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„Inkompetente Führung“

Sven Knoll

Die STF stellt dem Südtiroler Gesundheitswesen ein schlechtes Zeugnis aus. Es kranke an der Verwaltung, man solle die Probleme nicht schönreden.

Die überaus schlechte Beurteilung des Südtiroler Gesundheitswesens hat für großes Aufsehen gesorgt. Laut Einschätzung des Statistikinstituts Gimbe steht das Südtiroler Gesundheitswesen in vielen Bereichen schlechter da als so manch süditalienische Provinz.

„Anstatt sich jedoch ernsthaft mit dem Inhalt der schlechten Beurteilung auseinanderzusetzen und Schwachstellen zu beseitigen, verstricken sich der Landeshauptmann und der Generaldirektor in Ausreden von einer vermeintlich fehlenden Datenweitergabe und haben sogar die Unverschämtheit, der Bevölkerung die Schuld in die Schuhe zu schieben, weil diese angeblich zu wenig impfbereit sei. Kein Wunder, dass bei so einer fehlgeleiteten Führung das Südtiroler Gesundheitswesen schlecht dasteht“, schreibt der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, am Donnerstag in einer Aussendung.

Die Mitarbeiter im Südtiroler Gesundheitswesen treffe gewiss keine Schuld. „Trotz schlechter Bezahlung, schlechten Arbeitsbedingungen und einer geringen Wertschätzung, leisten Ärzte und Pflegekräfte täglich ihr Bestes und sind mit viel persönlichem Einsatz für die Patienten da“, so Knoll.

Vielmehr kranke das Südtiroler Gesundheitswesen an einer„inkompetenten Führung“, die bereits in der Coronakrise völlig überfordert gewesen sei und wertvolle Mitarbeiter vergrault habe.

„Dass der Landeshauptmann geglaubt hat, das Gesundheitsressort ― nach dem Rausschmiss von Widmann ― so einfach nebenbei führen zu können, erweist sich nun als schwere Fehlentscheidung. Das zeigen auch die Zahlen der Volksanwaltschaft: Im vergangenen Jahr betrafen 19 Prozent der Beschwerden bei der Volksanwaltschaft Leistungen des Sanitätsbetriebs“, so die STF.

Als Maßstab für die Qualität des Südtiroler Gesundheitswesens dürften nicht italienische Richtlinien gelten, zumal sich Südtirol ― wenn schon ― mit den besten im Norden und nicht mit Italien vergleichen sollte.

Sven Knoll abschließend:

„Die Baustellen und Fehlentwicklungen im Südtiroler Gesundheitswesen sind jedoch eklatant und können nicht einfach schöngeredet werden. Die Abwanderung der fähigen Ärzte und Pflegekräfte, die viel zu langen Wartezeiten für Patienten, die ausufernde Bürokratie, die fehlende Zweisprachigkeit, die chaotischen Zustände in der Verwaltung, u.v.m., all das sind hausgemachte Probleme des Südtiroler Gesundheitswesens, die es endlich zu lösen gilt. Weniger Ausreden und mehr Kompetenz sind daher nun gefragt.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (20)

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  • rumer

    Kompatscher wäre als Gemeindesekretär von Völs am Schlern eine sehr gute Besetzung.

  • pingoballino1955

    Bin kein STF Fan,aber bezüglich Sanitätsmisere,Verleugnen und Verdrehungen der Probleme und der Frechheit dem Volk noch Sand und Dummheit in die Augen zu streuen,da bin ich einverstanden.

  • prof

    Da Sven Knoll auch von Abwanderung spricht,wäre es auch höchste Zeit,daß er selbst in sein Heimatland abwandert.

  • etti

    Svenny, wieso bleibsch du net endlich draußen wenn schun olls soffl guat isch, wor selber 4 Munat in Kronkenhaus, konn lai sogen das kaum a so a nettes,kompetentes und hilfsbereites Personal gsegen hon, also wos soll des gonze schlecht Gerede do

  • etti

    Knolle bleib bitte hinter dem Brenner

  • andreas

    Aber bitte, wer auch nur ein klein wenig vom Machtgerangel der Koryphäen in Weiß eine Ahnung hat, würde das Führungspersonal nicht als unschuldig hinstellen.
    Eine Mimose ist herrlich gegen deren Empfindlichkeiten und gegen die Primare etwas durchzusetzen, tut sich kein normaler Mensch an.

    Knoll hat von der Arbeitswelt anscheinend nicht wirklich Ahnung.
    Wobei interessant wäre, wie weit die Staatsanwaltschaft mit den Ermittlungen gegen ihn ist.

  • andreas1234567

    Hallo nach Südtirol,

    hier machen die Eiferer um ein autonomes Südtirol leider einen schlechten Job und ziehen nicht gegen das Institut/Stiftung/Forschungsanstalt GIMBE grundsätzlich zu Felde.

    Ich hätte zum Beispiel die konkrete Frage warum der letzte Finanzierungsbericht aus dem Jahre 2019 datiert.

    https://www.gimbe.org/pagine/370/it/fonti-di-finanziamento

    Die titulieren sich selbst als von staatlichen Geldern unabhängig und da muss die Frage erlaubt sein wer finanziert deren Forscherei mit dem augenfälligem Niederschreiben von Südtirol.
    Im Moment bin ich extrem misstrauisch, da fehlen die Finanzierungsberichte von 2020 und 2021 sicher unentschuldigt und für 2022 muss man langsam Säumigkeit feststellen.

