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Verhüllte Grenzsteine

Eva Klotz, Sven Knoll und Myriam Atz Tammerle

Mit einer landesweiten „Nachdenkaktion“ hat die Süd-Tiroler Freiheit am Montag an die Annexion Süd-Tirols durch Italien am 10. Oktober 1920 gedacht.

Am Brenner, in Winnebach, am Reschen, auf dem Staller Sattel, auf dem Pfitscherjoch und auf dem Timmelsjoch wurden am Montag die Grenzsteine mit einer Tiroler Fahne verhüllt,„ um der Unrechtsgrenze für den heutigen Gedenktag ihre Sichtbarkeit zu nehmen“, so schreibt die Süd-Tiroler Freiheit in einer Aussendung.

Gleichzeitig wurde an den Grenzsteinen eine Tafel angebracht, mit der die zukünftige italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni aufgefordert wird, Südtirol zurückzugeben.

Auf einer Pressekonferenz am Brenner haben die Landtagsabgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll und Myriam Atz-Tammerle sowie die langjährige Landtagsabgeordnete Eva Klotz vor den Medien die „Nachdenkaktion“ vorgestellt und auch am Brenner den Grenzstein verhüllt.

„Wir nehmen der Unrechtsgrenze heute ganz bewußt ihre Sichtbarkeit und zeigen durch das Verhüllen des Grenzsteins mit der Tiroler Fahne auf, dass wir hier nicht an der Grenze, sondern in der Mitte von Tirol stehen. Italien hat am Brenner nichts verloren“, so die STF-Vertreter.

Verhüllter Grenzstein am Pfitscherjoch

Angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen in Italien und Europa sei es wichtig daran zu erinnern, dass derartige Unrechtsgrenzen und die Annexion fremder Territorien niemals akzeptiert werden dürfen. Unrecht werde nicht zur Recht, nur weil es lange genug dauert.

Giorgia Meloni versuche derzeit mit einem faschistischen Kuschelkurs die europäische Öffentlichkeit für sich zu gewinnen.

Jüngstes Beispiel dafür sei ihre „fadenscheinige Verurteilung der Annexion der ukrainischen Ostgebiete durch Russland“.

Die STF-Vertreter weiter:

„Wenn Frau Meloni ─ zurecht ─ darauf hinweist, dass die Annexion dieser Gebiet Unrecht und politisch bedeutungslos ist, da sie durch einen Angriffskrieg und gegen den Willen der Bevölkerung erfolgt ist, so erinnern wir sie heute hier am Brenner daran, dass Italien auf die völlig idente Art und Weise Süd-Tirol nach einem imperialistischen Angriffskrieg ─ und vor allem gegen den ausdrücklichen Willen der Süd-Tiroler Bevölkerung ─ am 10. Oktober 1920 annektiert hat. 

Die Maßstäbe, die Meloni für Russland anwendet, müssen auch für ihr eigenes Land gelten.

Frau Meloni, beweisen Sie der Welt, dass auf ihr Wort Verlass ist und geben Sie Südtirol zurück!“

Verhüllter Grenzstein am Timmelsjoch

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (24)

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  • paul1

    die Frau Klotz soll mit den fast 1.200.000,00.- Euro Pensionsvorschuss ein glückliches und gesundes Leben genießen und mit den Provokationen aufhören.

    • artimar

      @Paule. Mal abseits persönlicher Animositäten und Bashing gegen Klotz … u.a. , mal ehrlich: Ich lese, höre nunmehr seit Jahren in diesem Zusammenhang, diese da „provozieren“.
      Schaffen wir nun deshalb das demokratische Demonstrationsrecht ab, weil sich jemand findet, der sich durch eine legitime, aber nachdrücklich andere Position „provoziert“ fühlt?
      Freiheitsliebende Demokraten sehen die Welt da anders: Wie gut, dass wir damit umgehen können, mehr noch, gut, dass wir dieses Recht aus- und nachdrücklich verteidigen.

