„Nicht abspeisen lassen“

Luigi Spagnolli

Luigi Spagnolli will Julia Unterberger den Vorsitz in der Autonomiegruppe überlassen. Bei Team K und Grünen hält sich die Begeisterung in Grenzen.

Neo-Senator Luigi Spagnolli hat am Montag seinen Eintritt in die Autonomiegruppe bekanntgegeben. Anders als von seinen Unterstützer-Parteien Team K und Grüne gefordert, übernimmt der Ex-Bürgermeister von Bozen aber nicht für eine Halbzeit den Fraktionsvorsitz. Am Rande eines Treffens in der SVP-Zentrale hat Spagnolli mit Julia Unterberger vereinbart, den Posten ihr zu überlassen.

Der PD-Politiker erhalte im Gegenzug den Vizevorsitz und werde zu einer Reihe von Sitzungen und Funktionen delegiert, weiß Paul Köllensperger. Grüne, Team K und SVP betonen, dass die finale Entscheidung „selbstverständlich“ von den Fraktionsmitgliedern getroffen werden müsse.

Noch ist unklar, welche Abgeordneten neben Meinhard Durnwalder, Pietro Patton, Gigi Spagnolli und Julia Unterberger noch der Autonomiegruppe beitreten. Im Gespräch sind Giorgio Napolitano, Pierferdinando Casini, Elena Cattaneo sowie die Lega-Senatorinnen Elena Testor und Nicoletta Spelgatti.

Riccardo Dello Sbarba beteuert, dass er bei den Gesprächen mit der SVP nicht anwesend war. „Deshalb kenne ich nicht die Argumente, mit denen die SVP Spagnolli den Vorsitz für zumindest eine Halbzeit verweigert hat“, so der Grüne. Spagnolli habe die Parteien um ihre Meinung gefragt – und diese habe man auch kundgetan. Ob der Vizeposten ausreiche, müsse Spagnolli selbst entscheiden, denn das parlamentarische Mandat sei frei.

Ähnlich äußert sich Köllensperger: „Wann genau sie das ausgemacht haben, weiß ich nicht.“ Und er stellt klar: „Ich persönlich hätte mich nicht als Vize abspeisen lassen, aber das muss Spagnolli selbst wissen. Immerhin hat er doch einiges heraushandeln können. Sein Versprechen, jene zu repräsentieren, die nicht SVP gewählt haben, kann er immer noch einlösen.“ (mat)