    Ich bin etwas belustigt wie bekennende Nationaltiroler einem Ball hinterherhecheln der von einer ungeklärt finanziertem italienischem Institut/Stiftung/Forschungsanstalt geworfen wird..
    Deren Gründer und derzeitiger Präsident, ein gewisser Nino Cartabellotta, war übrigens glühender Verfechter einer Impfpflicht und hat diese aggressiv und wortreich in allen möglichen italienischen Fernsehauftritten gefordert.
    Das erklärt eine gewisse Abneigung gegen die Südtiroler die sich dem Diktat zahlreich und spätestens mit der vierten Spritzrunde nahezu komplett verweigert haben.
    Darum wäre die Finanzierung der Jahre 2020 bis 2022 interessant, bis dahin würde ich die Aussendungen von GIMBE über Südtirol mit Vorsicht geniessen oder wegen der ungeklärten Finanzierung einfach ignorieren.

    Auf Wiedersehen in Südtirol

    • snakeplisskien

      Für die negative Beurteilung seitens der hier Anwesenden und seitens des „einfachen“ Sanitätspersonals braucht es sicherlich kein GIMBE. Die miserable Situation des Sanitätsbetriebes ist nämlich Fakt.

      • andreas1234567

        Hallo @snakeplisskien

        das stell ich gar nicht in Abrede, selbst höre ich immer wieder wenn es drängt „geht man lieber nach Obermais und zahlt es eben selbst“. Da muss wohl eine Privatklinik sein..

        Es geht darum ein obskurer Verein (kann man wohl so sagen wenn die Finanzierung seit 2020 nicht mehr offengelegt wird) mit einem Impfpflichtfanatiker an der Spitze fällt seit 2020 damit auf Südtirol in Grund und Boden zu forschen, ich halte das für eine Retourkutsche weil selbst in den fanatischsten Zeiten 20% der Südtiroler „nein“ gesagt haben zu der Spritze der Nächstenliebe und Solidarität.
        Damit haben sie sich als Provinz der Verschwörungstheoretiker, Rückständigen und Covidioten qualifiziert, das ging durch die Presse in I, D und A.
        GIMBE war hier Brennholz und Feuerzeug für alle die in diesem Kollektivwahn so ziemlich alles in den Ofen geworfen haben was eigentlich an Grundrechten seit bis dahin 75 Jahren unantastbare Gültigkeit hatte.

        Recht auf körperliche Unversehrtheit
        Reisefreiheit (Freizügigkeit)
        Versammlungsfreiheit
        Meinungsfreiheit
        Recht auf Bildung
        Datenschutz
        Altersdiskriminierung (was sonst ist eine Impfpflicht Ü50?)
        Gewerbefreiheit

        Es gibt sicher fachlich kompetente Organisationen/Fachleute die Südtirols Sanität fair und zutreffend beurteilen können aber die GIMBE gehört meiner Meinung nach sicherlich nicht dazu

        Auf Wiedersehen in Südtirol

  • olle3xgscheid

    Ich bin da voll bei @andreas

    Ich bin der letzte einen LH zu verteidigen , aber bei dem Thema schon.
    Wieviel Primare, Oberärztzte und Chefärtzte haben und bezahlen wir monatlich fürstlich , sehr fürstlich!!
    Für dieses Gehalt erhoffe ich mir Höchstleistungen oder zumindest Höchsteinsatz. Es liegt an Ihnen dass der Laden läuft und sollte auch deren Anspruch sein ,ansonsten sind klar gesagt unfähig!
    Und das ist deren Arbeit nicht des LH’es
    Diesen Anspruch haben diese Herren auch an deren Nobelkarrossen, Hideway’s, bei * Restaurant’s , Nobelstätten-Urlaube usw.

    • meintag

      Da das Krankenhaus erwähnt wurde. Der 3. Stock wurde wegen Personalmangel geschlossen. Bekommt der Primar der inneren Medizin welche auch den 1.Stock beinhaltet dabei nur mehr die Hälfte seines Salärs?

    • snakeplisskien

      @olle3xgscheid

      „Wieviel Primare, Oberärzte und Chefärzte haben und bezahlen wir monatlich fürstlich , sehr fürstlich!!“

      Da würde ich auch aber auch die Bezirksdirektoren hinzufügen, die teils seit Jahrzehnten diesen gut dotierten Posten innehaben, obwohl sie wohl auch ihren Beitrag zur aktuellen Situation geleistet haben.

  • semperoper

    Seit wann achtet der gute Sven darauf, was irgendein italienisches Institut herausgibt?

    • heracleummantegazziani

      Der ist gut!
      Ich denke er würde sogar die Neofaschisten von Forza Nuova und Casapound zitieren, wenn er damit Kompatscher ans Bein pinkeln könnte. Er sucht verzweifelt nach Argumenten um vor Gericht sagen zu können, seht her welch schlechter Mensch, und um damit seine Verleumdung zu rechtfertigen.

  • dn

    Ziel muss es sein, genug Ärzte und Pflegepersonal auch in Zukunft zu bekommen.

  • snakeplisskien

    @olle3xgscheid

    „Wieviel Primare, Oberärzte und Chefärzte haben und bezahlen wir monatlich fürstlich , sehr fürstlich!!“

    Da würde ich auch aber auch die Bezirksdirektoren hinzufügen, die teils seit Jahrzehnten diesen gut dotierten Posten innehaben, obwohl sie wohl auch ihren Beitrag zur aktuellen Situation geleistet haben.

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