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„Überfüssige Polemik“

Manfred Pinzger

Der Hoteliers- und Gastwirteverband (HGV) bezeichnet die Aussagen des ASGB-Vorsitzenden Tony Tschenett, wonach Touristen gratis mit der Gästekarte die öffentlichen Verkehrsmittel und die Museen benutzen können, als falsch.

Richtig sei vielmehr, dass die Gästekarten zur Finanzierung des gesamten Mobilitätsystems wesentlich beitragen.

Dies sei unter anderem auch der Grund, wieso das Land Südtirol weiter auf dieses Modell setzen will.

Der HGV verweist darauf, dass bisher rund 23 Prozent der Gesamteinnahmen in Höhe von 50,2 Millionen Euro in der Mobilität aus den Einnahmen der Gästekarte stammen, obwohl der Anteil an den Entwertungen in den öffentlichen Verkehrsmitteln nur rund 16 Prozent ausmacht.

In den nächsten Jahren werden die Einnahmen aus der Gästekarte für die Mobilität jährlich gesteigert, sodass in vier Jahren mehr als doppelt so viel wie heute in die Mobilität fließen wird, so der HGV in einer Aussendung.

Die Kosten für die Gästekarten hätten bisher ausschließlich die Beherbergungsbetriebe übernommen. „An diesem System wird sich laut Beschluss der Landesregierung auch künftig nichts ändern. Die Kosten der Gästekarte werden weiterhin vom Gastgeber getragen, unabhängig davon, ob und wie oft der Gast die Gästekarte nutzt“, unterstreicht HGV-Präsident Manfred Pinzger.

Wenn mit der Gästekarte ein zusätzlicher Anreiz geschaffen wird, innerhalb Südtirols mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren und damit die Straßen zu entlasten, dann müsste dies auch im Sinne des ASGB sein. „Die angezettelte Polemik des ASGB-Chefs Tschenett bezüglich der von der Landesregierung entschiedenen Einführung einer einheitlichen Gästekarte ist somit überflüssig“, schreibt der HGV abschließend in der Presseaussendung.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (27)

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  • gulli

    Der prozentuelle Vergleich mit dem Anteil der Entwertungen ist relativ, da vielfach Fahrten nicht entwertet werden, vor allem innerstädtisch!
    Unabhängig davon, wieso wird nicht gesagt wie viel ein Gast pro Tag für die Karte bezahlt? Bis jetzt habe ich davon nichts gelesen, somit könnte man sich ungefähr ein Bild machen.

  • gorgo

    Bitte was? Über 30 Millionen Nächtigungen pro Jahr und diese tollen Gästekarten mit unbegrenzt freier Fahrt, kostenlosen Museumseintritten und anderen Ermäßigungen generieren gerade Mal läppische 11 Millionen?

  • sougeatsnet

    Wenn ich mit dem Bus fahre, möchte ich nur wissen, dass Touristen garantiert nicht weniger bezahlen als ich selbst. Ist dies erfüllt , dann ja sonst nein.
    Das Problem ist, das diese Fahrten letztlich vom Steuerzahler finanziert werden und dies kann es nicht sein. Entweder bezahlt die Tourismusbranche die Fahrtkosten und Eintrittskosten zu 100% oder sonst ist dies zu unterlassen. Die Finanzierung der Museen muss auch kostendeckend sein, andernfalls sind diese zu schließen. Es kann nicht sein, dass die Arbeitnehmer all dies bezahlen. Die Touristker drücken sich durch Abschreibungen beim Steuerzahlen.
    Warum ist der HDS da dafür, weil sie Steuergelder bekommen und fast nichts bezahlen.

  • andreas

    Die Einnahmen des öffentlichen Nahverkehrs decken 29% der Kosten in Südtirol, auch wenn die EU 35% verlangt, der Rest ist subventioniert, dies laut Aussage von Alfreider.
    Also kosten die Öffis jährlich ca. 172 Millionen, von welchen ca. 122 Millionen die Steuerzahler aufbringen.
    23% der Kosten wären 11,5 Millionen Euro, welche die Touris beisteuern, das wären dann ca. 6,7 % der effektiven Kosten, sie nutzen die Öffis aber zu 16%.
    Wie die Abrechnung mit den Museen funktioniert, bleibt wohl ein Geheimnis, da man dort die entgangenen Einnahmen berücksichtigen müsste, da ich z.B. annehmen, dass den Ötzi auch ohne Gästekarte viele anschauen würden, was dann 13 Euro je Eintritt wären.

