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„Die Schaufel in die Hand“

Fotos: STF

Die Landesversammlung der Süd-Tiroler Freiheit stand im Zeichen der Tiroler Einheit. Die Bewegung hat 4.700 Mitglieder.

Rot-weiße Fahnen, alt-ehrwürdige Schlossgemäuer und ein volles Haus: Das war die Kulisse für die Landesversammlung der Süd-Tiroler Freiheit. Auf Schloss Maretsch standen die Tiroler Landeseinheit und die aktuellen Entwicklungen in Italien im Vordergrund. Zudem wurde der Hauptausschuss der Bewegung neu gewählt.

Zu Beginn der Versammlung ging das Wort an die Ehrengäste.

Georg Weiß (Schriftführer Bayernpartei), Werner Neubauer (ehemaliger Südtirol-Sprecher der FPÖ), Steven Vergauwen („Flämische Volksbewegung) und Zsolt Szilágyi („Ungarische Volkspartei Siebenbürgens“) bekräftigten in ihren Wortmeldungen das Recht auf Selbstbestimmung. Sie betonten gleichzeitig die gute Zusammenarbeit mit der Süd-Tiroler Freiheit und ihre Verbundenheit mit Südtirol.

Mehr Mitglieder

Stefan Zelger von der Landesleitung der Bewegung blickte auf die Tätigkeit in den vergangenen Monaten zurück. Er ging unter anderem auf zahlreiche Initiativen während der Corona-Pandemie, volkstumspolitische Aktionen und Anträge für ein leistbares Leben ein.

„Während sich viele Menschen das Leben nicht mehr leisten können, leisten sich die ‚Freunde im Edelweiß‘ einen Skandal nach dem anderen“, kritisierte Zelger.

Er wiederholte dabei die Forderung der Süd-Tiroler Freiheit, endlich günstigen Strom an die Südtiroler abzugeben: „Wir produzieren in Südtirol mehr als doppelt so viel Strom als wir verbrauchen und haben fast nichts davon. Dass muss sich ändern!“

Sven Knoll

Zelger konnte außerdem berichten, dass die Bewegung 4.709 Mitglieder zählt. Sie ist damit die mitgliederstärkste Kraft nach der SVP. Die Süd-Tiroler Freiheit konnte in jedem Jahr des 15-jährigen Bestehens Mitglieder dazugewinnen.

Staffelübergabe bei der Jugend

Die Junge Süd-Tiroler Freiheit blickte in Form eines Video auf ihre Tätigkeiten der letzten drei Jahren zurück. Auch die neue Landesjugendleitung, die von nun an von Melanie Mair angeführt wird, wurde vorgestellt.

Anschließend wurde verdienten Mitgliedern gedankt. Allen voran dem bisherigen Landesjugendsprecher Peter Gruber.

Die Junge Süd-Tiroler Freiheit kündigte zudem an, wieder mehr auf Aktionen zu setzen. Dies war in Zeiten von Corona nur in geringem Ausmaß möglich.

Eva Klotz

„Südtirol in die Köpfe“

Hauptredner bei der diesjährigen Landesversammlung waren Nationalrat Peter Wurm, Südtirol Sprecher der FPÖ und Landtagsabgeordnete Gudrun Kofler.

Wurm ging in seiner Rede auf die Zusammenarbeit der geteilten Landesteile ein: „Tirol ist zwischen Nord-, Süd-, und Osttirol de facto dreigeteilt. Diese drei Teile gehören zusammen. Die Südtiroler sollen selbst über ihre Zukunft entscheiden dürfen! Unser Ziel muss sein, gemeinsam stärker zu werden“.

Gudrun Kofler ist Mitglied der Süd-Tiroler Freiheit. Sie wurde kürzlich in den Landtag des Bundeslands Tirol gewählt.

„Ich möchte neben meinem Einsatz für Sicherheit, Frieden, Wohlstand, Familien und ein leistbares Leben für alle Tiroler auch das Bewusstsein für Südtirol wieder in die Köpfe der Menschen in Nord- und Ost-Tirol bringen“, unterstrich Kofler in ihrem Beitrag.

Zudem wolle sie ein anderes Südtirol-Bild vermitteln: „Ich möchte verhindern, dass ÖVP und SVP gemeinsame Schönwetterpolitik auf Schützenfesten machen und die tatsächliche Situation verschweigen. Die Leute in Tirol sollen nicht nur diese Seite der Medaille kennen!“

„Keine Zukunft bei diesem Staat“

„In uns schlägt ein starkes Tiroler Herz und in diesem Herzen brennt das Feuer der Freiheit und das ist unser Antrieb!“, unterstich Landtagsabgeordnete Myriam Atz Tammerle in ihrer Rede. „Nehmen wir selbst die Schaufel in die Hand und arbeiten wir aktiv und kreativ an unserer Befreiung, an einem Leben ohne Angst, an unserer völkerrechtlichen und individuellen Selbstbestimmung, an unserer Unabhängigkeit und verbinden wir Tirol!“

Der Landtagsabgeordnete Sven Knoll betonte in seiner Rede, dass die Süd-Tiroler Freiheit die einzige volkstumspolitische Bewegung sei, die die Unabhängigkeit von Italien konsequent vorantreibe. Dies sei zurzeit wichtiger denn je: „Italien steht kurz davor, eine neofaschistische und Südtirol gegenüber feindlich gesinnte Regierung zu bekommen. Bei so einem Staat gibt es keine Zukunft!“

In dieselbe Kerbe schlug die langjährige Landtagsabgeordnete Eva Klotz:

„In Rom kommen Leute an die Regierung, für die es ‚nur ein Gesetz gibt, und das heißt Italien!‘ Genau das rief vor hundert Jahren der Anführer vom Balkon des Bozner Rathauses, nachdem es von faschistischen Horden gestürmt und besetzt worden war!“

Hauptausschuss neu gewählt

Auf der Landesversammlung wählten die Mitglieder der Süd-Tiroler Freiheit die fünf Vertreter für den Hauptausschuss. Künftig werden Stefan Zelger (Tramin), Andreas Tutzer (Gries/Bozen), Sieglinde Stocker Gander (Prad), Stefan Unterberger (Brixen) und Alexander Wurzer (Bozen) dem Hauptausschuss angehören.

Hinzu kommen die gesetzten Vertreter der Jugend, der Landtagsfraktion und der Bezirke.

Mit dem Absingen der Landeshymne endete die 15. Ordentliche Landesversammlung der Süd-Tiroler Freiheit.

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