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Längere Winterferien?

Foto: AVS/Stefan Steinegger

Die Handelskammern von Trient und Bozen begrüßen den Vorschlag des Trentiner Landesrates Roberto Failoni, dass in den italienischen Schulen zusätzliche Winterferientage eingeführt werden, um den Schüler/innen und Familien Wintersport zu ermöglichen. Dies würde zu weniger Verkehr in den Spitzenzeiten und zu günstigeren Angeboten für Familien führen.

Vor dem Ausbruch der Pandemie erwirtschaftete der Wintertourismus im italienischen Alpenraum eine geschätzte Wertschöpfung zwischen 10 und 12 Milliarden Euro und beschäftigte rund 120.000 Personen.

Auf lokaler Ebene gehört Trentino-Südtirol zu den italienischen Regionen, in denen der Wintertourismus einen sehr großen Beitrag zur lokalen Wirtschaft leistet. Grund dafür ist die Wertschöpfungskette, die von den Beherbergungsbetrieben, der Gastronomie, zur Weinwirtschaft bis hin zu den Sporteinrichtungen und der Kultur reicht.

In Anbetracht dieser Daten haben die Handelskammern von Trient und Bozen den Vorschlag des Landesrates für Handwerk, Handel, Förderung, Sport und Tourismus der Autonomen Provinz Trient Roberto Failoni anlässlich der Eröffnung der jüngsten Ausgabe der BITM, der Veranstaltung über den alpinen Tourismus im naturwissenschaftlichen Museum Muse in Trient, mit Interesse aufgenommen.

Der Landesrat schlug vor, zusätzlich zu den Weihnachtsschulferien weitere Winterferien einzuplanen, wie es in vielen anderen europäischen Ländern bereits üblich ist. Damit soll den Familien und Schüler/innen mehr Flexibilität in der Planung des Winterurlaubs ermöglicht werden.

Der Wintertourismus stellt in Italien eine wirtschaftliche Chance mit einem großen Potenzial dar.

Aufgrund der strengen Einteilung des gesamtstaatlichen Schulkalenders konnte dieses Potenzial jedoch bislang nicht vollends ausgeschöpft werden. Zusätzliche Schulferientage im Winter, die je nach Region in unterschiedlichen Zeiträumen eingeführt werden sollten, würden nicht nur die wichtigsten Winterurlaubsziele in den Hauptreisezeiten verkehrstechnisch entlasten, sondern den Familien auch ermöglichen, ihren Urlaub in wirtschaftlich günstigeren Zeiträumen der Saison zu genießen. Dafür setzt sich die Handelskammer Bozen seit vielen Jahren ein.

Solche Initiativen sind in unserer Region nicht neu: So wurden 2019 in Südtirol im Rahmen einer Zusammenarbeit zwischen Schulen, Beherbergungsbetrieben und Aufstiegsanlagen für Mittelschüler/innen vier Tage Winterferien zu günstigen Preisen angeboten, um die Beziehung der Jugendlichen zum Wintersport zu stärken. Das Angebot umfasste An- und Abreise, Übernachtung und Verpflegung, Unterricht durch Skilehrer/innen und die Tageskarten für die Aufstiegsanlagen.

Die Handelskammerpräsidenten von Trient und Bozen Giovanni Bort und Michl Ebner erklärten dazu: „Eine größere Flexibilität in der Planung des Winterurlaubs ist ein zentraler Aspekt im Hinblick auf die Aufwertung der Wintersaison und zwar nicht nur in unseren Provinzen, sondern in allen italienischen Berggebieten. Dies hätte bedeutende Auswirkungen auf die gesamte italienische Wirtschaft. Wir begrüßen daher die Initiative der Provinz Trient, welche die Ausdehnung des Winterurlaubs auf einen breiteren Zeitraum als die übliche Weihnachtszeit ermöglichen will. Dieser Vorschlag ist nicht nur auf wirtschaftlicher Ebene interessant, sondern hätte auch andere wichtige Vorteile, wie zum Beispiel eine größere Verbreitung der Wintersportarten unter den Jugendlichen mit entsprechend positiven Auswirkungen auf die Gesundheit und die gesellschaftlichen Beziehungen.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (7)

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  • semperoper

    Was für ein unglaublicher Schwachsinn….und dann ist es genau die Wirtschaft, die sich beklagt, dass die Schüler heutzutage „nichts können“.

  • wichtigmacher

    Der Hintergrund für die ganze Aktion ist wohl eher der, dass die, die auf Teufel komm heraus in den „technischen“ Wintertourismus mit mega Aufstiegsanlagen Seilbahnen und Ski-Rambazamba investiert haben langsam verstehen, dass der traditionelle Wintersport, incl. Skifahren in den Alpen aufgrund der Klimaentwicklung wohl mittelfristig buchstäblich Schnee von gestern sein wird – da können auch die ganzen Kaiser der diversen Skiarenas (incl. Weinbergweg) nichts ändern.
    Uns spätestens wenn sich die ganze Kunstschneepanscherei aus Kostengründen nicht mehr lohnt, dann ist aus mit der Maus…..

  • romy1988

    Ich finde die Idee sehr gut, allerdings sollten dadurch die viel zu langen Sommerferien verkürzt werden.

  • hallihallo

    dies ist höchst an der zeit. auch in südtirol haben die kinder immer dann ferien, wenn auf den pisten am meisten los ist, sprich weihnachten, fasching und sonntags. unseren kindern wäre viel geholfen , wenn sie (wie in wien) in der ersten februarwoche ferien hätten. da sind nur halb so viele leute auf der piste als zu fasching. aber die südtiroler halten stur an den faschingsferien fest und jammern dann lieber, daß die pisten so voll sind und gefährlich ist.
    in südtirol wird überhaupt viel gejammert, aber niemand ist für eine änderung bereit.

  • olle3xgscheid

    Soso, havben die Fam. plötzlich nach Inflation, Teuerungen im jeden Bereich, höherer Strompreise usw mehr Geld?
    Da jammert alles waa das Zeug hält und nun läufts….

  • klum

    Ich würde die Schule abschaffen und den Eltern das ganze Jahr frei geben, Das lässt sich mit öffentlichen Beiträgen leicht finanzieren! Und oben drauf gibts dann noch eine Sonderförderung für absolvierten Skiurlaub. Es lebe der Unsinn. Faschingsferien 365 Tage lang.
    Guter Nebeneffekt: die Schulen müssten nicht mehr geheizt werden. —(:-)—

  • ich

    Oha! Die Wirtschaft will bestimmen was die Schule soll und darf. Na bravo!
    So ein Blödsinn!

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