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„Wer hätte das gedacht?“

Der freiheitliche Ehrenobmann Pius Leitner wundert sich, dass sich die SVP mit Giorgia Meloni an einen Tisch setzt.

Pius Leitner versteht die Welt nicht mehr:

„Wer hätte das gedacht? Die SVP setzt sich gerade mit jener Frau an einen Tisch, die vor den letzten Parlamentswahlen noch als der apokalyptische Reiter für Südtirol dargestellt wurde, sollte sie Ministerpräsidentin werden. Giorgia Meloni ist 100 Tage nach ihrem Amtsantritt kein Gespenst mehr“, schreibt der Ex-Landtagsabgeordnete und Ehrenobmann der Freiheitlichen in einer Aussendung.

Jeder politisch denkende Mensch wisse dass die Weltuntergangsstimmung lediglich dazu diente, ein weiteres Mal die Südtiroler Wählerschaft bei der Stange zu halten. Leitner weiter: „Haben wir nicht eine international abgesicherte Autonomie, noch dazu die weltbeste? Haben wir nicht eine Schutzmacht? Kann die Ministerpräsidentin eines Gründungsstaates der EU, der zudem die Menschenrechtspakte und einschlägige Verträge zum Schutz von Minderheiten unterzeichnet und ratifiziert hat, einseitig Südtirols Autonomie aushebeln? Kann sie natürlich nicht!“

Niemand könne etwas gegen die Einrichtung eines Arbeitstisches zwischen Regierungsvertretern des Staates und des Landes haben. Ein solcher habe jedoch keinen institutionellen Rahmen. Regierungen kommen und gehen und „verba volant“.

Wenn es um die Verabschiedung von Durchführungsbestimmungen zum Autonomiestatut gehe, seien die Sechser- bzw. die Zwölferkommission zuständig.

Für die Weiterentwicklung der Autonomie sehe eine Paketmaßnahme die 137er Kommission vor. „Diese wurde bisher wenig bis gar nicht beachtet. Zweimal wurde sie zwar ernannt, operativ tätig wurde sie nie. Die Befassung mit den Ergebnissen des Autonomiekonvents wäre naheliegend“, so Pius Leitner.

Der nun in Aussicht gestellte Arbeitstisch habe das Ziel, eine Norm auszuarbeiten, die Südtirol künftig vor der Aushöhlung der Autonomie durch Urteile des Verfassungsgerichtshofes schützen soll. „So weit, so gut; dafür braucht es jedoch eine Änderung des Autonomiestatuts“, so Leitner.

Als Ironie des Schicksals bezeichnet Leitner den Umstand, dass die SVP darüber klage, dass Südtirol durch die Verfassungsreform des Jahres 2001 Zuständigkeiten verloren hat (Landschaftsschutz, Raumordnung, Personal, Vergaberecht, Jagd usw.). „Sie verschweigt aber gerne, dass sie die Südtiroler seinerzeit ausdrücklich aufgerufen hat, genau für diese Verfassungsreform zu stimmen“, so der F-Ehrenobmann abschließend.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (5)

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  • artimar

    Die Sympathie manch Blauer für die national-faschistischen Brüder ist bekannt. Umso mehr wundert schon, dass er gleichzeitig meint, der LH und OB sollten erst gar nicht mit der it. Regierungschefin über dieses Sachthema reden. Auch wenn das Ergebnis des Gesprächs, was Leitner zu recht anmerkt und befürchtet, substanzlos bleiben wird. Aber was ist denn die Alternative?
    Die Stärke der SVP besteht seit 1945 ja in ihrem Status die einzig staatlich anerkannte Vertreterin der deutschen Bevölkerung in Italien zu sein. Dass die SVP und Österreich weder imstande waren die eh nur sehr wenig verankerterten Schutzbestimmungen des Gruber-De-Gasperi-Abkommens von 1946 bis heute umzusetzen und international zu monitorieren ist bekannt. Wir haben Deutsch als reine Hilfssprache statt völkerrechtlich völliger Gleichstellung des Deutschen mit dem Italienischen und amtlich nur italienische Orts- und Flurnamen.

  • romy1988

    Warum nicht? Meloni macht ihre Arbeit bisher gut, viele sind überrascht. Warum zeigt sich Leitner so urplötzlich in der Zeitung? Das überrascht manch einen noch mehr. Oder ist durch sein plötzliches Erscheinen die Wahlwerbung der Freiheitlichen bereits in vollem Gange?

    • heracleummantegazziani

      Was macht sie? Sie scheinen wohl zu übersehen, dass sie einen Bock nach dem anderen schießt!

      • leser

        Dann erzähl mal welchen sie schiesst
        Ich dachte immer wenn man nicht viel macht kann man auch nicht viel Fehler machen
        Also ich erlebe das so bei den Beobachtungen
        Ausser dass man die strassenverkehrsordnung spürbar gestrafft hat und dass man steuerbonbons gekürzt hat habe ich noch nichts nennenswertes feststellen können

  • leser

    Louis leitner scheint sich erholt zu haben von seinem absetztrauma
    Und lässt sich vor die zusammengesetzten hetzpresseberichte seines Schreiberlinge in der Zentrale spannen
    Nur
    Viel nützen wird der Fpartei auch nicht,

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