtirol, Tirol und Trentino.
„Die Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Lawinenwarndienstes innerhalb der Agentur für Bevölkerungsschutz ist sehr wertvoll“, betont Agenturdirektor Klaus Unterweger: „Denn wie auch diese Saison gezeigt hat, liegen Skitouren im Trend, und deshalb ist es von grundlegender Bedeutung, sich umfassend und leicht zugänglich über die aktuelle Lawinensituation zu informieren.“
146 Lawinenprognosen plus wöchentliche Blogs
„Seit dem 7. Dezember bis zum 1. Mai haben wir insgesamt 146 Lawinenprognosen veröffentlicht“, fassen die Lawinenwarner Lukas Rastner, Sarah Graf, Silke Griesser und Matthias Walcher vom Landesamt für Meteorologie und Lawinenwarnung in der Agentur für Bevölkerungsschutz zusammen. Sie haben täglich die Lawinenreporte über den ganzen Winter erstellt: „Dazu kamen wöchentliche Blogs, in denen wir die Schnee- und Lawinensituation sowie Lawinenunfälle anhand von Stationsdaten, Schneedeckenuntersuchungen und mit vielen Bildern erklärt haben.“
Winter geprägt von Altschnee mit Schwachschichten
Der vergangene Winter war mild und recht trocken, zum Teil wurden an den langjährigen Beobachterstationen so geringe Schneehöhen wie noch nie gemessen, berichten die Expertinnen und Experten des Lawinenwarndienstes. Durch die geringen Schneemengen war der Winter vom Altschneeproblem geprägt: Dabei sind in der Schneedecke teils langlebige Schwachschichtenvorhanden, die eine Einschätzung der Lawinengefahr erschweren. Der heurige Winter hat gezeigt, wie wichtig eine sorgfältige Tourenplanung auch in schneearmen Zeiten ist.
Überdurchschnittlich viele gemeldete Lawinenunfälle
Es war ein unfallreicher Winter mit überdurchschnittlich vielen gemeldeten Lawinenunfällen und Lawinenopfern, geht aus der Bilanz des Lawinenwarndienstes hervor. Anfang Februar wurde im Nordosten Südtirols eine zivilschutzrelevante Lawinenperiode verzeichnet.
Ausbildungen und Vorträge
Der Lawinenwarndienst war auch in der Ausbildung tätig: So wurden in Zusammenarbeit mit dem Verband der Südtiroler Berg- und Skiführer und dem Lawinenwarndienst Tirol zwei Kurse im Umfang von jeweils zwei Tagen für die Lawinenkommissionen in Steinhaus und in Pfelders organisiert (LPA hat berichtet). Zudem war der Lawinenwarndienst bei vielen Ausbildungen und Vorträgen aktiv: So standen verschiedene Fortbildungen mit dem Alpenverein Südtirol AVS, mit der Bergrettung, dem Bergführerverband und auch an Schulen auf dem Programm des vergangenen Winters.
Rückmeldungen aus dem Gelände wichtig
Der Lawinenwarndienst ist neben Stations- und Prognosedaten auch auf viele Rückmeldungen aus dem Gelände angewiesen, betonen die Lawinenwarner und Lawinenwarnerinnen: „Seit vielen Jahren kann der Lawinenwarndienst auf die wertvollen Rückmeldungen des Landesforstdienstes und von Bergführern zählen. Dazu wurde ein mobiles Rückmeldetool entwickelt und für die vergangene Saison überarbeitet, mit dem Beobachter und Beobachterinnen ihre Informationen mit dem Smartphone an den Lawinenwarndienst schicken konnten.
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