Du befindest dich hier: Home » Kultur » Giuliano Cramerotti

Giuliano Cramerotti

Der Trientner Gitarrist Giuliano Cramerotti und das Krambriz-Quartet stellen heute in der Laurin Bar ihre jüngste Veröffentlichung „Tokyo“ vor, die beim Label Barnum erschienen ist. Ein moderner und zeitgenossischer Jazz mit lateinamerikanischen Einflussen, der neben Eigenkompositionen auch einige Hommagen an internationale Musiker enthalten.

Der Trentiner Jazzmusiker Giuliano Cramerotti (Gitarre), der auf eine jahrzehntelange Karriere zurückblicken kann, präsentiert sich in diesem „Tokio“ mit einem Quartett, das durch die Partner Alessandro Bianchini (Vibraphon und Marimba), Fabrizio Larentis (Kontrabass) und Gianlorenzo Imbriaco (Schlagzeug) ergänzt wird. Der Gesamteindruck ist der eines Werks, das von einer modernen und frischen Lesart traditioneller Jazz-Idiome profitiert; dies, zusammen mit der offensichtlichen Harmonie der Instrumentalisten, ermöglicht eine direkte Kommunikation, die auch Nicht-Spezialisten zugutekommt. Die Stücke haben eine klare Struktur, das Thema kehrt regelmäßig wieder und wird durch eine starke melodische Sensibilität verstärkt, die durch den hervorragenden Beitrag von Bianchini hervorgehoben wird, dessen Idiophone als Cramerottis authentisches Alter Ego mit fließenden und spontanen Dialogen wirken.

In der Tat ist die Komposition sowohl hinsichtlich der harmonischen Mittel als auch der stilistischen Einflüsse aufmerksam, differenziert und lebendig. Sie reichen von Kessel-artigem Gitarrenspiel bis zu Latin Clave, von der Hommage an die Milonga bis zur rhythmischen Klarheit von Chick Corea (die Hommage an den berühmten Pianisten in Windows glänzt in diesem Sinne), von kammermusikalischem Swing bis zu ungeraden Taktarten, alles mit äußerster Natürlichkeit.

Das Hauptmerkmal besteht nach Ansicht des Verfassers in der Kompaktheit der Mischung und in der großen Präzision der Ausführung, die sich genau mit der Spontaneität verbindet; ein klarer Beweis für die tiefe Beherrschung des Genres durch die Künstler, die den Zuhörern ein brillantes Werk bieten, das für alle offen ist, ohne sich auf die Popularisierung zu beschränken.

Mit Ausnahme der Milonga Gis von Carlos Aguirre und der Windows von Corea stammen alle anderen Kompositionen von Giuliano, der sich als Künstler mit festen Wurzeln erweist.

Ein weiterer wertvoller Mosaikstein im bunten Mosaik des Barnum-Plattenlabels, einer der interessantesten Realitäten in der nationalen Independent-Szene. (Aus einer Rezension von Vittorio Formenti)

Termin: 3. Februar um 21.30 Uhr in der Laurin Bar, Bozen

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentar abgeben

Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.

2024 ® © Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH/Srl Impressum | Privacy Policy | Netiquette & Nutzerbedingungen | AGB | Privacy-Einstellungen

Nach oben scrollen