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„Die Armut wächst“

Der Südtiroler Gewerkschaftsbund warnt vor der zunehmenden Armut in Südtirol. Immer mehr Menschen melden sich zwar in den Büros, suchen aber nicht nach Hilfe.

Die Inflation in Südtirol steigt seit einigen Monaten unaufhörlich weiter. Damit einhergehend wird es für viele Südtiroler auch immer schwieriger, die Lebenshaltungskosten zu stemmen.

Immer mehr Menschen sind dementsprechend von Armut betroffen. Davor warnt der Gewerkschaftsbund SGBCISL. Dabei bezieht sich der Gewerkschaftsbund auf eigene Erfahrungen: „Jetzt treffen wir in unseren Büros Menschen an, die bisher noch nie in wirtschaftlichen Schwierigkeiten waren. Die Armut nimmt zu, und dies nicht nur in den Gruppen, die traditionell am gefährdetsten sind.“

Es reiche mittlerweile wenig, um auch den Mittelstand in Schwierigkeiten zu bringen: eine Unterbrechung der Erwerbstätigkeit, eine Krankheit, Schwierigkeiten bei der Suche nach einer bezahlbaren Wohnung. Das seiendie Problemfälle, denen SGBCISL in der täglichen Arbeit am häufigsten begegnet.

Die beiden Generalsekretäre Dieter Mayr und Donatella Califano sehen einen unmittelbaren Zusammenhang zu den Gehältern: „Diesem Phänomen von sozialem Abstieg liegt auch die Verbreitung von prekären oder schlecht bezahlten Arbeitsverhältnissen zugrunde, die kein angemessenes Einkommen bieten, noch weniger bei stark steigender Inflation.“

Besonders bedenklich sei dabei die Tatsache, dass viele der Personen, die in wirtschaftlicher Not geraten sind, sich dafür schämen, bedürftig zu sein, es handle sich oftmals um schwierige psychologische Situationen. Einigen sei es regelrecht peinlich, um Hilfe anzufragen.

Häufig hat die Nicht-Anspruchnahme von Hilfeleistungen aber auch mit Unwissenheit zu tun, berichten Mayr und Califano. Menschen, die noch nie Beihilfen in Anspruch genommen haben wissen oft nicht einmal von den verschiedenen öffentlichen Unterstützungsleistungen und wenden sich daher nicht an die zuständigen Stellen.

„Wir rufen die betroffenen Personen deshalb auf, sich an die Gewerkschaft zu wenden: Wir helfen, beraten und informieren, auch was die zuständigen Anlaufstellen anbelangt“, so der Appell der beiden SGBCISL-Generalsekretäre.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (8)

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  • brutus

    ….trotzdem fahren alle in meinem Bekanntenkreis in den Urlaub!
    Ich habe vor Jahren eine Wohnung gekauft und kann mir diesen nicht leisten? Die Raten sind zu bezahlen und das wird nicht letzter Zeit nicht einfacher!

  • sougeatsnet

    Würde der Tourismus nachhaltige Wertschöpfung bringen wäre wohl keine Armut vorhanden.

    • andreas

      So ein Blödsinn.
      Der Tourismus kann natürlich nicht „nachhaltig“ die gesamten Bevölkerung vor Armut bewahren, er macht direkt ja nur ca. 18% des BIPs aus.

      Ich habe noch nicht wirklich verstanden, ob Leute wie du und der Rentner wirklich so deppat seid, dass ihr nich differenzieren könnt oder ihr bewusst Schwachsinn schreibt, um gegen etwas zu hetzen.

  • olle3xgscheid

    Arbeit wäre genug…..

  • tirolersepp

    Dee Lohn ist in Südtirol am Arsch, 8 Stunden Arbeit an fünf Tagen muss 2000 Euro monatlich ergeben – alles andere ist ein Hungerlohn!

    Arbeitnehmer wehrt euch – 2000 Euro oder sofort kündigen – Arbeit ist wie Sand am Meer !

    Arbeitnehmer wehrt euch !!!

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