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„Bürokratischer Moloch“

Das Team K will die IDM auflösen. Damit werde Südtirol um 20 Jahre zurückgeworfen, warnen die SVP-Wirtschaftsvertreter.

In den Augen von Paul Köllensperger ist die IDM, die als Dienstleister für die Wirtschaft gegründet wurde, „ein schwerfälliger und ineffizienter Wasserkopf geworden“.

Im September 2016 beschloss die Landesregierung den Zusammenschluss von vier Organisationen (SMG, EOS, BLS und TIS) in einer einzigen Struktur als Wirtschaftsdienstleister, um Kosten durch Personaloptimierung einzusparen und mehr Effizienz und Synergien zu erzielen. Im Dezember 2018 wurden zusätzlich sämtliche Tourismusorganisationen in die IDM integriert. „Doch die IDM funktioniert weiterhin nicht so, wie sie sollte – sie ist ein Moloch, der sich mit seiner hausgemachten Bürokratie selbst im Wege steht“, bemängelt der Team-K-Vorsitzende. Die IDM fungiere mittlerweile als Dienstleister für die Politik, um Projekte wie die Sustainability-Days zu veranstalten, die Millionen an Steuergeldern kosteten, ohne Nutzen für Wirtschaft, Tourismus und Landwirtschaft zu generieren.

Derzeit beschäftigt die IDM mit seinem Tourismus- und Agrarmarketing sowie dem Business Development 196 Personen. Sie verschlingt dafür ein Budget von 56 Millionen Euro, zu dem sich millionenschwere Marketingbudgets gesellen. Die IDM wird als „Sonderbetrieb des Landes und der Handelskammer“ geführt, doch in Bezug auf die Personalverwaltung ist sie ein Hybrid-Betrieb, in dem nicht die gleichen Regeln wie in der Landesverwaltung gelten. Daher fordert das Team K in einem Beschlussantrag, die IDM aufzulösen und die Zuständigkeiten neu aufzuteilen. Für den Tourismus soll die SMG wieder aktiviert werden. Die Export-Aktivitäten und das Agrarmarketing sollen an die Handelskammer gehen, sowie alle mit Innovation verbundenen Projekte im NOI Techpark zusammengefasst werden.

Die SVP-Wirtschaftsvertreter Helmut Tauber und Gert Lanz warnen eindringlich vor einem solchen Schritt: „Das Team K glänzt einmal mehr mit Oberflächlichkeit und ignoriert bewusst oder unbewusst konkrete Fakten“, sagen sie. Gerade durch die aktuelle Struktur sei es der IDM gelungen, Südtirol ganzheitlich zu denken und Synergien zwischen den einzelnen Wirtschaftssektoren zu schaffen, die sich als Erfolgsrezept erwiesen hätten. Beispiele hierfür seien das Restart Südtirol Programm, mit dem die IDM über 450 Millionen Euro Wertschöpfung generiert habe oder die Weiterentwicklung der Regionenmarke Südtirol, die Südtirol als Herkunftsland qualitativer Agrarprodukte bewerbe. „Eine Aufspaltung des Unternehmens würde Südtirol um 20 Jahre zurückwerfen. Um Krisen zu überwinden, Herausforderungen zu meistern und Wohlstand zu sichern, muss man voraus denken und nicht der Zukunft den Rücken kehren“, so Lanz und Tauber. (mat)

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (11)

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  • criticus

    196 Angestellte und ein Budget von 56 Millionen Euro!!!
    Wozu braucht es dann noch eine Handelskammer???

  • franz19

    Wir Idm ist ein reiner Geldschlucker ,das weiss die SVP aber haben Sie schon einmal ein Fehler zugegeben.
    Vieles ist in der IDM neu zu überdenken und sicher muss man einiges einsparen!!! Es werden Millionen Steuergelder verschwendet ohne nachzudenken…Das Geld muss ja irgendwie ausgegeben werden

  • morgenstern

    IDM, Versorgungspostengenerator mit Produktivitätsdefiziten.

  • sepp

    hoi in lanz gibs a no auf den miesstas hören er isch a spezialist bankrott zu giehn

  • leser

    Im usw. Ist eine sehr gute Einrichtung
    Sie ist eine gute Plattform Millionäre e zu schaffen wie wir z.b. einen englischen kennen oder dass vorzeigeunternehmen wie z.b. eine technoalpin ausreichend mit insiderinfos versorgt werden kann und zum Schluss die exportförderexperzen übernommen werden

    • placeboeffekt

      Was sepp von sich gibt , das kann ich als Dialektform identifizieren

      Aber was du von dir gibst, das ist eine Herausforderung sei es in Bezug Syntax, sei es Semantik

      Du solltest bei Deeple als Tester anheuern, um deren Algorithmus zur Verzweiflung zu bringen

  • besserwisser

    Das mit dem bürkoratischen Moloch stimmt sicher. Früher hat es in der Eos, in der SMG, in der BLS Spitzenleute gegeben die geliefert haben …
    Visionäre Entwicklungen sind nicht bekannt, dies können wohl auch die beiden Topwirtschaftsexponenten Tauber und Lanz nicht nachweisen. Statt die Opposition der Oberflächlichkeit zu beschuldigen sollten sie sich vielleicht mal mit der Realität beschäftigen …

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