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Bald gibt’s Oscars 

Cate Blanchett in „Tár“, oscarnominiert

Das Prädikat „nicht verpassen“ gilt am Wochenende und in den nächsten Tagen für gar einige Filme. Bereits heute Samstag gilt es für „Angst essen Seele auf“ (10.30h).

von Renate Mumelter

Zunächst schicke ich ein paar Gedanken zu Werner Masten, den Regisseur und Drehbuchautor aus Meran – „Das Glück beim Händewaschen“, „Die Walsche“, „Die Piefke-Saga“ (4. Teil), „Liebling Kreuzberg“ undundund -. Er hat das Filmemachen wieder nach Südtirol gebracht und zeigte immer einen unverwechselbaren Stil. Im Jänner ist Masten verstorben. 

Tár

von Todd Field (oscarnominiert) dauert 158 Minuten, aber das macht nichts, denn die sind keine Qual sondern ein Genuss. Cate Blanchett spielt die erfolgreiche Dirigentin Lydia Tár, Nina Hoss eine Violinistin und ihre Frau. Es geht um Musik und es geht um die Leidenschaft dafür, es geht aber auch um Fragen der Macht. 

Das Besondere an „Tár“ ist, dass es zwar ein Geschehen gibt aber keine plakative Geschichte. Das Erstaunliche an „Tár“ ist, dass das Zusehen nie fad wird. Das liegt an den starken Kinobildern von Florian Hoffmeister (oscarnominiert), am unsichtbaren Schnitt von Monika Willi (oscarnominiert) und am umwerfenden Spiel von Cate Blanchett (oscarnominiert). 

Die Innsbruckerin Monika Willi hat viele der Haneke-Filme geschnitten (u.a. Die Klavierspielerin, Das weiße Band, Liebe) aber auch „Styx“ von Florian Fischer oder „Rimini“ von Ulrich Seidl. Sie arbeitete viel mit Michael Glawogger. Dessen letzten Film „Untitled“ stellte sie nach seinem Tod fertig. Die Daumen dürfen gedrückt werden. 

Ein Tipp noch: „Tár“ ist ein wortreicher Film, deshalb sollten die Englischkenntnisse für die OmU-Fassung gut sein, sonst kann der Blick nicht in den Bildern und auf Cate Blanchett bleiben. 

Laura Poitras

hat gewann mit ihrem Dokumentarfilm „All the Beauty an the Bloodshed“ bereits den Goldenen Löwen in Venedig, einem Festival, das den Unterschied zwischen den Filmgenres aufgehoben hat. Jetzt ist ihr Film für die Oscars im Bereich Dokumentarfilm nominiert. 

Erzählt wird die unter vielen Aspekten spannende und aufschlussreiche Geschichte der Fotografin Nan Goldin, die sich nicht nur als Fotografin durchsetzte sondern auch als Aktivistin. Sie rief eine Bewegung gegen die Kunstmäzene Sackler ins Leben, die mit einer Pharmafirma verbandelt waren. Diese hatte durch Verharmlosung eines Opioids Abhängigkeiten und Tote verursacht. 

In ihren Bildern hielt Goldin ihr Leben und das Leben und Sterben ihrer Freunde mit der Kamera fest. Sie dokumentierte körperliche Misshandlungen, AIDS-Erkrankungen und die Folgen von Drogenmissbrauch. Ihren künstlerischen Durchbruch hatte sie zu Beginn der 1980er Jahre mit der Diaschau „The Ballad of Sexual Dependency“. Zu sehen ist der Film nur am Mittwoch bei „Female Views“ im Filmclub. 

Oscarnominiert ist übrigens auch Daniel Rohers „Nawalny“, ein Film, der durch die Entwicklungen im Putin-Land traurige Aktualität hat. Im Filmclub war er bereits zu sehen.

Was es sonst noch gibt

Maria Schraders „She Said“ war lange Zeit für die Oscars im Gespräch. Zur Nominierung kams nicht, er bleibt aber sehenswert (Filmtreff Kaltern, SA, SO, Ballhaus Neumarkt DI, Kulturhaus Schlanders MI ).

Die Literatur kommt am Dienstag mit dem Kunstkollektiv Wu Ming und „A noi rimane il mondo“ in den Filmclub. 

Der mehrfach oscarnominierte „Banshees of Inisherin“ ist derzeit in den Plex-Kinos zu sehen. In den Filmclub wird er auch noch kommen, heißt es. 

Im Brixner Astra gibt es nur am Montag Fritz Langs legendären „M – eine Stadt sucht einen Mörder“ (1931).

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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