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In der Spur des Evangeliums

Bei der Chrisammesse im Brixner Dom haben am Donnerstag die Priester und Diakone der Diözese gemeinsam ihre Weihe erneuert.

Bischof Ivo Muser hat bei der Messe außerdem das heilige Öl für die Spendung der Sakramente für das ganze Jahr geweiht. In seiner Predigt ist der Bischof auf die Rolle der Kirche in der heutigen Zeit eingegangen: „Kirche heute wird nicht überleben, wenn sie jedem Konflikt ausweicht und beginnt, unserer Zeit und ihren Moden nach dem Mund zu reden.“ Eine Kirche, so Bischof Muser, die nur im Strom der Meinungen mitschwimme, müsse sich fragen, ob sie wirklich in der Spur des Evangeliums ist.

Die Chrisammesse ist die einzige heilige Messe, die außer der Messe vom letzten Abendmahl am Gründonnerstag gefeiert wird. Sie wird vom Bischof gemeinsam mit allen Priestern der Diözese gefeiert. Dadurch wird die Verbundenheit der Priester mit dem Bischof, untereinander und mit dem ganzen Volk Gottes zum Ausdruck gebracht. Gemeinsam erneuern alle Priester und Diakone ihre Weihe. Bei der Chrisammesse wird das heilige Öl für die Spendung der Sakramente für ein ganzes Jahr geweiht. Das Chrisamöl findet Verwendung bei Taufen, Firmungen, Priesterweihen, sowie bei Weihen von Kirchen, Altären und Glocken.

Die heutige Chrisammesse im Brixner Dom eröffnete Bischof Muser mit einem Vergleich: „Den Morgen des Gründonnerstags können wir vergleichen mit einer großen Tür, die sich öffnet, um uns und die ganze Kirche hineinzuführen in das Herzstück und in den Höhepunkt des Kirchenjahres, in das österliche Triduum, das heute Abend beginnt.“

In seiner Predigt sagte der Bischof, dass die heutige Kirche den Zuständen und den Erfahrungen der Urkirche immer näherkomme:

„Wir sind nicht mehr stark, wir sind nicht mehr viele, einflussreich, wichtig und tonangebend. Wir haben schon lange nicht mehr alles im Griff und gesellschaftlich spielen wir höchstens noch eine Nebenrolle. Träumen wir vielleicht zu viel von einer starken, einflussreichen Kirche nach unseren Plänen und Konzepten, mit abgesicherten, unveränderlichen Strukturen, mit immer klaren Antworten und mit der innerweltlichen Hoffnung, anzukommen und keinen Widerstand zu haben? Die ersten christlichen Gemeinden waren nicht groß und strukturell abgesichert. Sie waren klein, eine Minderheit, gesellschaftlich am Rande und nicht selten sogar verfolgt. Aber sie waren groß in ihrer christlichen Identität und mit einem deutlichen missionarischen Auftrag. Kirche heute, das ist meine Überzeugung, wird nicht überleben, wenn sie jedem Konflikt ausweicht und beginnt, unserer Zeit und ihren Moden nach dem Mund zu reden. Eine Kirche, die in unserer komplexen Gesellschaft keinen Widerspruch auslöst, eine Kirche, die nur gelobt werden möchte, weil sie das nachsagt, was „in“ ist und die im Strom der Meinungen mitschwimmt, muss sich fragen, ob sie wirklich in der Spur des Evangeliums ist, in der Spur des gekreuzigten Auferstandenen.“

Bischof Ivo Muser

Weihejubiläen

Einen besonderen Gruß richtete der Bischof an alle Priester und Diakone, die in diesem Jahr ein Weihejubiläum feiern. Es sind dies Rudolf Marini (70-jähriges Priesterjubiläum), Josef Werth, P. Johannes Federspieler OFMCap, Ludwig Lochmann MHM, Alois Stuppner MHM (jeweils 65-jähriges Priesterjubiläum), Walter Außerhofer, Filippo Boninsegna, Alois Flarer, Anton Höller, Alois Innerhofer, Alois Kranebitter, Franz Leitner, Peter Maurberger, Oswald Oberhauser, Andreas Perathoner, Franz Santer, Arthur Werth, Markus Irsara CR, P. Peter Lantschner OT (jeweils 60-jähriges Priesterjubiläum), Thaddäus Gasser, Rudolf Hilpold, Luciano Mabritto, Pierluigi Sartorel,

