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Teures Bozen

Die Gemeinde Bozen weist eine neue Rekordinflation auf. Mittlerweile sind die Verbraucherpreise 10,7 Prozent teurer als letztes Jahr.

von Markus Rufin

Die Inflation geht in Südtirol unaufhörlich weiter. Gestern wurden die neuen Daten des Gesamtindexes der Verbraucherpreise für alle privaten Haushalte (NIC) veröffentlicht. In dieser Liste hat die Gemeinde Bozen eine neue Rekordinflation erreicht.

Gegenüber August 2021 ist der NIC ohne Tabakwaren auf 10,5 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Juli beträgt der Wert 1,2 Prozent. Also sind die Preise innerhalb eines Monates ebenso gestiegen.

Der stärkste konjunkturelle Anstieg (d.h. gegenüber dem Vormonat) ergab sich im August bei den Abteilungen Wohnung, Wasser, Energie und Brennstoffe und Gastgewerbe (jeweils plus 3,0 Prozent); es folgen Lebensmittel und alkoholfreie Getränke (+1,7 Prozent) und Erholung, Veranstaltungen und Kultur (+1,5 Prozent). Rückläufig gegenüber vergangenem Juli scheint alleine die Abteilung Verkehrs- und Transportwesen (-1,9 Prozent) auf. Unverändert gegenüber dem Vormonat stehen die Abteilungen Gesundheitspflege und Bildung.

Die stärkste tendenzielle Steigerung (das ist die Veränderung gegenüber demselben Monat des Vorjahres) ergab sich im August bei Wohnung, Wasser, Energie und Brennstoffe. Dafür stiegen die Preise um über 50 Prozent, gefolgt von den Abteilungen Lebensmittel und alkoholfreie Getränke (+10,5 Prozent), Verkehrs- und Transportwesen (+9,5 Prozent), Sonstige Waren und Dienstleistungen (+6,9 Prozent) sowie Gastgewerbe (+6,1 Prozent). Rückläufig gegenüber August 2021 sind die Abteilungen Nachrichtenübermittlung (-4,0 Prozent) und Bildung (-0,2 Prozent).Keine Abteilung steht unverändert gegenüber August 2021.

Im nationalen Vergleich sind die Preise in Bozen überdurchschnittlich angestiegen. Laut der Nachrichtenagentur Codacons lag der gesamtstaatliche Durchschnittswert 8,4 Prozent.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (5)

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  • andreas

    Die „gefühlte“ Inflation ist bei mir jedenfalls zwischen 30-40% bei den täglichen Ausgaben für Lebensmittel oder Energie.
    Bei Supermärkten sind teilweise Produkte in Sonderaktionen mit 30-40% Skonto dann gleich teuer, wie der Normalpreis vor einem Jahr.
    Die Preise werden noch massiv steigen, da die Energiepreise erst so langsam zum Tragen kommen und Betriebe gezwungen sind, diese Kosten weiterzugeben, um sich ein Weiterproduzieren überhaupt leisten zu können.

    In manchen Branchen habe Betriebe schon aufgegegben, manche Lieferanten sagen momentan, dass sie sicher bis Ende September produzieren werden, wie es ab Oktober weiter geht, wissen sie aber noch nicht, da dies von den Energiekosten abhängt.

    Ob es sich lohnt, für die „Freiheit“ oder was auch immer, Unternehmen in die Insolvenz zu schicken, Produktionen aus Europa zu verlagern oder sich von irgend einem Trottel anzuhören, dass man weniger lang duschen soll, bezweifle ich mal.

  • sougeatsnet

    Schuld ist natürlich Covid und die Ukraine. Der Tourismus musste auf Gäste verzichten, die Handwerker konnten alle nicht arbeiten (oder doch), die Bauern wurden ihre Äpfel, die Milch und den Wein nicht los. Und jetzt müssen wir Waffen in die Ukraine liefern, da diese die lieben Russen nicht gern haben wollen. Putin ist darüber nicht glücklich und hat daher am Gashahn gedreht. Unsere Spitzenführungskräfte haben sich auf das billige russische Gas verlassen ohne Alternativen ins Auge zu fassen. Dies fällt uns nun auf die Füße. Alle haben gelernt, wenn man Preise erhöht, dann ordentlich. Sind wir da nicht sehr gut, ja sogar die bestigsten. Und natürlich der Tourismus ist nicht Schuld für die hohen Preise unserer Wohnungen, sondern wer wohl?

    • andreas

      Wie kommt man eigentlich dazu ein globales Problem auf uns 3 Hanseln in Südtirol zu beschränken?
      Der primäre Grund sind eigentlich Spekulationen am Finanzmarkt auf Energie und Rohstoffe und dass die EU bzw. einige Länder, die Erdgaslager füllen mussten und das zu jedem Preis.

      Wind- und Sonnenenergie sind erstens zu unkonstant und zweitens schwierig zu realisieren, da z.B. keiner Windräder in seiner Nähe haben will. Solarpanele musste auch erst der Staat subventionieren, um sie rentabel zu machen.
      Aus Vorsorge und auf eigene Kosten, hat sie so gut wie niemand installiert.
      Südtirol hat nebenbei durchaus, aufgrund der geographischen Lage, auf Wasserkraft gesetzt.

  • foerschtna

    Man sieht, daß die EU-Sanktionen gegen Russland wirken. Von Tag zu Tag entfalten sie mehr und mehr ihre Wirkung. Putin wird bald aufgeben, und alles wird wieder gut.

  • pingoballino1955

    TEURES SÜDTIROL ,mit teilweise gekünstelten Preiserhöhungen ohne Grund!

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