    Wenn Pinzger mit etwas einverstanden ist, ist eigentlich grundsätzlich anzunehmen, dass etwas faul ist.
    Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, dass er sich für die Hoteliere bei Land und Staat für die üppigen Coronabeiträge bedankt hat.
    Und wenn Pinzger von den doppelten Einnahmen mit der Gästekarte spricht, was ca. 23 Millionen wären, würden diese, wenn das Bussystem auch nur um 15% für die Touris ausgebaut würde, die laufenden Kosten jährlich um ca. 25,9 Millionen Euro erhöhen.

    @gulli
    Bei der neuen Karte würden die Hoteliere ca. 55 Cent je Übernachtung zahlen, das wurde publiziert, bei den momentanen Karten im Burggrafenamt ist es ca. das Doppelte.

    • gorgo

      Man müsste die effektiven Nutzungszahlen kennen und mit einem realen Preis verrechnen, um genau zu wissen wie viel Geld dem Land hier jährlich entgeht.
      Ich bin mir ziemlich sicher, die meisten Gäste wären sogar bereit für so eine Karte an die 15-20€ hinzublättern und die Einnahmen durch die effektiven Nutzer wären dabei höher. Nun hat man diese Gästekarten seit Jahren installiert, zurück rudern geht nicht mehr.
      Das mehr Touristen dadurch die Öffis nutzen ist nicht belegbar, das tun Touristen nur, wo es bequem ist, die Rundwanderung zu weit oder wenn sie sich mit dem E-Bike übernommen haben. Wo genau unser aller Vorteil liegt, wenn irgendwelche deutsche Rentner mit ihren Karossen von Eppan nach Meran oder Bruneck grattln um dort dann gratis herumzufahren und gondeln oder Museen zu besuchen, Ermäßigungen auf die Thermen bekommen, erschließt sich mir nicht.

    • gulli

      @ Andreas, wenn Ihre Aussage zutrifft und zukünftig die Karte pro Tag die Hälfte kostet und die Touristen dazu animiert werden sollen vermehrt die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen und somit auch voraussichtlich mehr Busse und Fahrer eingesetzt werden müssen, dann läuft etwas schief.
      Ich bin zwar kein Wirtschaftsprofessor, aber mehr Spesen und gleichzeitig den Preis senken ist eine interessante Kombination!?

      • andreas

        Die Zahlen stimmen, bei einigen Gästekarten war der Tagespreis aber anscheinend höher. Burggrafenamt ist aber das Gebiet mit den meisten Nächtigungen.

        Momentan haben aber nicht alle Tourismusvereine und Hotels die Gästekarte, so wie ich es verstehe, soll sie aber Pflicht werden, was bei ca.32 Millionen Übernachtungen aber auch nicht mal 20 Millionen wären.

        • gorgo

          Eben. Genauso gut könnte man es den Hotelieren überlassen jeden 7ten Gast so eine Südtirol-Rundum Karte aufzuschwatzen, die sich bereits bei einem Tagesausflug rentiert, von mir aus könnten sie fürs schwatzen sogar 2€ behalten und wir wären bereits bei 18 Millionen.

          • hallihallo

            ach andreas, du armer kannst es einfach nicht verstehen.
            wir waren die einzige branche die wegen corona nicht arbeiten durfte, während alle anderen schon. also wenn man uns schon das arbeiten verbietet, dann ist es auch richtig , daß unsere spesen übernommen werden ( also nicht gewinne und kredite).
            und wenn sich jemand in südtirol bedanken muß, weil er geld vom land erhält, dann müssen sich im jahr so ca. 80% der leute bedanken. fragt sich nur bei wem, denn meistens zahlt er ja auch steuern. ich danke dem herrn, wenn er dir ein bischen weitsicht gibt.

  • schwarzesschaf

    Ist der südtiroler ein nörggler ganz einfach so wie früher jede stunde bzw 2 stunden ein bus weil es sich für die 3 einheimischen hänschen ja nicht auszahlt. Man sieht es ja im winter gewisse linien im burggrafenamt am morgen voll wegen schüler und danach leerfahrten bis mittag und dann wieder leerfahrten bis die 3 pendler einsteigen aber immer rumplären rentiert sich das???????

  • annamaria

    In allen anderen Städten sind die vom Gast zu bezahlen. So wie bei uns gibt es das nirgends!! Gratis darf es das nicht geben. Es soll 2, 3, oder 5 Tageskarten für Öffis mit evtl Ermässigungen in Museums wie anderorts geben!!

