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Philipp & die Bäuerinnen

Antonia Egger und Philipp Achammer

Sich den Herausforderungen gemeinsam stellen und über neue Zukunftsansätze diskutieren – dies tat kürzlich der Landesbäuerinnenrat im Gespräch mit Landesrat Philipp Achammer.

Bildung, Schülertransport, qualifizierte Zuwanderung, Anerkennung von Qualifikationen und Wertigkeit der Ausbildung, leistbares Wohnen, Nachhaltigkeit, Nahversorgung im ländlichen Raum – die Themen war viele, die der Landesbäuerinnenrat beim Sommergespräch vor wenigen mit Landesrat für Deutsche Bildung und Kultur, Bildungsförderung, Handel und Dienstleistungen, Industrie, Arbeit und für Integration Philipp Achammer diskutierte.

Der Bereich Schule stehe vor großen Herausforderungen. „Wir brauchen außerschulische Lernorte“, ist Achammer überzeugt. Und da sind Schule am Bauernhof, der Burgerhof in Sexten und die Erlebnisschule Langtaufers gute Beispiele.

„Die Durchführungsbestimmungen zur Sozialen Landwirtschaft braucht es unbedingt, um hier weitere Möglichkeiten für Jugendliche zu schaffen!“, so der Landesrat, „denn mit den eigenen Händen etwas zu machen, die Nachhaltigkeit am Hof mitzuerleben, essen, was der Hof produziert – das ist für die Schüler eine wertvolle Lebenserfahrung.“ Landesrat Achammer sprach vom Hof als einen Lernort, einen Ort der Inklusion und einen Ort, wo Nachhaltigkeit täglich gelebt wird.

Weiterhin ein notwendiger Dienst sei der Schülertransport. Diesen weiterhin flächendeckend zu garantieren, sei für den gleichberechtigten Zugang zur Bildung wesentlich, deponierte der Landesbäuerinnenrat. Dem schloss sich Landesrat Achammer an und sprach sich grundsätzlich auch für die Mitnahme von Senioren und Kindergartenkindern aus.

Ein wichtiger Punkt für den Landesbäuerinnenrat ist die Zusammenarbeit mit den Fachschulen für Land- und Hauswirtschaft.

„Wir sind auf einem guten Weg, die Zusammenarbeit ist sehr gewünscht, wichtig ist weiterhin einen Entwicklungssprung zu machen“, sagte der Landesrat. Für Landesbäuerin Antonia Egger ist es wichtig, dass den Fachschulen die Wertschätzung zugesprochen wird, die sie sich verdienen.“

In diesem Zusammenhang wurde auch über die Wertigkeit der Bildung diskutiert. Landesrat Achammer sprach von der Wichtigkeit der dualen Ausbildung und der Anerkennung von Ausbildungsguthaben beim zweiten beruflichen Lernweg. Jugendliche sollten ermutigt werden, einen praktischen Bildungsweg einzuschlagen. Grundsätzlich sollte die Ausbildung verstärkt an den Bedarf am Arbeitsmarkt ausgerichtet werden, auch um den Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Landesrat Achammer sprach auch von der Notwendigkeit einer qualifizierten Zuwanderung, die es bräuchte.

Die Arbeitsvermittlung und neue Arbeitsmodelle werden in Zukunft große Themen sein, um die Arbeitslosigkeit besser in den Griff zu bekommen. Landesbäuerin Egger forderte in dieser Diskussion die bessere soziale Absicherung von jungen Müttern. „Es kann nicht sein, dass junge Mütter in die Arbeitslose gehen müssen, weil sie bei ihren kleinen Kindern bleiben.“ Dem sprach der Landesrat zu: „Die Erziehungszeiten müssen sich lohnen“, ergänzte der Landesrat.

Die Rede war auch von der Nahversorgung in den Dörfern, die weiterhin unterstützenswert sei, um das Leben auf dem Land zu halten. „Das was Südtirol ausmacht ist die Gastfreundschaft, die Landschaft, das gute Essen. Das muss bewahrt werden. Durch die touristischen Hochburgen geht die Entwicklung in die falsche Richtung“, gab Bezirksbäuerin Vroni Stampfer zu bedenken.

Die Ressourcen Grund und Boden, Wasser und Fachkräfte seien begrenzt, dessen sei man sich sehr wohl bewusst. Die Diskussion um den Bettenstopp hätte diese Problematik aufgezeigt, da waren sich der Landesbäuerinnenrat und der Landesrat Philipp Achammer einig. „In dieser unsicheren Zeit ist es wichtig, die Gesellschaft zusammenzuführen, gemeinsam nach Lösungen zu suchen und im Gespräch zu bleiben“, so bedankte sich Landesbäuerin Antonia Egger am Ende des Sommergespräches.

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