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„Todesfallen für Singvögel“

Der Grüne Hanspeter Staffler fordert, dass die Lärmschutzwände aus Glas in Südtirol nachgerüstet werden, um Vögel vor „tödlichen Kollisionen“ zu schützen.

„18 Millionen pro Jahr sind es in Deutschland, einige Hunderttausend in der Schweiz und einige Zehntausend in Südtirol: Singvögel, die durch Kollision mit Lärmschutzwänden und Glasfassaden zugrunde gehen. Freistehende Wände, die aus transparentem Glas bestehen, sind regelrechte Todesfallen für unzählige Singvögel. Dabei muss das nicht sein, wenn Glasfassaden oder Glaselemente halbtransparent oder mit geeigneten Mustern versehen sind, dann erkennen die Vögel das Hindernis und drehen rechtzeitig ab“, schreiben die Grünen in einer Aussednung.

Der von den Grünen im zweiten Gesetzgebungsausschuss eingebrachte Gesetzentwurf sieht vor, bereits vorhandene Lärmschutzwände, welche aus transparenten Glaselementen errichtet wurden, ehestens mit geeigneten Klebefolien nachzurüsten, sodass „das sinnlose Sterben ein Ende hat“. Zudem sieht die Initiative vor, dass Lärmschutzwände, Glasbauwerke und Glasfassaden, welche zukünftig gebaut werden, bereits von Anfang an aus Vogelschutzglas zu errichten sind. „Diese einfachen Maßnahmen dürften über 80% der tödlichen Kollisionen verhindern“, so die Einschätzung des Erstunterzeichners Hanspeter Staffler.

Im zuständigen Gesetzgebungsausschuss des Landtages wurde der Gesetzesvorschlag am Mittwoch intensiv und umfassend diskutiert, es wurden auch einige Nachschärfungen vorgeschlagen. Die anwesende Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer machte Hanspeter Staffler den Vorschlag, gemeinsam mit den zuständigen Landesämtern einige Passagen zu überarbeiten und den Gesetzesvorschlag in einer der nächsten Sitzungen zu behandeln. „Das Land steckt mitten in einer Naturkrise, Insekten- und Vogelpopulationen brechen dramatisch ein, daher ist rasch zu handeln“, sagt Hanspeter Staffler, der sich so schnell wie möglich mit den Landesämtern treffen will.

Die Gemeindekommissionen für Raum und Landschaft sollten sich dieses Themas annehmen, denn sie können den Kollisionsschutz wildlebender Vögel in ihrer täglichen Arbeit konkret umsetzen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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