  • pingoballino1955

    Pinzger hat kein Recht Herrn Tschenett zu kritisieren! Tatsache ist,Zahlen sind nicht korrekt belegbar,denn Papier und Statistik sind „geduldig“ in der Auslegung! Er äussert sich mit keinem Wort,dass Einheimische überall für die ÖFFIS,MUSEEN UND CO. ordentlich zur Kasse gebeten werden und die Touris gratis durch die Gegend schwirren.Für wie naiv haltest du die Südtiroler/innen eigentlich Manfred?
    80 cent pro Tag und Gast,Kinder frei?

  • zeit

    Pinzget rechnet besser,aber mit hilfsmitte ln

  • andreas1234567

    Hallo aus D,

    soll ich mal erzählen was passiert wenn man Zehntausenden Deutschen eine Karte in die Hand drückt die in ganz Südtirol allerlei „Gratisgaben“ offeriert und der Weg dahin ist auch gratis mit den öffentlichen Verkehrsmitteln?

    Es wird ausgenutzt, bis hinter jedem „Geschenk“ ein Haken steht..

    Die öffentlichen Verkehrsmittel sind eh schon gut gestopft, dazu kommen jetzt die Gratisdeutschen, in D gab es drei Monate ein „9-Euro-Ticket für ganz D, unbegrenzt“.
    Die Deutschen waren da komplett schmerzfrei und haben sich mit ihrem Gehorsamkeitslappen im Gesicht wie Brät in eine Wursthaut pressen lassen, war ja fast geschenkt.

    Die meisten deutschen Gäste werden allerdings weiterhin das eigene Fahrzeug nutzen und dann die angefahrenen Städte mit ihrer Vorteilscard abgrasen.

    Lokal waren Vorteilskarten sicher eine feine Sache, insbesondere rabattierte Aufstiegsanlagen haben Familienurlaube gut entlastet und es war sogar ziemlich durchdacht um die Gäste in der Nähe ihrer Dörfer zu halten, aber Südtierolweit ist es schlicht eine Idiotie..

    Auf Wiedersehen in Südtirol

  • gerhard

    Du bist und bleibst ein Depp.
    Glaubt Du, ein einziger Südtiroler findet Dein peinliches Anbiedern gut, Du Nestbeschmutzer!

    • andreas1234567

      Hallo @gerhard,

      einfach mal auf eine beliebige Alm oder Hütte setzen und warten..Es kommt garantiert jede Stunde dutzende Deutsche die ihre „Vorteilskarten“ vorzeigen und fragen „ob sie etwas dafür bekommen“.
      Das ist die Realität..

      Hab jahrelang gedacht die Umfragen in D wo 65-75 % für Merkel, Pflichtimpfung oder noch mehr Kunterbunt sind seien gefälscht,Blödsinn,Lüge.
      Aber die Deutschen sind tatsächlich so blöde..

      Aktuell komme ich gerade frisch aus dem Supermarkt, Gewiss 50 % dort hatten diese elenden Kaffeefiltertüten auf.Freiwillig..

      Mich hält nur noch der hochbezahlte Job in D (chemische Industrie) und wie es ausschaut steuert der vertrottelte Deutsche das fleissig gegen die Wand, eine von drei unserer Produktionsstrassen steht schon (Gas zu teuer) und wir haben jetzt dutzende Mitarbeiter die wir mit Strassefegen und Absackungsarbeiten beschäftigen. Für 4000 bis 5000 Euro netto.

      Deutsche werden weiterhin nach Südtirol kommen..Zum Klauen und Betteln

      Auf Wiedersehen in Südtirol

  • dn

    Also weg mit der TouristCard und normal bezahlen. Wir haben aber nicht nur zu viel Touris, sondern auch zu viele Zweitwohnungen in der Hand von Nicht-Einheimischen. Südtirol sollte sich wirtschaftlich wohl „diversifizieren“, um beim Einbruch eines Wirtschaftszweiges (Tourismus und Corona) nicht blöd dazustehen. Einen Ausgleich schafft auch der Arbeitsmarkt, der Hotellerie fehlen die Arbeitskräfte, warum wohl? So richtig Mitgefühl kann ich dabei nicht empfinden.

  • franz19

    Die Gäste ,die eine solche Karte wollen sollen selber für die Kosten aufkommen!! Viele Betriebe im ländlichen Raum müssten nur mitzahlen und profietieren tun die grossen Hotels in Strassennähe!!
    Und wer soll das meistern, die Busse sind voll,immer weniger Personal…Naja manscher SVP Politiker könnte ruhig Busschafeur werden,da genug Politiker nichts l’esistenza!!

  • zeit

    Gleich überflüssig wie pinzget selbst

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