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„Zeichen der Solidarität“

Um die Trinkwasserversorgung in Venetien durchgehend zu sicheren, wird Südtirols Energieversorgungsunternehmen Alperia auch am Wochenende verstärkt Strom in den eigenen E-Werken erzeugen.

Um die Trinkwasserversorgung in Venetien durchgehend zu sicheren, wird Südtirols Energieversorgungsunternehmen Alperia auch am Wochenende verstärkt Strom in den eigenen E-Werken erzeugen. Landeshauptmann Arno Kompatscher und der zuständige Landesrat Giuliano Vettorato befürworten diesen Schritt und sprechen von einem „Zeichen der Solidarität und des Verantwortungsbewusstseins.“

Die Maßnahme ist eine Antwort auf die derzeitige Wasserknappheit. Am vergangenen Mittwoch hatte die für die Wassernutzungen im Einzugsgebiet der Ostalpen (Friaul-Julisch Venetien, Venetien, Trentino und Südtirol) zuständige Beobachtungsstelle die Wassernotstandsstufe „Hoch“ ausgerufen. Besonders betroffen sind die Gebiete im Einzugsbereich von Piave, Isonzo und Tagliamento. Derzeit noch ausgenommen ist das Einzugsgebiet der Etsch.

Im Einzugsgebiet der Etsch und damit auch in Südtirol bleibt die bereits seit Ende April andauernde mittlere Aufmerksamkeitsstufe aufrecht. Mit einer eigenen Notverordnung hatte der Landeshauptmann am 21. April sämtliche Wassernutzende, insbesondere die Landwirtschaft und jene, die Gärten und Parkanlagen bewässern, dringlichst dazu angehalten, nachhaltig mit der Ressource Wasser umzugehen und den Verbrauch auf das notwendigste Minimum zu beschränken.

Dank des Abschmelzens des letzten spärlichen Schnees und einiger, in wöchentlicher Regelmäßigkeit auftretenden Wärmegewitter wurde der untere Richtwert der Wasserführung von 140 Kubikmetern je Sekunde in der Etsch bei Trient bisher nicht unterschritten. „Da jedoch für das nächste Wochenende keine Gewitter vorhergesagt sind und am Wochenende in der Regel keine Spitzenstromproduktion aus den großen Wasserspeichern erfolgt, könnte der Wasserabfluss erstmals unter diesen Richtwert fallen“, informiert der Leiter der Landesagentur für Klima und Umweltschutz, Flavio Ruffini. „Damit könnte es Anfang der kommenden Woche in der Provinz Rovigo zu Engpässen bei der Trinkwasserproduktion kommen.“

Aus diesem Grund hat Alperia in Absprache mit Landeshauptmann Kompatscher und Landesrat Vettorato und in Abstimmung mit den Betreibenden im Trentino beschlossen, die Produktionsprogramme mehrerer Kraftwerke so abzuändern, dass über das Wochenende konstant höherer Abfluss gewährleistet werden kann. Die großen Betreibenden Alperia, Dolomiti Energia und SF Energy werden insgesamt 26 Kubikmeter je Sekunde mehr an Abfluss gewährleisten. Die Hälfte davon wird Südtirol bereitstellen. In dieses Abflussmanagement einbezogen werden die Kraftwerke St. Florian (SF-Energy, wird gemeinsam mit dem Trentino betrieben) in Neumarkt mit zwölf Kubikmetern je Sekunde, Lappach/Bruneck (Alperia) und S. Giustina/Mezzocorona (Dolomiti Energia) mit jeweils sieben Kubikmetern je Sekunde. Damit soll sichergestellt werden, dass der Abfluss in der Etsch im Mündungsbereich in Boara Pisani bei 80 Kubikmetern je Sekunde gewährleistet und damit ein Eindringen des Salzwassers aus dem Meer sowie die damit zusammenhängende Versalzung des Grundwasser im Mündungsbereich der Etsch vermieden werden können.

Landeshauptmann Arno Kompatscher und sein Stellvertreter Giuliano Vettorato begrüßen diesen Schritt als „wichtiges Zeichen einer verantwortungsvollen Zusammenarbeit und der Solidarität“. Beide sind sich aber auch einig, dass des Problems nur durch mehrtägigen britischen Dauerregen im gesamten Nordosten Italiens gelöst werden kann. Insofern gilt weiterhin der Appell an die Bevölkerung, „äußerst sparsam und nachhaltig mit dem wertvollen Gut Wasser umzugehen.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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