P. Daniel Maas OFMCap, P. Josef Hollweck SVD, Karl Oberprantacher MHM, Jakob Kirchler MHM (jeweils 50-jähriges Priesterjubiläum), Hansjörg Rigger, Giorgio Gallina SDB, P. Gianpietro Pellegrini (jeweils 40-jähriges Priesterjubiläum), Roland Mair, Eduard Fischnaller CR, Arthur Schmitt CR, P. Peter Stuefer OSB, P. Cyrill Greiter OCist, P. Michael Glink OCist und P. Jochen Ruiner SAC (jeweils 25-jähriges Priesterjubiläum). Auch Bischof Michele Tomasi feiert heuer sein 25-jähriges Weihejubiläum.

Verstorbene Priester

Bischof Muser erinnerte bei der heutigen Chrisammesse auch an die Priester, die seit der Chrisammesse 2022 verstorben sind. Es sind dies Peter Rechenmacher, Alfons Habicher, August Prugger, Johann Tscholl, Alois Aufderklamm, der langjährige Generalvikar Josef Matzneller, Othmar Auer, P. Pius (Franz) Leitner OFMCap, Heinrich Ganthaler, P. Martin Angerer OSB, Luigi Damonte, Thomas (Adolf) Huber CanReg, Gottfried Kaser, Andreas (August) Huber CanReg, Ettore Garollo, Alois Raffl, Vittorino Dallapè, Paul Valentini und Rudolf Hilpold.

Die heiligen Öle – neben dem Chrisam- auch das Kranken- und Katechumenenöl – die bei der Chrisammesse geweiht worden sind, werden nun an alle Pfarreien weitergegeben und bei der Spendung der Sakramente der Taufe, der Firmung und der Krankensalbung verwendet.

Am Karfreitag, 7. April 2023, begeht Bischof Muser im Bozner Dom um 15 Uhr die Feier vom Leiden und Sterben Christi.

Die Karfreitagsliturgie aus dem Bozner Dom wird direkt vom diözesanen Sender Radio Grüne Welle (www.rgw.it) übertragen.

 

 

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Kommentare (4)

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  • andreas1234567

    Hallo zum Gründonnerstag,

    das ist so eine Unverschämtheit und Dreistigkeit..
    Wer hat denn in den letzten Jahren eiligst die Kirchentüren vernagelt und das Weihwasser wie Putzwasser vor der Türe ausgekippt als der Staat es verlangte?
    Die heilige Messe am Radio lauschen war plötzlich eine prima Idee.
    Wer hat die Alten widerstandslos für Monate ohne menschlichen Kontakt wegsperren lassen?
    Kinder hatten weniger Rechte wie Auslauf und Bewegung als jeder Köter in Südtirol, Kritik aus der Kirche genau nullkommanull..
    Die Särgestapel in Südtirol vor den Krematorien,missbraucht von Hetzern,Idioten und Panikmachern und schlicht aus dem Grund der zu 90 % bevorzugte letzte Gang der Alten per Erdbestattung war verboten, sie mussten allesamt verbrannt werden.
    Die Kirche hat den Willen ihrer treuen Alten mit Füssen getreten, sie wie Deponiemüll verbrennen lassen und brav ihren Mund gehalten.

    Mich überkommt es jedesmal wenn ich diese weihrauchbesoffenen Reden höre und wenn ich nicht um treue redliche Gemeindearbeit vor Ort wüste, um honorige Privatleute die um Gotteslohn und zum Glanze dieser Amtspfaffen schaffen, um die schönen Hirtenmessen und echte Seelsorger dann könnte man den ganzen Verein in einen Sack packen und am Höllenportal zur freien Verwendung abgeben.

