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Angriff auf Matteotti

Unbekannte haben am Matteottiplatz Wände mit Parolen beschmiert, die der Bürgermeister als „unbegreiflich“ bezeichnet.

„Der Vandalenakt am Matteottiplatz ist unbegreiflich“.

Das sagt Bozens Bürgermeister Renzo Caramaschi in einer ersten Stellungnahme über Schriften, die von Unbekannten auf eine Mauer am Matteottiplatz gesprüht wurden.

Die Handschrift der Parolen ist eindeutig faschistisch und dürfte Fans des Hockey Club Bozen stammen.

Die schwerwiegendste davon: „Matteotti zigomi rotti“. Also ein Jochbeinbruch für den Namensgeber des Platzes, dem von Faschisten ermordeten sozialistischen Abgeordneten Giacomo Matteotti. Er hatte den Faschisten Wahlbetrug vorgeworfen und wurde von ihnen am 10. Juni 1924 entführt und mit einer Feile erstochen.

Auf einer Wellblech-Verkleidung heißt es nationalistisch: „Bolzano é la mia città, l`Italia la mia patria“. Auf einer anderen Fläche steht sinngemäß: Ultras Bozen, Schärpe am Hals, Gürtel in der Hand. Die Ankündigung einer Gewalt-Handlung. Gegen wen?

Caramaschi sagt, ihn beunruhige die zeitliche Nähe der Aktion zum Shoah-Tag am 27. Jänner, der auch in Bozen mit einem umfangreichen Gedenkprogramm begangen wird. An die Adresse der Sprüher sagt der Bürgermeister: „Wer Fan einer Mannschaft ist und den Sport unterstützt, unterstützt auch die Demokratie, denn nur in einer freien Gesellschaft, die für alle offen ist, kann sich der Sport entwickeln und entfalten“. Richtige Fans hätten nichts mit den Werten zu tun, die über die Sprüche am Matteottiplatz vermittelt werden. (tom)

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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