  • enfo

    WIR haben dazumal einen Angriffskrieg geführt, ihr Ignoranten.
    Dreht euch nur alles so wie es euch passt. Unterste Schublade

    • brutus

      Italien war mit Österreich/Ungarn und Deutschland verbündet (Dreibund), hat aber dann Österreich den Krieg erklärt!
      …das sind die Fakten …

      • enfo

        Österreich, Italien und Deutschland hatten ein Defensivbündnis. Österreich und Deutschland führten einen Angriffskrieg, weshalb Italien das Bündnis auflöste und an der Seite der Entente (die ja angegriffen wurden) in den Krieg eintritt.

        • enfo

          Wenn wir an der Seite von Ö und D einen Weltkrieg lostreten ist alles ok, das gilt auch zum Teil für den 2. WK, aber wenn wir dann selbst auch angegriffen werden die Opferlämmer spielen, ist einfach nur peinlich.

    • artimar

      @enfo Lernen S‘ Geschichte!
      Dann erfahren Sie auch, wie viele Finger gerade auf Sie zeigen!

      • enfo

        „ … jegliche Ablehnung der Autonomie der südlichen Landesteil; Unnachsichtige Bekämpfung der welschen Irredenta; … vollständige Umgestaltung des welschen Schulwesens; … Besetzung des bischöflichen Stuhls in Trient mit einem Deutsche; … Pflichtfach in Schulen: Pflege tirolisch-vaterländischer und deutschfreundlicher Gesinnung von Jugend Lehrerschaft.
        Sagt Ihnen das etwas?

        • enfo

          Das einzige was ich versuche zu sagen ist, dass man sich mit der Geschichte schon genau befassen sollte und nicht nur das was man selber hören möchte. Südtirol hat als Teil Österreich-Ungarns an einem Angriffskrieg mitgewirkt und beschwert sich, wenn es dann selbst angegriffen wird und nach über 100 Jahren spricht man immer noch von einem „feigen Angriffskrieg“.
          Kann man ja sehen wie man will.

          • artimar

            @enfo Wie kommen Sie überhaupt zu den von Ihnen gemachten Aussagen?
            Recherchen und versuchen Sie z.B. nur mal die Rechte der Minderheitenbevölkerung Italiens in Südtirol mit jener der Bevölkerung im it. Tirol vor dem 24.05.1915 zu vergleichen.
            Geschichte ist nicht gleichbedeutend mit (postfaktischer) Erzählung, sondern einen methodischen, d.h. wissenschaftlichen (minimalen) Selbstanspruch. Was ist z.B. Geschichtsforschung ohne Quellen? Postfaktizität ist Gegenstand der Forschung, aber doch nicht Methodengrundlage.

          • enfo

            @artimar. Dies stammt vom „Tiroler Volksbund“, 09.05.1918, Sterzinger Volkstag. Es war ein 14 Punkte Programm, wobei hier nur die krassesten aufgelistet sind. Können Sie gerne nachrecherchieren. Alles was ich hier schreibe, kann ich mit Fakten belegen.
            Weiters möchte ich Ihnen nahelegen, nicht all zu viele Fremdwörter und Fachbegriffe zu benutzen, da Sie das offensichtlich selbst durcheinanderbringt.
            Bitte informieren Sie sich einfach bevor Sie replizieren, oder fragen Sie mich höflich und ich gebe ihnen sämtliche Quellen.

      • heracleummantegazziani

        Der Schütze und ein sinnloser Kommentar wieder.

  • devils_son

    aaaach, losst enk nimmer provoziern, bold de Garde do in Löffl ogebm hot (und hoffentlcih eppes vererbt von die Millionen 🙂 ) donn isch des olles gegessn, des interessiert kuan Hund mear.
    sigsch woll, Rentner mochn sich holt wichitg, kennen es nit akzeptiern, dass ihmene Zeit vorbei isch…

  • tirolersepp

    Christo lässt grüßen – die Verhüllung Künstler!

    Konstruktive Arbeit ist gefragt, aber schöne Bilder ziehen mehr !

  • kritiker

    „dass Italien auf die völlig idente Art und Weise “ oh weh, von Differenzierung keine Spur.

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