    Auf Wiedersehen in Südtirol

  • gerhard

    Jedes Mal, wenn ein Thema „Corona-tauglich“ ist,
    hyperventiliert unser Andreas1-7.
    Hoffentlich ist das nicht gesundheitsgefährden!
    Aber auch mich überkommt es jedesmal, wenn ich diese weihrauchbesoffenen Reden höre. Da bin ich wieder bei Dir, Andreas1-7

    Aber nun zum Thema.
    Sie SIND klein, eine Minderheit, gesellschaftlich am Rande.
    Ein Horde weltfremder alter Männer, die glauben, über dem Gesetz zu stehen, lügen, betrügen, bagatellisieren, verheimlichen.
    Die Menschen verachten, die von Ihren eigenen Mitbrüderm geschlagen, getreten und mißbraucht wurden. Die Aufklärung mit allen Mitteln verhindern.
    Wie Ihr Ex-Capo, Schande Papst Benedikt 16, der mit all seiner Schuld und seinem Versagen gestorben ist. (Und da unten wird es jetzt ganz schön heiß hergehen)
    „Kirche heute, das ist meine Überzeugung, wird nicht überleben,“ ja, bis hier hin gebe ich Ihnen Recht, Herr Muser.
    Die Anzahl der Kirchenaustritte zeugt davon und spricht eine überaus deutliche Sprache.

    • andreas1234567

      Hallo @gerhard,

      lass mich ja gern beschimpfen weil ich die ganzen hirnlosen Massnahmen schon immer für Verbrechen gehalten habe und ihre Beifallsklatscher für Klatscher die eigentlich alles beklatschen wenn es angenehm als Rückenwind wahrgenommen wird.

      Mich hat es deswegen nur masslos geärgert wenn sich jetzt im vollem Ornat auf die Kanzel gestellt wird und „Kirche wird nicht überleben wenn nach Zeit und Moden geredet wird“ dahergeredet wird, das ist einfach nur noch frech, Kirche quatscht Zeitgeist und herrschender Politik seit Jahren nach dem Maul.
      Hat auch eine längere Vorgeschichte, kunterbunte Vereine im Kirchenkosmos haben/wollten die Schützen mit ihren Dekowaffmn aus den Kirchenräumen heraushaben. Die Kirche ist verblödet über diese Stöckchen gesprungen und hat ihre treuesten Unterstützer vor die Köpfe gestossen, wohlwissend die Tradition beruhte auf den Grundsatz „allzeit bereit, jederzeit Land,Volk und Kirche zu schützen“.

      Es gab mal einen eifrigen Leserbriefschreiber, den Mesner von Latzfons, der hätte den heutigen Pfaffen schon fein heimgeleuchtet die Kirchenpforten zu vernageln und die heiligsten Gebräche und den Messbesuch für den Coronagötzen zu opfern.
      Solche Stimmen hab ich arg vermisst, es gab keinerlei Kritik und die Kirche war die Weihrauchpolizei für alle noch so absurden staatlichen Zwangsmassnahmen.

      Die neuen Machthaber in Rom werden nicht vergessen haben wie wider sie gepredigt wurde und mehr oder weniger unverhohlen für ein anderes Parteienbündnis gepredigt wurde.
      Ich hoffe es wird ihnen heimgezahlt und es wird mir diebisch Freude sein wenn sie sich den Heimattreuen wieder an den Hals schmeissen und ihnen auch erlauben würden mit Panzern am Gottesdienst teilzunehmen.

      Auf Wiedersehen in einer gepflegten Dorfkirche, den Weg zum Hergott findet dort jeder allein

      • gerhard

        Ich beschimpfe Dich nicht, Andreas1-7. Warum auch?
        Du hast hier eine fanatisch unumstößliche Meinung, die ich falsch und unverantwortlich finde.
        Ich habe die andere Seite kennengelernt und viele, viele Tote erleben müssen, die an und mit dieses Seuche gestorben sind.
        Da sind wir jeweils am deutlichen anderen Ende der Wahrnehmung.
        Das ist so und das ist gut so.
        Ich beschimpfe dich nicht, warum auch.
        Ich belächle Deine Ansichten, aber durchaus in Augenhöhe, Respekt und Wertschätzung.

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