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Revolutionäres Projekt?

Foto: lpa

In Burgstall wurde die erste Energiegemeinschaft in Südtirol gegründet. Ziel ist es, dass Bürger und öffentliche Verwaltung günstigeren Storm produzieren.

von Markus Rufin

Der 4. Oktober stellt einen historischen Tag für Südtirol dar. An diesem Tag hat der Gemeindeausschuss von Burgstall nämlich den Beschluss zur Gründung der ersten Energiegemeinschaft im Land gefasst. So stellt es zumindest der Raiffeisenverband in einer Aussendung dar. Von einer „neuen Ära für die Erzeugung und den Verbrauch erneuerbarer Energien“ ist dort die Rede.

Die Worte, die der Raiffeisenverband in seiner Aussendung wählt, sind vielleicht etwas überschwänglich, aber ohne Frage handelt es sich bei den sogenannten Energiegemeinschaften um ein äußerst interessantes Projekt.

Die Gemeinde Burgstall stellt damit die Dächer der gemeindeeigenen Gebäude für die Erzeugung von Energie aus Photovoltaikanlagen zur Verfügung. In Zusammenarbeit mit Unternehmern und der gesamten Bürgerschaft soll damit die gemeinschaftliche Energieproduktion- und Nutzung in die Wege geleitet werden.

Das Energiegemeinschafts-Pilotprojekt von Burgstall wird vom Raiffeisenverband Südtirol, Alperia AG und Regalgrid in allen technischen und administrativen Schritten unterstützt.

Doch bis die Photovoltaik-Anlagen installiert werden, wird es wohl noch einige Zeit dauern, denn zuerst wird der Raiffeisenverband eine Studie durchführen, auf welchen Gebäuden eine Anbringung überhaupt technisch machbar ist. In einem zweiten Schritt sollen auch Betriebe und Privathaushalte dazu bewogen werden, Solaranlagen an ihre Dächer anzubringen. Um die technischen Details kümmern sich dabei der Raiffeisenverband, Alperia und Regalgrid.

Doch was genau ist nun der Vorteil daran? Wie Bürgermeister Othmar Unterkofler erklärt, sei es auch mit dem Projekt unwahrscheinlich, dass sich Burgstall selbst mit Strom versorgen kann, aber die Gemeinde, die Betriebe und die Haushalte werden wohl ein Zubrot erhalten: „Wir müssen die bestehenden Synergien nutzen und versuchen, so viel wie möglich rauszuholen. Denn bei den aktuellen Energiepreisen stehen einem die Haare zu Berge.“

In welcher Höhe Einsparungen möglich sind, das muss erst geklärt werden. Da es sich um eine Gesetzesverordnung handelt, die diese Energiegemeinschaften regeln, brauchtes auch Durchführungsbestimmungen. Diese werden aber erst im November veröffentlicht. Laut aktuellem Stand dürften die Energiegemeinschaften aber für die Dauer von 20 Jahren zusätzlich zum Energiepreis einen Beitrag für den kollektiven Eigenverbrauch erhalten.

Sobald die Durchführungsbestimmungen veröffentlicht werden, werde die Verwaltung Informationsveranstaltungen durchführen, um die Bevölkerung aufzuklären, sagt Bürgermeister Unterkofler: „Wir als Gemeinde müssen dann die Gelder im Haushalt frei machen, um die Anbringung zu finanzieren.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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