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„Gülle muss nicht sein“

Honig- und Wildbienen zeigen zuverlässig auf, wie es um die Qualität der Umwelt steht. „Schützen wir sie“, fordert der Grüne Hanspeter Staffler.

Imker:innen und Ökolog:innen weisen seit Jahren auf das Bienenleiden hin. Apfelmonokulturen bieten zwar kurzfristig in der Blütezeit reichlich Nahrung aber in der Zeit danach, schaut es unter den Hagelnetzen düster für die Bienen aus, schreibt der Grüne Hanspeter Staffler in einer Aussendung. Denn es gebe weder ökologische Ausgleichsflächen wie Hecken, Lesesteinhaufen oder Altbäume noch gebe es blühende Blumen.

Artenreiche Bergwiesen seien ein Eldorado für Bienen. Viele Kräuter und Gräser könnten dort gedeihen, die Bienen fänden den ganzen Sommer über Nektar und Pollen. „Die Anzahl der artenreichen Bergwiesen geht aber in Südtirol jedes Jahr zurück, Gülledüngung vernichtet sensible Pflanzen, häufig entstehen eintönige Löwenzahnwiesen. Gülle ist das Ende von Blumenwiesen und damit das Ende unzähliger Bienen“, so Staffler.

Dabei ginge es auch anders, so der Grüne.

Die AGRIOS-Richtlinien für integrierten Obstbau schreiben den Mitgliedern vor, auf fünf Prozent ihrer Betriebsfläche ökologische Ausgleichsmaßnahmen zu setzen. Fünf Prozent bedeutet für einen mittleren Betrieb von vier Hektar eine Ausgleichsflächen von 2000 Quadratmeter. „Leider wird diese sinnvolle und vernünftige Vorschrift von den allermeisten Betrieben ignoriert“, bedauert Hanspeter Staffler.

Er schreibt weiter:

„Gülle muss nicht sein. Mittlerweile haben eine Reihe von Milchbetrieben von Gülle auf Festmist umgestellt. Diese Betriebe schützen mit kompostiertem Festmist das Grundwasser vor Nitraten und die Blumenwiesen vor der Verödung. Wir wünschen uns eine Landwirtschaft, die die Bienen fördert. Geht’s den Bienen gut, geht’s der Umwelt gut und geht’s der Umwelt gut, geht es auch den Menschen gut.“

Somit sei der Weltbienentag am 20. Mai auch ein Feiertag für uns Menschen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (18)

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  • robby

    Da verlangt der Hanspeter Staffler aber eine Intelligenzleistung von unseren Bauern die schwer zu finden sein dürfte. Heutige Bauern sin ökologisch unsensibel wie kaum sonst jemand. Zeigt sich daran dass sie nicht selbst auf diese Idee kommen

    • honsi

      Den Grünen fehlt wohl auch die Intelligenzleistung, wenn man annimmt, dass Kühe nur abkoten. Jauche gibt es wohl nicht, nur Festmist und dass tolle an Jauche ist , man kann diese Massenhaft ausbringen, da man danach nichts sieht. Vielleicht ein wenig später die verbrannten Wiesen, aber egal, Hauptsache gegen Gülle und das Problem ist gelöst.

    • rumer

      Gülle muss sein, es ist biologischer Dünger als Ausgleich für die vom Bauern entfernten Pflanzen. Ohne Dünger würden die Wiesen verarmen und versteppen. Was nicht sein muss ist die Inkompetenz der Grünen. Weiss Staffler überhaupt wo seine eigene Gülle hingeht? P.S. eine Obstwiese ist keine Monokultur, auch wenn die Grünen diesen Irrglauben 100-Mal pro Tag in ihre Gebete einschliessen. In Südtirol werden nur 6% der Fläche intensiv genutzt, Ausgleichsflächen hat Südtirol zuhauf. Staffler sollte weniger Fernsehen.

    • ich

      @robby. Sie haben es auf den Punkt gebracht. Es gibt keine Berufsgruppe welche so schamlos mit der Umwelt umgeht.zu allem Überfluss brüsten sie sich noch als Landschaftspfleger tätig zu sein.
      Füllen bis über 2000meter im Tal zwischen PVC Folien am Boden , Hagelnetzen darüber und dazwischen chemie.aber eine Lobby von denen jeder Arbeitnehmer nur träumen kann. Die Politik Bonn von Bauern. Warum? Kein Arbeiter hat Zeit vormittags im Gasthaus zu sitzen und zu politisieren.

  • andreas1234567

    Hallo nach Südtirol,

    den morgigen „Weltbienentag“ haben die Grünen ja fein ausgeforscht.
    Schade, der Forscherdrang hat nicht dazu ausgereicht einmal die Entschädigungen für Bauern auszuforschen denen ein Bärenviweh ihre Bienenstöcke in Trümmer gelegt haben.
    Die Entschädigung beträgt im Schnitt zwischen 200 und 300 Euro, angesichts dieser Trinkgelder werden die wenigsten Schäden sowieso angezeigt und die zerstörte Imkertätigkeit dann eben aufgelassen.

    Falls es auch jemand ausforschen mag, die Südtiroler Landesstatistik führt fein Buch über die ausgeschütteten Trinkgelder:

    https://www.provinz.bz.it/land-forstwirtschaft/fauna-jagd-fischerei/fauna/braunbaer-suedtirol/schaeden-schutzmassnahmen.asp

    Für die Jahre 2015,2018,2020 lässt sich das einfach ausrechnen..

    Soviel zu den Grünen, dem Weltbienentag und den bösen Bauern..

    Gruss aus D

  • bettina75

    Komplett vor die Wohlen eppas zum Sogen der Herr, welch Wunder.

  • dn

    Mit der Jauche macht man das, was man früher auch damit gemacht hat. Mit Wasser vermischt auf die Felder ausbringen. Gülle führt zu einem Verkleben der oberen Bodenschicht und fördert stabile, aber nicht unbedingt erwünschte Pflanzen. Festmist ist besser und teurer in der Handhabung. Heißt auf deutsch, den Bauern muss ihre Arbeit gezahlt werden.

  • segadigon

    der konsument ist schuld

    milch den kàlbern-

    je mehr joghurt gegessen wird und milch getrunken wird desto mehr gùlle gibts

    esst frùchte und gemùse der mensch braucht keine milch – hat keinen einfluss auf die knochen ist alles ein ammenmàrchen

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