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„Bin sehr enttäuscht“

Der Begehrensantrag zur Anpassung der Elternzeit in der Privatwirtschaft an jene des öffentlichen Dienstes wurde im  Regionalrat mit den Stimmen der SVP-Lega Mehrheit abgelehnt.

Mit dem Vorschlag sollte die italienische Regierung aufgefordert werden, gesetzlich aktiv zu werden, um die Elternzeiten gleichzustellen.

Maria Elisabeth Rieder, Landtagsabgeordnete des Team K, ist verärgert über den Ausgang der Abstimmung.

“Vertreter:innen der Mehrheit betonen immer die Wichtigkeit der  Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Obwohl die Angleichung der Eltenzeiten  auch von SVP-Vertreterinnen als wichtiges Ziel  immer wieder angekündigt wurde, stimmte die SVP-Lega im Regionalrat jetzt dagegen, darüber bin ich sehr enttäuscht“, sagt Maria Elisabeth Rieder zum Ergebnis der Abstimmung.

Als Arbeitnehmer:in in der Privatwirtschaft oder im öffentlichen Dienst angestellt zu sein, bedeutet in vielen Bereichen eine große Ungleichheit.

Dies gilt insbesondere beim Thema Elternzeit und Wartestände aus Erziehungsgründen. Neben der obligatorischen Mutterschaft können Frauen in der Privatwirtschaft zusätzlich sechs Monate Elternzeit zu 30% Besoldung inklusive Rentenbeiträgen und Sozialabgaben beanspruchen. Allerdings gilt die Besoldung und die Einzahlung dieser  Beiträge nur für sechs Monate, so Rieder.

Öffentlich Bedienstete, die über den Bereichsübergreifenden Kollektivvertrag (BüKV) bezahlt werden, werden besser behandelt. So steht ihnen neben der obligatorischen Mutterschaft für jedes Kind noch eine zusätzliche Elternzeit von maximal elf Monaten zu, erklärt die Team K-Politikerin.

Die Besoldung erfolgt hier im Ausmaß von 30% für maximal 8 Monate. Außerdem haben öffentliche Bedienstete die Möglichkeit, einen Wartestand für weitere zwei Jahre zu beanspruchen. Während dieser Zeit werden für sie die gesamten Pensionsbeiträge eingezahlt. Im Privatbereich ist es derzeit so, dass viele Frauen, die länger zu Hause bleiben wollen, im Einvernehmen mit dem Arbeitgeber kündigen, um die Arbeitslosenunterstützung zu nutzen.

„Um diese ungünstige Situation zu verändern, wäre eine Angleichung der Elternzeiten der im Privatsektor Angestellten an jene des öffentlichen Dienstes notwendig, diese wäre ein Schritt in diese Richtung gewesen, leider wurde er nicht gegangen”, sagt María Elisabeth Rieder abschließend.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (10)

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  • 2xnachgedacht

    bin nicht enttäuscht…man weiß ja schon vor den wahlen, daß evtl. nur eine andere metzgerei die schlachtungen vornimmt. auf italienisch… in ungefähr: non cambia nulla.

  • leser

    Naja liebe Frau rieder
    Die armen Öffis sind ja eh schon geschunden genug

    Vor nicht allzulange Zeit mussten sie nach durchschnittlich 16 Jahren Arbeitszeit mit 39 Jahren in Pension gehen
    Das war noch hart
    Es gibt heute noch 50% der ehemaligen Lehrer, postangestellten carabiniere usw. Due bereit schon doppelt so lange in Pension sind wie sie arbeitsjahre gelebt haben

    Aber dich wirds auch trösten, kriegt eine üppige Ausbesserung und wahrscheinlich eine rentenvorschuss

    Und da kommt noch dazu das es im Herbst noch ein paar Anbeter für die gibt die dich wieder in den landtag wählen
    Schaumschlägerei zählt sich also aus

  • romy1988

    Gut so, denn wenn es in der Privatwirtschaft so sein würde wie im öffentlichen Dienst, wären Frauen mehr bei ihren Kindern als bei der Arbeit. Außerdem wollen viele Frauen gar nicht 3 Jahre für die Kindererziehung Zuhause bleiben.

  • dn

    Öffis werden dafür schlechter bezahlt, und jede Frau kann auch eine Öffistelle besetzen.

  • tirolersepp

    Gut so wie es derzeit läuft !

    Kinderfeindliche Arbeitsstellen und schlecht bezahlte Jobs gehen den Bach hinunter!!!!!

  • kitt

    Schlimm dass frau rieder bei so wichtigen entscheidungen immer von der svp negatives bekommt. So eine ungerechtigkeit, mit 9 monaten das kind verlassen müssen statt mit 3. Und doch jammern die öffent.mehr

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