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„Es hat mich gecatcht“

Foto: Vincenz Vorderwülbeck

Die Newcomerin Alena von Aufschnaiter will als Schauspielerin durchstarten. Im Interview erklärt die 30-Järhige, warum sie Biologie gegen Schauspielerei eingetauscht hat – und in welcher Serie sie unbedingt mitspielen möchte. 

Tageszeitung: Alena, es ist der Traum vieler junger Mädchen und Buben, einmal auf der großen Leinwand zu sehen zu sein. Wie schwer ist es im Filmgeschäft Fuß zu fassen? 

Alena von Aufschnaiter: Es ist sicher nicht ohne, weil man der Welt erst einmal zeigen muss, dass man da ist (lacht). Aber das ist eine wirklich schöne Herausforderung und wenn man ehrgeizig ist, immer dran bleibt und gute Kontakte knüpft, ist viel möglich.

Wollten Sie schon immer Schauspielerin werden? 

Ich würde sagen, dass dieser Traum mit der Zeit gereift ist. Als Kind habe ich es geliebt, Serien zu schauen und sobald die Fernsehzeit vorbei war, habe ich mich zu meinem Großonkel geschlichen und dort heimlich weitergeschaut. Irgendwie habe ich es also schon immer gespürt, und als ich dann das Biologie-Studium in München begonnen habe, habe ich einfach gesehen, dass es viel theoretischer war als in der Fachoberschule für Landwirtschaft. Und beim Schauspiel war es einfach so, dass ich mir vorstellen konnte, diesen Beruf mein ganzes Leben lang auszuüben. Deswegen habe ich erst einen Kurs an der Volkshochschule in München besucht und mich dann bei der Schauspielschule beworben – und dann war ich zwei Wochen später plötzlich Schauspielstudentin.

Braucht man als Schauspielerin heutzutage eine gute Ausbildung? Oder werden viele Stars immer noch auf der Straße entdeckt? 

Ausnahmen bestätigen die Regel und es gibt für Film und Fernsehen sicher auch viele Entdeckungen auf der Straße. Aber meiner Meinung nach braucht es eine Ausbildung, weil man sonst u. a. an gewisse Jobs einfach nicht rankommt, vor allem beim Theater.

Sie haben bereits in beliebten Serien wie „Die Rosenheim Cops“ und „Watzmann ermittelt“ mitgespielt. Finden Sie TV-Produktionen spannender als die Theaterbühne?

Ich finde eigentlich beide Schienen interessant, weil es zwei wirklich unterschiedliche Bereiche sind. Während man beim Theater vor einer Aufführung mehrere Wochen probt und dann eigentlich immer live spielt und somit jeden Abend ein direktes Feedback vom Publikum bekommt und diesen Live-Moment erleben kann, bereitet man bei kleineren Filmrollen diese meist selbst oder mit Schauspielcoaches vor. Bei größeren Rollen und Produktionen hat man aber auch vorher Proben und erarbeitet viel mit der Regie und seinen Coaches – vor allem, wenn es um Kampfszenen oder Choreografien geht. Beim Film muss man aber oft 1-2 Jahre warten bis man das Resultat sieht, im Unterschied zum Theater.

Gibt es laufend neue Angebote – sei es Film oder Theater – oder ist es doch relativ schwierig, gute Produktionen zu finden? 

Es wird eigentlich wirklich viel gemacht und es gibt auch gute Produktionen auf dem deutschen Filmmarkt. Und ich muss schon sagen, dass ich auch ein Fan von eben diesen deutschen Produktionen bin (lacht).

Was war für Sie die bisher spannendste Produktion? 

Das war unter anderem „Watzmann ermittelt“, dort durfte ich eine Falknerin spielen und das war wirklich cool, weil ich direkt mit den Tieren arbeiten konnte.

Haben Sie auch eine Rolle, die Sie besonders reizen würde? 

Ich würde definitiv gerne einmal eine Ermittlerin oder Kommissarin spielen, aber mich würden auch historische Filme reizen, mit den Kleidern und dem besonderen Set.

Geboren und aufgewachsen sind Sie in München, Ihre Jugendzeit haben Sie in Südtirol verbracht. Jetzt haben Sie Ihren Lebensmittelpunkt wieder in die bayerische Landeshauptstadt verlegt – weil es ein guter Platz für Schauspieler ist? 

Ich finde schon. Es heißt ja oft, dass man als Schauspieler nach Berlin muss, weil dort einfach noch mehr gedreht wird, aber ich sehe auch München als Filmstadt. Es gibt viele coole Produktionen und Projekte. Zudem ist man ja sowieso immer ein bisschen flexibel und wenn man für eine Produktion gebucht wird, kann man immer noch verreisen.

Sie haben sich selbst als Fan deutscher Produktionen beschrieben. Würde es Sie trotzdem reizen einmal in einer großen Hollywood-Produktion mitzuspielen? 

Absolut, wenn sich die Gelegenheit und Chance bieten würde, würde ich sicher nicht Nein sagen (lacht). Aber ich würde jetzt nicht nach L.A. ziehen, um dort ein Schauspielstar zu werden.

Was sind Ihre nächsten Ziele? 

Ich hoffe, dass es noch weitere Serien im Stil von „Skyline“ oder „Beat“ gibt, die ich wirklich gelungen finde. Sehr gut gefällt mir zudem „Nord bei Nordwest“, eine deutsche Krimi-Reihe in der ARD, in der ich gerne mal mitspielen würde. Cool wäre natürlich, wenn es mit dem Bergdoktor klappt, denn diese Serie war Auslöser für meine Entscheidung, Schauspielerin zu werden.

Warum genau der Bergdoktor? 

Während meines Biologie-Studiums gab es eine Phase, in der ich nicht wusste, ob es wirklich das Richtige für mich ist. Durch Zufall bin ich auf eine Folge des Bergdoktors gestoßen und die hat mich „gecatcht“. Ich habe am Handy alle Staffeln „gesuchtet“, ich war eine Woche lang in die Berdoktor-Welt abgetaucht. Die Serie hat mir ein unglaublich gutes Gefühl gegeben und da wurde mir klar, dass ich genau das machen will (lacht).

Interview: Lisi Lang

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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